Runder Tisch zu SVS-Plänen

Das könnten die Alternativen zur geplanten Rodung sein

Drei Varianten in sechs Stunden - Vereine wollen jetzt intern diskutieren

24.01.2020 UPDATE: 25.01.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 59 Sekunden
Für die ursprünglichen Pläne des Fußballzweitligisten müssten rund 2,5 Hektar Wald gefällt werden. Foto: Priebe

Sandhausen. (luw) Drei Alternativen zur geplanten Rodung von geschütztem Wald hat der Runde Tisch erarbeitet, um dem Fußballzweitligisten SV Sandhausen (SVS) den Bau von zwei Sportplätzen zu ermöglichen. Über die Gesprächsrunde im Leimener Hotel "Villa Toskana" zwischen Vertretern von Gemeindeverwaltung, Gemeinderat, Bürgerinitiative "Pro Waldschutz" (BI) und Vereinen ist bisher kaum etwas zu erfahren.

Einiges deutet indes darauf hin, dass es auch in der Hand der beiden Nachbarvereine des SVS – FC Sandhausen und Tennisclub 1970 – liegen könnte, welche der drei Varianten letztlich umgesetzt wird. Noch steht aber nichts fest. Nach RNZ-Informationen findet der nächste Runde Tisch am 6. Februar statt, die endgültige Entscheidung liegt allein beim Gemeinderat.

Sechs Stunden lang und unter Leitung eines externen Moderators saßen sie in der "Villa Toskana" zusammen: Bürgermeister Georg Kletti, Ortsbaumeister Michael Schirok, je ein Vertreter der vier Gemeinderatsfraktionen, BI-Sprecherin Petra Weiß, SVS-Präsident Jürgen Machmeier sowie die Vorsitzenden von FC Sandhausen und Tennisclub.

>>> Das sagen die Sandhäuser zu den SVS-Plänen <<<

Zwischendurch wurde nach RNZ-Informationen ein Drei-Gänge-Menü serviert, die Gespräche beschrieben Beteiligte hinterher als "konstruktiv" und "besser als erwartet". Über den Inhalt der drei erarbeiteten Varianten aber will niemand öffentlich reden. In einer gemeinsamen Pressemitteilung aller Teilnehmer ist lediglich von "drei Alternativen" die Rede, "die nun weiterverfolgt und vertieft geprüft werden".

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Nach Informationen der RNZ wollen die Vorstandsgremien der beteiligten Vereine jene Varianten zunächst intern diskutieren. Beim nächsten Runden Tisch – dieser findet nun offenbar in Sandhausen statt – soll über die Rückmeldungen aus den Vereinen gesprochen werden. Eine "Feinprüfung" der möglichen Alternativen sei vorgesehen. Danach sollen offenbar alle Mitglieder von FC Sandhausen und Tennisclub über die Pläne informiert werden.

Bereits im vergangenen Sommer wurde über einen möglichen Umzug des Tennisclubs spekuliert – entsprechende Verhandlungen dementierte dessen Vorsitzender Michael Pfeffer damals aber gegenüber der RNZ. Jedenfalls könnte die Fläche des ohnehin schon von Fußballfeldern umgebenen Tennisgeländes Platz für die vorgesehene Erweiterung bieten.

Denkbar wäre wohl auch, dass der FC Sandhausen umzieht: Er könnte seinen Kunstrasenplatz gegen eine etwaige Entschädigung entweder dem SVS überlassen oder die Fläche für einen neuen Sportplatz räumen. Dann müsste nur ein weiterer Platz gebaut werden. Zwar lautete die Zielvorgabe des Runden Tisches, alternative Flächen "außerhalb des Waldschutzgebiets Schwetzinger Hardt" zu suchen.

Ausgeschlossen ist damit die Rodung eines ungeschützten Waldstücks aber nicht: Nach Recherchen der RNZ könnte zumindest eine der drei Varianten vorsehen, Bäume im – nicht unter Schutz stehenden – Bereich zwischen BWT-Stadion, Jahnstraße und Lattweg zu fällen.

Bürgermeister Kletti wollte sich auf mehrmalige Nachfrage nicht zum Runden Tisch äußern, am Freitag war er für die RNZ nicht erreichbar. Genaueres über die weiteren Pläne ist wohl erst nach dem 6. Februar zu erfahren. Unklar ist noch, wie es um die "Hausaufgaben" aus dem Gemeinderat an den SVS steht: Das Gremium hatte mit dem Votum für einen Runden Tisch im Oktober vergangenen Jahres den Zweitligisten aufgefordert, Kooperationsmöglichkeiten mit den Fußballvereinen in Leimen-St. Ilgen, Nußloch und Walldorf zu prüfen. Teil dieses Beschlusses war es auch, die mit dem Bebauungsplan "Sportzentrum Süd" verbundenen Rodungspläne "ruhen zu lassen".