Corona-bedingte Absage

Walldorfer Jubiläums-Festumzug auf 2021 verschoben

Am Sonntag hätte der Umzug zum Stadtjubiläum durch die Gemeinde ziehen sollen - Organisatoren wollen ihn im nächsten Jahr nachholen

08.05.2020 UPDATE: 09.05.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 9 Sekunden
In diesem Jahr sollte es statt eines Sommertagszuges – hier im letzten Jahr Schüler der Waldschule – an diesem Wochenende einen großen Festumzug zum Walldorfer Stadtjubiläum geben. Doch wegen der Corona-Krise musste dieser Umzug abgesagt werden. Die Organisatoren hatten mit rund 2000 Teilnehmern gerechnet. Foto: Helmut Pfeifer

Von Timo Teufert

Walldorf. Rund 2000 Teilnehmer sollten am Sonntag beim Festumzug zum Jubiläum 1250 Jahre Walldorf eigentlich durch die Stadt ziehen. Die Werbegemeinschaft des Gewerbevereins und der Verein "Der Churpfalz Wilder Haufen" steckten mitten in den Vorbereitungen, als sie die Corona-bedingte Absage ereilte. Weil bis Ende August keine Großveranstaltungen stattfinden dürfen, sind bereits auch andere Feste abgesagt worden, doch das Stadtjubiläum leidet natürlich besonders unter der Corona-Krise. Trotz der vielen Hundert Stunden, die man an Arbeit in die Vorbereitungen des Umzuges investiert hat, blickt man bei den Vereinen aber nach vorne.

"Alles ist nur verschoben, nichts aufgehoben", sagt Bernhard Gröner, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, auf RNZ-Nachfrage. Auf seine Initiative geht der Festumzug zurück: Schon vor zwei Jahren hat Gröner damit begonnen, für dieses Event zu werben. Er hat zusammen mit seinem Kassier Hans von Splényi mehrere 100 Stunden in die Organisation investiert, vor allem für das große Abschlussfest, das auf dem Edeka-Parkplatz stattfinden sollte.

"Zunächst war der Zuspruch von den Vereinen zögerlich, doch dann wollten auf einmal alle mitmachen", berichtet Gröner. So wäre der Zug zusammen mit den Schülern mehrere Kilometer lang geworden. Nach der Absage habe er Kontakt zu den Vereinen aufgenommen und viel Verständnis für die Absage erhalten: "Die meisten haben gesagt, dass sie auch im nächsten Jahr mit dabei sind", freut sich Gröner und hofft, vielleicht sogar noch mehr Vereine zur Teilnahme bewegen zu können.

Beim Verein "Der Churpfalz Wilder Haufen", der normalerweise den Sommertagszug organisiert, ist man traurig, dass der Zug nicht stattfinden kann: "Es wäre der 106. Walldorfer Sommertagszug gewesen. Und wir können in diesem Jahr den vielen Menschen am Wegesrand nicht die Freude bereiten, wie wir das sonst machen", bedauert der Vorsitzende Ralf Becker die Absage. Schon im Januar hatten im Schnitt zehn bis zwölf Aktive jeden zweiten Sonntag Sommertagsstecken gebastelt, die sonst über die Banken an die Bevölkerung weitergegeben werden.

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"Wir haben rund 600 Arbeitsstunden investiert", berichtet Becker. Nun ist ein Teil der 500 Stecken schon fertig, doch benutzt werden können sie nicht. "Wir versuchen, die Stecken einzulagern und hoffen, dass sie nächstes Jahr noch frisch aussehen", erklärt Becker. Allerdings sei das Einlagern schon mit Schwierigkeiten behaftet: "Das verwendete Krepppapier darf nämlich nicht nass werden", so der Vorsitzende.

Doch nicht nur der Festumzug ist von der Corona-Pandemie betroffen, auch alle anderen Veranstaltungen im Rahmen des Stadtjubiläums sind bis Ende August abgesagt. "Ich bin sehr, sehr traurig, dass wir den Festumzug absagen mussten", sagt auch Bürgermeisterin Christiane Staab. Denn nicht nur Verwaltung und Gemeinderat hätten lange auf das Jubiläumsjahr mit seinen vielen Veranstaltungen hingearbeitet, sondern vor allem auch viele Bürger. Die Vorbereitung des Festzuges habe auch für die Verwaltung viel Arbeit bedeutet. "Umso schlimmer ist es jetzt, dass wir ihn so kurz vor dem Ziel absagen mussten", so Staab. Man versuche zwar, den Jubiläums-Spirit mit ins nächste Jahr zu nehmen, doch: "Das ist ein bisschen so, wie den Geburtstag nachzufeiern."

Immer wieder seien die Jubiläumsveranstaltungen auch Thema im Corona-Krisenstab der Stadt. "Bis 31. August sind alle Veranstaltungen abgesagt. Danach müssen wir schauen, wie sich die jetzigen Lockerungen auswirken und dann kurzfristig entscheiden", gibt Staab die Marschrichtung vor. Man wolle sich für die Veranstaltungen im Herbst so lange wie möglich alles offen halten und sage sie deshalb bewusst noch nicht ab. "Wir sind im ständigen Austausch mit allen Akteuren und versuchen, zum Beispiel für die Schausteller Perspektiven zu schaffen", so die Bürgermeisterin.

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