Pleutersbacher Ringenacker

Ortschaftsrat sagt nein, Gemeinderat sagt ja

Das Baugebiet Ringenacker wird doch erweitert. In Lindach gibt’s dagegen kein Verfahren.

02.12.2019 UPDATE: 03.12.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden
In der Verlängerung der Straße „Zum Ringenacker“ soll nach dem Willen des Pleutersbacher Ortschaftsrats kein weiteres Baugebiet mehr entstehen. Foto: Marcus Deschner

Eberbach. (mabi) Mit Mehrheit hat sich der Eberbacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung anders entschieden als zuvor der Ortschaftsrat Pleutersbach. Dieser hatte kürzlich eine Erweiterung des Baugebiets Ringenacker abgelehnt. Der Bebauungsplan wird nun "ortsüblich bekannt gegeben" und die Verwaltung wird ein geeignetes Planungsbüro beauftragen.

Das angedachte Plangebiet Ringenacker befindet sich außerhalb des Landschaftsschutzgebietes, gesetzliche geschützte Biotope sind ebenfalls nicht betroffen. Nach Einschätzung der Unteren Naturschutzbehörde und des Umweltamtes der Stadt Eberbach sprach nichts gegen eine Bebauungsplanerweiterung, auch wenn es gelte, gewisse Artengruppen in hochwertigen Grünbereichen zu untersuchen.

Der Ortschaftsrat sah das anders und lehnte eine Erweiterung des Baugebiets aus diversen Gründen ab. Auf Bitte von Klaus Eiermann (SPD) erläuterte Ortsvorsteherin Elisa Rupp nochmals die Gründe, warum der Beschlussantrag vorab im Ortschaftsrat durchfiel (wir berichteten).

"Wir haben die Entscheidungen der Ortschaftsräte immer unterstützt, aber diesmal sind wir dagegen", sagt Peter Wessely. Die Freien Wähler haben auch mit Pleutersbachern gesprochen, "die das alles sehr entspannt gesehen haben". Klaus Eiermann (SPD): "Wir wollen immer die Ortschaftsräte stärken, aber diese Entscheidung ist nicht nachvollziehbar". Patrick Joho (CDU) sah es ebenso: "Wir können das auch nicht nachvollziehen".

Lothar Jost erklärte zwar, dass die AGL es genau so sehe, lobte aber die Arbeit von Elisa Rupp: "Das ist enorm für jemanden, der erst ein paar Tage im Amt ist, sich solch einem Konflikt auszusetzen". Eine Enthaltung gab es von Dietmar Polzin (Freie Wähler), da er nicht gegen den eigenen Ortschaftsrat stimmen wollte. Aber auch er sieht mit neuen Bauplätzen "eine Chance für den Ort". Als einzige Frau in der CDU stimmt Bettina Greif gegen den Beschlussantrag: "Man sollte nichts so in die Landschaft hineinpressen. In einigen Jahren werden in Pleutersbach sowieso Häuser frei".

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Dass für Lindach angedachte Bebauungsplangebiet, eine Fläche neben der Friedhofskapelle, hatte sich im Vorfeld erledigt, da aus Sicht der unteren Naturschutzbehörde eine Bauerlaubnis nicht "in Aussicht gestellt" werden konnte. Begründung: Das Plangebiet liegt im Geltungsbereich des Landschaftsschutzgebietes.

So stimmte der Gemeinderat mehrheitlich der Beschlussvorlage zu, in Lindach kein Bebauungsplanverfahren einzuleiten.


Update: 3. Dezember 2019: In unserem Artikel "Ortschaftsrat sagt nein, Gemeinderat sagt ja" sind die Ausführungen bezüglich der Äußerungen von Lothar Jost und der Haltung der AGL zum Thema Erweiterung des Baugebiets Ringenacker in Pleutersbach nicht richtig dargestellt. Wie Fraktionsvorsitzender Peter Stumpf mitteilt, stimmt es nicht, dass die AGL wie die anderen Fraktionen dem Votum des Ortschaftsrats Pleutersbach nicht folgte. Richtig ist, dass die AGL Fraktion dem Votum des Ortschaftsrats Pleutersbach gefolgt ist und die Erweiterung des Baugebiets Ringenacker geschlossen abgelehnt hat. Jost führte dazu aus, dass die AGL die Erweiterung des Baugebiets Ringenacker in Pleutersbach aus Gründen der fehlenden Umweltprüfung und dem Vorrang der Innenentwicklung vor der Ausweisung weiterer Siedlungsflächen ablehne. Ähnliche Argumente hat die Ortsvorsteherin von Pleutersbach, Elisa Rupp, vorgetragen. Wie bedauern den Fehler in unserem Artikel.

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