Nahversorgung Altenbach

Mit großen Schritten in Richtung Dorfladen

Initiative sieht Volksbank-Gebäude als möglichen Standort - Stadt will mit Informationen zum Bedarf helfen

06.11.2019 UPDATE: 07.11.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 38 Sekunden

Von der Genossenschaftsbank zum Genossenschafts-Dorfladen? Bei einer Begehung des Volksbank-Gebäudes Ende Oktober sah die „Initiative Nahversorgung Altenbach“ darin Potenzial für einen Lebensmittelmarkt. Foto: Kreutzer

Von Frederick Mersi

Schriesheim-Altenbach. Dass sich der kleine Altenbacher Wochenmarkt in die Winterpause verabschiedet hat, bedeutet für die rund 1900 Einwohner des Stadtteils: Obst und Gemüse gibt es nur noch in Schriesheim oder in Wilhelmsfeld zu kaufen. Das soll sich ändern: Die von der Stadt ins Leben gerufene "Initiative Nahversorgung Altenbach" verfolgt das Ziel, einen Dorfladen am Ortsmittelpunkt einzurichten – und bekommt zusätzliche Unterstützung.

Auf Antrag der SPD-Fraktion hat der Gemeinderat in seiner Oktober-Sitzung beschlossen, Informationen zum Inhalt und Angebote für ein Nahversorgungskonzept für Altenbach einzuholen. "In der Arbeitsgruppe zeichnet sich ab, dass ein kommerzieller oder ein genossenschaftlicher Lebensmittelladen die beste Lösung wäre", begründete Stadträtin Renate Hörisch-Helligrath den Vorstoß.

Zwei Tage nach der Sitzung wurde klarer, wo sich die Altenbacher einen solchen Laden vorstellen könnten: im Gebäude der Volksbank Kurpfalz. Die hat ihre Mitarbeiter Ende 2018 abgezogen, Empfangs- und Beratungsräume an der Hauptstraße gegenüber dem Ortsmittelpunkt stehen seitdem leer. "Die Gruppe war begeistert von dem Gebäude", sagt Jutta Breitschwerd vom Institut für kommunikatives Handeln. Sie begleitet die Initiative bei der Ideenfindung. "Auch ein Begegnungscafé und einen Jugendraum konnten sich viele dort vorstellen."

Dass die Gruppe auf dem Weg zu einem Dorfladen von der Stadt mit weiteren Informationen unterstützt werden soll, begrüßt Breitschwerd – obwohl sie über den Beschluss des Gemeinderats zunächst gar nicht informiert worden war: "Ich bin mir aber sicher, dass man diese Daten und die Ideen der Bürger gut zusammenführen kann."

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Auch im Gemeinderat erhielt die SPD von den anderen Fraktionen Lob für ihren Antrag. "Es ist richtig, Angebote von Fachplanern einzuholen, um die Bürger zu unterstützen", sagte Bernd Molitor (Grüne Liste). "Und es ist gut, dass wir im Gemeinderat darüber reden. Das ist kein reines Altenbacher Problem." CDU-Fraktionschef Michael Mittelstädt ergänzte: "Wir sollten die Ideenwerkstatt fördern, auch mit zu erwerbenden Informationen." Auf Nachfrage stellte SPD-Fraktionschef Sebastian Cuny noch klar, dass es nicht um ein Einzelhandelskonzept für die vier verbliebenen Geschäfte im Stadtteil gehe. "In anderen Kommunen beinhaltet ein Nahversorgungskonzept zum Beispiel Möglichkeiten für Genossenschaftsläden und Kooperationen mit Discountern, Fördermöglichkeiten und Potenziale."

Am Montag, 25. November, trifft sich die "Initiative Nahversorgung Altenbach" wieder in der Verwaltungsstelle. "Die Gruppe soll dann eine festere Struktur bekommen", sagt Breitschwerd. "Außerdem wollen wir einen Praxistag planen, bei dem Experten ihre praktischen Erfahrungen bei der Gründung eines Dorfladens weitergeben." Dass die Altenbacher damit Erfolg haben werden, hält Breitschwerd für wahrscheinlich: "Die Leute sind super engagiert. Ich bin zuversichtlich, dass sie etwas auf die Beine stellen werden."

Info: Fortsetzung der Ideenwerkstatt "Nahversorgung Altenbach" am Montag, 25. November, 19 Uhr, Verwaltungsstelle Altenbach.

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