Limbach

BBV und das schnelle Internet im Ort

Breitband-Vorhaben des Landkreises und der BBV in Limbach vorgestellt - Heidersbacher Kurzzeitpflegeprojekt weitergebracht

19.05.2020 UPDATE: 20.05.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 36 Sekunden
Der Breitbandversorger BBV will auch in Limbach alle Haushalte an sein Glasfasernetz anschließen. Voraussetzung sind mindestens 886 verbindliche Abnehmer. Symbolfoto: Schattauer

Von Ursula Brinkmann

Limbach. Wie schon in anderen Kommunen, nahm auch in der jüngsten Sitzung des Limbacher Gemeinderats das Thema Breitbandausbau breiten Raum ein. Vertreter des Anbieters BBV touren seit Wochen durch die Gemeindeparlamente, um für das Projekt "Flächendeckender Glasfaserausbau im Neckar-Odenwald-Kreis" zu werben. BBV will alle Haushalte mit leistungsstarken Breitband-Internetanschlüssen versorgen – auf privatwirtschaftlicher Basis und somit ohne Steuergelder. Was für Johannes Biste ein schlagendes Argument ist. Der Wirtschaftsförderer und Breitbandbeauftragte im Landratsamt machte in der Limbacher Mehrzweckhalle keinen Hehl aus seinem Verdruss über das Desinteresse anderer Netzbetreiber an einer Bereitstellung einer zeitgemäßen Datenübermittlungsqualität im Kreis.

"Worauf sollen wir warten", stellte er den Gemeinderatsmitgliedern eine rhetorische Frage, auf die es für ihn nur eine Antwort gibt: "Das Angebot der BBV ist superfair; aus Sicht des Landkreises kann ich die Zusammenarbeit nur empfehlen." Das tat auch Bürgermeister Thorsten Weber, der "diese Chance nicht vorübergehen lassen" will. Es gebe nur eine kleine, aber durch alle lösbare Hürde: die Vorvermarktungsquote von rund 35 Prozent. Für die Gesamtgemeinde Limbach (mit 4400 Einwohnern in 1500 Gebäuden) bräuchte BBV 886 Verträge, um den Ausbau wirtschaftlich betreiben zu können.

BBV-Netzausbauleiter Marcus Böker ermunterte die Gemeinderäte zur Mitarbeit – "Sie sind die Multiplikatoren" – und die Kommunen zum Wettbewerb: "Wo die Vertragsquote erreicht wird, da fangen wir zuerst an zu bauen." Was Weber dahingehend ergänzte, dass im Sinne einer kreisweiten Versorgung Verträge, die über die notwendige Quote einer Gemeinde hinausgehen, auf andere übertragen werden könnten. "Das ist der Schulterschluss, den wir im Neckar-Odenwald-Kreis erreichen wollen."

Einen Schluss nicht mit den Schultern, sondern mit den Ellbogen besiegelte die Verpflichtung eines neuen Ratsmitglieds. Für den verstorbenen CDU-Mann Alois Johmann rückte Chris Neumann in das Gremium sowie in einige Ausschüsse nach, wofür die Kolleginnen und Kollegen einstimmig votierten.

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Im Bebauungsplanverfahren eines Kurzzeitpflegeheims in Heidersbach ging es um die nächsten Schritte. Nach der öffentlichen Auslegung wurden "die öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander" abgewogen, was sich in umfangreichen Sitzungsunterlagen abbildete und von Jürgen Glaser in kompakter Darstellung gezeigt wurde. Der Planer vom Ingenieurbüro IFK war daher ebenso zu Gast in der Halle wie Caritas-Kreisgeschäftsführer Meinrad Edinger, der das Gebäude mit 18 Pflegezimmern errichten und betreiben will. Dafür müssen aktuell der Bebauungsplan neu aufgestellt und der Flächennutzungsplan fortgeschrieben werden. Auch der Bauantrag für den eingeschossigen Neubau war Gegenstand der Sitzungsvorlage sowie die Empfehlung, die Pläne für den nördlichen Teilbereich erneut offenzulegen.

Hintergrund hierfür war das Ansinnen eines Grundstückseigentümers, zwischen geplantem Kurzzeitpflegeheim und der Kirche St. Wendelin zweigeschossig zu bauen. Dem hatte schon der Heidersbacher Ortschaftsrat nicht zugestimmt, damit der Blick zur denkmalgeschützten Kirche nicht beeinträchtigt werde. Für die entsprechenden Flurstücke wurde daher die eingeschossige Bauweise im Bebauungsplan festgesetzt, was zu der erneuten Offenlegung führt.

Das Baugesuch wiederum stellte Amtsleiter Georg Farrenkopf vor. Dieser hatte auch die jüngsten Ausschreibungsergebnisse zur Erweiterung der Gemeinschaftsschule am Limbacher Schlossplatz vorgelegt. Das Gewerk "Schreiner Innentüren" liegt mit 192.000 Euro leicht über dem Ansatz, jenes (einzige) für die Baureinigung überstieg den Ansatz von 27.000 um 23.000 Euro und wurde deshalb aufgehoben. Nur das dritte machte richtig Freude, da die Kosten für das Gewerk Estrich um 25.000 Euro günstiger ausfallen als veranschlagt und man nun mit der Summe 79.000 kalkuliert.

Am Ende der Sitzung wartet Bürgermeister Weber noch mit einem "Stall vom Informationen" auf: beim Neo-Bus denke der Landkreis über eine zweite Linie nach, was Auswirkungen auf die Planungen insbesondere in Wagenschwend zur Folge haben könnte. Die "zielwegorientierte Beschilderung" der Limbacher Wanderwege im Naturpark Neckartal-Odenwald wird nun ausgeführt. Von der Corona-Soforthilfe des Landes landen in Limbach rund 40.000 Euro, die überwiegend den Kindertagesstätten zufließen sollen. Um Bundesmittel in Höhe von 30.000 Euro bemüht sich der Heimat- und Museumsverein Wagenschwend.

Zu allen Bereichen, die von Corona-bedingten und ständig neu gefassten Verordnungen betroffen seien, ging Weber auf Fragen aus dem Gemeinderat ein, bemühe man sich, den Überblick zu behalten und die örtliche Bevölkerung zu informieren. "Ganz leicht ist das nicht", registrierte Thorsten Weber, "zumal die Neuerungen oft am Wochenende eintreffen." Andererseits ist er froh, dass in allen Limbacher Ortsteilen von der Pandemie "nur wenige getroffen sind".

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