1899 Hoffenheim

Endlich wieder ein Heimsieg für die TSG

1899 Hoffenheim schlägt den 1: FC Köln mit 3:1 und darf weiter von Europa träumen - Zwei Treffer von Baumgartner

27.05.2020 UPDATE: 28.05.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 14 Sekunden
Über der Linie: Kölns Jorge Meré kann nicht mehr klären – und Christoph Baumgartner (2.v.l.) über seinen Kopfball zum 2:0 jubeln. Foto: APF

Von Achim Wittich

Sinsheim. 1899 Hoffenheim hat gestern Abend gegen den 1. FC Köln die neunte Heimniederlage in dieser Saison abgewendet und damit einen Bundesligarekord vermieden, den keiner bei den Kraichgauern aufstellen möchte. Beim 3:1 (1:0)-Sieg gegen die Geißbock-Elf sorgten zweimal Christoph Baumgartner und Steven Zuber für die TSG-Tore und ein tiefes Durchatmen. Schließlich hatte die Mannschaft von Trainer Alfred Schreuder zuvor dreimal nacheinander nicht mehr in Sinsheim gewinnen können. Nach dem Befreiungsschlag im eigenen Stadion und dem ersten Sieg im dritten Spiel ohne Zuschauer bleibt "Hoffe"damit weiter im Rennen um den internationalen Wettbewerb.

Schreuder nahm gegenüber dem 1:1 am vergangenen Samstag in Paderborn drei Veränderungen in der Startformation vor. Ermin Bicakcic, Sebastian Rudy und Ihlas Bebou mussten ihren Platz räumen, dafür durften Diadie Samassekoú, Jacob Bruun Larsen und Munas Dabbur von Beginn an ran. Ein deutliches Zeichen gerade an den von Schalke 04 ausgeliehenen Rudy, den Schreuder am Dienstag noch als "Top-Spieler" für Hoffenheim bezeichnet hatte (wir berichteten).

Doppelschlag nach der Pause

Nicht ganz so schnell wie zuletzt bei den Ostwestfalen, als Robert Skov bereits nach vier Minuten das 1:0 für die TSG erzielen konnte, ging 1899 diesmal in Führung. In der elften Minute schlug Kapitän Benjamin Hübner einen feinen Pass auf Bruun Larsen und dessen Hereingabe von der linken Seite verwandelte Christoph Baumgartner eiskalt. Endlich einmal konnte der 20-jährige Aufsteiger gleich beim ersten Versuch beweisen, dass er über Vollstreckerqualitäten verfügt.

Hintergrund

So spielten sie:

Baumann: Elfmeterkiller gegen den Ex-Kollegen Mark Uth. Bravo Oli!

Kaderabek: Retter in höchster Not.

Posch: Fiel weder negativ noch positiv sonderlich auf. Grundsolide.

Hübner: Mitvorbereiter beim frühen 1:0. Gelb-rot tat

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So spielten sie:

Baumann: Elfmeterkiller gegen den Ex-Kollegen Mark Uth. Bravo Oli!

Kaderabek: Retter in höchster Not.

Posch: Fiel weder negativ noch positiv sonderlich auf. Grundsolide.

Hübner: Mitvorbereiter beim frühen 1:0. Gelb-rot tat weh.

Zuber: Schweizer Präzisionsarbeit beim 3:0. Hat es in Hoffenheim schwer, beißt sich aber durch.

Grillitsch: Raus nach unauffälligen 45 Minuten.

Samassekou: Schreuder schenkte ihm sein Vertrauen von Beginn an und wurde nur zum Teil dafür belohnt.

Baumgartner: Torschütze und ständiger Unruheherd. Klasse!

Bruun Larsen: Musste kurz nach dem Wechsel angeschlagen vom Rasen. Bis dahin ordentlich.

Dabbur: Giftig. Wollte seine Chance nutzen. Das gelang ihm.

Skov: Diesmal ohne die entscheidenden Akzente.

Rudy: Kam nach der Halbzeit für Grillitsch. Nicht viel stärker.

Nordtveit: Der Norweger erfüllte seinen Job.

Bebou: Fand kaum Bindung zum Spiel.

Geiger: Nur ein Kurzeinsatz. awi

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"Wir müssen uns auf dem Platz noch mehr gegenseitig unterstützen, auch wenn es jeder hört", hatte Schreuder mehr verbalen Einsatz von seinen Profis in den Corona-Zeiten gefordert. Das befolgten Hübner und seine Kollegen und hatten den "Effzeh" bis dahin gut im Griff. Leichter gemacht wurde ihnen ihr Arbeitswerk dadurch, dass Kölns Sebastiaan Bornauw dem 1:0-Torschützen Baumgartner derart heftig auf die Wade trat, dass Schiedsrichter Felix Brych (München) nach Betrachten der Fernsehbilder seine gelbe Karte zurücknahm – und dem Belgier dafür den roten Karton unter die Nase hielt (26.Minute).

Schrecksekunde dann in der 37.Minute. Kölns Rexhbecaj zog aus 20 Metern ab und der Ball rauschte am rechten Torpfosten von Oliver Baumann vorbei. Und knapp zwei Minuten später rettete Kaderabek gegen einen Jacobs-Schuss kurz vor der Linie (39.). Ein nicht ungewöhnliches Fußball-Phänomen wurde sichtbar: Mit einem Mann weniger hatten die Domstädter mehr vom Spiel. Dann passte Zuber auf Dabbur, der sprintete allein los und legte uneigennützig zu Baumgartner quer, der einschob. Doch der Videobeweis verhinderte das 2:0, weil Dabbur im Abseits stand (42.).

Nicht einmal eine Minute nach dem Wiederanpfiff aber traf Baumgartner schon wieder – und zwar per Kopf und diesmal zählte der Treffer (46.). Damit nicht genug: Kurz darauf netzte Steven Zuber zum 3:0 ein (48.). Für Rekordgedanken negativer Art war an diesem lauen Mittwochabend am Technik-Museum kein Platz. Auch wenn der eingewechselte Florian Kainz nach einer Stunde für die Mannschaft des ehemaligen Hoffenheimer Trainers Markus Gisdol verkürzen konnte (60.) und Benjamin Hübner die Gelb-Rote Karte sah (51.).

Schreuders Schützlinge standen nun tief und brachten den Vorsprung über die Zeit, ohne sich dabei mit Ruhm zu bekleckern. Auch weil Oli Baumann den Elfmeter von Ex-Mitspieler Mark Uth aus dem Eck fischte (77.).

Angesichts der nun nur leicht verbesserten Heimbilanz ist die gute Ausgangslage der TSG nach 28 Spieltagen erstaunlich. Und die beiden kommenden Aufgaben in Mainz und in Düsseldorf erscheinen lösbar. Zumal es Auswärtsaufgaben sind...

Hoffenheim: Baumann - Kaderabek, Posch, Benjamin Hübner, Zuber - Grillitsch, Samassékou, Baumgartner - Skov, Dabbur, Bruun Larsen.

Köln: Timo Horn - Ehizibue, Bornauw, Leistner, Schmitz - Skhiri, Rexhbecaj - Drexler, Uth, Jakobs - Cordoba. Schiedsrichter: Brych (München); Tor: 1:0 Baumgartner (11.),

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
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