Heidelberg

Heideldruck nimmt Produktion in China wieder auf

Werksferien werden am Mittwoch trotz Coronavirus beendet

10.02.2020 UPDATE: 11.02.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 4 Sekunden
Das Archivbild zeigte einen Heideldruck-Mitarbeiter in China. Foto: ZG

Von Matthias Kros

Heidelberg. Trotz der anhaltenden Epidemie mit dem Coronavirus nimmt Heideldruck die Produktion in seinem chinesischen Werk Qingpu nahe Schanghai wieder auf. Man habe die behördliche Genehmigung, am Mittwoch die Fertigung wieder aufnehmen zu dürfen, teilte ein Unternehmenssprecher am Montag auf Anfrage mit. Zuvor würden aber alle rund 600 Mitarbeiter medizinisch kontrolliert, ob sie mit dem Virus infiziert seien. Zusätzlich sei das Tragen eines Mundschutzes während der Arbeit obligatorisch. Es gelte aber weiterhin ein Reiseverbot für Heideldruck-Mitarbeiter von und nach China.

Der Druckmaschinenbauer hatte die Produktion während der vergangenen beiden Wochen ruhen lassen. In diese Zeit fielen die offiziellen Ferien zum chinesischen Neujahrsfest am 25. Januar, die von behördlicher Seite nach dem Ausbruch der Lungenkrankheit um weitere sieben Tage bis Anfang dieser Woche verlängert worden waren. Produktionsengpässe erwartet der Heideldruck-Sprecher aus heutiger Sicht keine. Auch bei den Zulieferern werde vorerst wieder gearbeitet.

Heideldruck hatte bereits im Jahr 2006 mit der Montage von Druckmaschinen in Qingpu begonnen und den Standort nach und nach weiter ausgebaut. Mittlerweile werden etwa zwei Drittel des chinesischen Bedarfs an Druckmaschinen von Qingpu aus gedeckt, teilweise wird sogar exportiert. China ist weltweit der größte Druckmaschinenmarkt.

Die gute Nachricht aus Qingpu kommt den kriselnden Heidelbergern gelegen: Der Druckmaschinenbauer hatte am 20. Januar seine Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr (endet am 31. März) ein weiteres Mal nach unten korrigiert. Bis Ende Februar soll nun der Vorstand dem Aufsichtsrat ein Zukunftskonzept vorlegen. Es sollen die Produktpalette entschlackt, Randbereiche verkauft und Abläufe effizienter gestaltet werden, um die Kostenbasis deutlich zu senken. Parallel wird es mindestens bis Ende April Kurzarbeit geben. Am heutigen Dienstag wird das Traditionsunternehmen, das in Wiesloch etwa 5000 Mitarbeiter beschäftigt, seine endgültigen Zahlen für das dritte Geschäftsquartal bekannt geben.

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