Wenn eine Stadt wieder hochfährt
Spielplätze stehen ab Mittwoch wieder zur Verfügung - Hermannshof öffnet schrittweise - Regeln im Schlosspark werden eingehalten

Von Philipp Weber
Weinheim. Ob die derzeitigen Lockerungen der Corona-Beschränkungen schon den ersten Schritt zurück zur "Normalität" darstellen, ist strittig. Sicher ist indes, dass viele Eltern die Wiedereröffnung der Spielplätze am heutigen Mittwoch, 6. Mai, herbeigesehnt haben. Die Stadt setzt diese Lockerung um, wie vom Land vorgegeben. Allerdings lässt die Verwaltung dabei eine "gewisse Vorsicht" walten. Dasselbe gilt für den bereits wiedergeöffneten Schlosspark und auch für den von Professor Cassian Schmidt geführten Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof, der ebenfalls wieder Besucher einlässt. Eine Zusammenfassung der Spielregeln und Appelle.
> Die Spielplätze: Der Krisenstab unter der Leitung von OB Manuel Just hat am Montag erörtert, wie die Kinderspielplätze im Laufe des Mittwochs geöffnet werden: Zwar sollen die Spielplätze wieder zur Verfügung stehen – aber nicht als Treffpunkte für die Abendstunden. Daher ist ein Betreten nur tagsüber zulässig, von 7 bis 19 Uhr. Darauf weisen Schilder hin. Ordnungsamt und Polizei kontrollieren. Überprüfen die Ordnungshüter auch, ob tagsüber alle Regeln eingehalten werden? Also ob Familien unter sich bleiben und keine "Spielplatzparties" entstehen?
Angesichts von fast 70 Kinderspielplätzen auf Weinheims Gemarkung sei das nicht zu machen, jedenfalls nicht im Einzelfall, so Stadtsprecher Roland Kern auf RNZ-Anfrage. Vielmehr appelliere die Stadt an das Verantwortungsbewusstsein der Eltern.

> Der Hermannshof: Nach sechs langen Wochen endet die Zeit der Vertreibung aus dem Gartenparadies, zumindest werktags. Besucher können ab Mittwoch, 6. Mai, wiederkommen. Allerdings gelten Auflagen – wie in allen Botanischen Gärten im Land. "Wir haben ein Einbahnsystem mit einfachen Symbolen entwickelt", erklärt Professor Schmidt. Dies sei angesichts von Wegbreiten von meist nur 2,40 bis 2,60 Metern und den geltenden Abstandsregeln alternativlos: "Wir hoffen sehr, dass die Besucher diszipliniert genug sind, den vorgeschlagenen Rundwegen in eine Richtung zu folgen und an den engen Pfaden im Notfall auch mal zu warten." Dennoch solle man möglichst nahe an die Pflanzen herankommen und auch Nebenwege nutzen können.
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Für die kommenden zwei Wochen ist eine zunächst stufenweise Öffnung geplant, "um erst einmal einschätzen zu können, wie viele Besucher bei unserem Einbahn-Konzept pro Zeiteinheit zugelassen werden können. Vermutlich sind es 250 bis maximal 300 gleichzeitig", schätzt Professor Schmidt. Die schrittweise Anpassung der Öffnungszeiten erfolgt in drei Stufen und sieht zunächst so aus: Montag bis Freitag ist der Garten von 10 bis 19 Uhr geöffnet, am Wochenende bleibt er zunächst zu. Dann kommt eine Woche später der Samstag hinzu. Noch eine Woche später auch der Sonntag sowie Feiertage wie Pfingsten, die zu einer besonderen Herausforderung werden: "Eine Einlassbegrenzung wird gegebenenfalls notwendig sein."
Die Toiletten bleiben bis auf Weiteres geschlossen, der Hygienevorschriften wegen. Das Gartenpersonal hat die Sitzgelegenheiten im Park stark verringert, um die Aufenthaltsdauer zu verkürzen.
> Der Schlosspark: Bereits seit Montag hat Weinheims grünes Wohnzimmer wieder offen, ebenfalls tagsüber und von 7 bis 19 Uhr. Hier wachen Mitarbeiter eines Sicherheitsdiensts darüber, dass sich keine Menschenansammlungen bilden – indem sie die Betreffenden bei Bedarf ansprechen. Schließlich soll die Bewegung an der frischen Luft im Vordergrund stehen. Laut einer ersten Stellungnahme von Weinheim-Sprecher Kern hat das bisher gut funktioniert. Sitzgelegenheiten hat die Stadt nicht abbauen lassen. Allerdings müssen auch in diesem Park die Toiletten geschlossen bleiben.



