Das müssen Pendler zur Bammentaler Mega-Baustelle wissen
Die Sanierung der Ortsdurchfahrt stellt Einwohner und Pendler vor Probleme - Bagger bleiben das ganze Jahr - Eine Übersicht

Von Benjamin Miltner
Bammental. "Mir Reilser halte zsamme": Dieser Satz fiel in der Schulmensa bei der von gut 100 Einwohnern besuchten Versammlung zur Sanierung der Kreisstraße K4160 (Reilsheimer Straße) nach dem offiziellen Teil immer wieder. Diese Woche hat der zweite Abschnitt der Mega-Baustelle begonnen – und für die Bewohner des Bammentaler Ortsteils Reilsheim damit harte Zeiten. Sie brauchen die kommenden Monate viel Geduld und gute Nerven, denn Bürgermeister Holger Karl stellte klar: "Die Baustelle beschäftigt ganz Reilsheim das ganze Jahr über". Und darüber hinaus auch viele Pendler der umliegenden Gemeinden, die die Bammentaler Ortsdurchfahrt nutzen, um in die Rheinebene zu gelangen. Eine Übersicht.
Die Maßnahme
Die Reilsheimer Straße wird von der Elsenzbrücke bis zum Ortsausgang Gauangelloch für 3,7 Millionen Euro saniert. Dabei werden der Straßenbelag sowie die Gehwege auf der gesamten Strecke ausgetauscht. Zudem werden im Untergrund bis auf den ersten Teil der Straße die Wasserkanäle erneuert. An der Kreuzung mit der Langheckenstraße am Ortsausgang entsteht ein neuer Verkehrskreisel. Die Arbeiten sollen zum Ende des Jahres abgeschlossen sein. Nachdem der erste Teil der Sanierung bereits 2018 und 2019 stattgefunden hatte, wäre die Ortsdurchfahrt dann komplett modernisiert.
Der Ablauf
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Die Baustelle ist in sechs Abschnitte aufgeteilt: Zurzeit laufen die Arbeiten zwischen Elsenzbrücke und Schulstraße. Die Straße ist halbseitig gesperrt, der Verkehr wird per Ampel geregelt. Ab etwa Mitte April bis Ende Oktober wird unter Vollsperrung gearbeitet. Im zweiten Abschnitt kämpfen sich die Arbeiter bis zur Alten Steigstraße vor. In diesem Bereich wird der Wasserkanal komplett ausgetauscht, der Fortschritt ist entsprechend mühsam. In den Abschnitten drei und vier soll bis September die Schwimmbadstraße erreicht werden, im fünften Abschnitt bis Ende Oktober die Langheckenstraße. Dort entsteht dann bis Dezember im letzten Abschnitt der neue Kreisel – dann wieder mit halbseitiger Sperrung und Ampel.

Die Umleitungen
Bis Mitte April sind für Anwohner und Anlieger des Reilsheimer Wohngebiets Umleitungen eingerichtet. Beim Erreichen der zweiten Bauphase wird der Durchgangsverkehr von etwa Mitte April bis Mitte Juni in Richtung Gauangelloch wie folgt geleitet: Schulstraße, Im Degen, Im Boden und Langheckenstraße. Richtung Ortsmitte geht es über die Langheckenstraße und Schulstraße. In den Abschnitten drei bis fünf verläuft die Umleitung von etwa Mitte Juni an beidseitig über Alte Steigstraße und Langheckenstraße. Beim Kreiselbau zum Abschluss kehrt eine Ampelregelung zurück. Während der gesamten Bauzeit ist die Durchfahrt für Lkws über 7,5 Tonnen verboten; sie werden überörtlich über die Bundesstraße B45 via Mauer und Schatthausen nach Gauangelloch geleitet. Wenn sich die Fahrer denn daran halten...
Die Schwierigkeiten
Und damit zu den Problemen: Die Arbeiten sind diese Woche laut Oliver Busch vom Bauamtsleiter gut angelaufen – nur Laster-frei ist die Baustelle nicht. "Die Lkws machen uns immer wieder das Leben schwer", so Busch. Wider aller Schilder, Verbote und Vernunft fahren die Brummis durch die Baustelle – oder versuchen es zumindest. Laut Busch werde die Polizei verstärkt kontrollieren. Aber auch Autofahrer überschreiten Grenzen; sie fahren über den Gehweg, räumen Absperrungen weg; stehen quer in der Baustelle, halten an, wollen drehen. All dies ist laut Busch in den ersten Tagen schon passiert. Daher wurde auch eine Einbahnstraßen-Lösung für die Zufahrt in die Straßen Schulstraße, Fabrikstraße sowie "In den Brunnenwiesen" ebenso verworfen wie eine Umleitungsstrecke über die Friedhofstraße.
Beides Anliegen vieler Anwohner. "Wir versuchen immer alles möglich zu machen. Aber wir haben die Erfahrungen gemacht, dass Einbahnstraßen ausgenutzt werden", erklärte Busch. Ein weiteres Problem: Der Verkehr staut sich im Berufsverkehr teils bis in den Rewe-Kreisel – und dann herrscht Stillstand. "Das passiert nur in der ersten Phase mit Ampel", erklärt Busch. Diese dauere noch sieben Wochen, dann wäre das Schlimmste geschafft – zumindest, was den Verkehr angeht.



