Keine Entscheidung

Bürgermeisterwahl in Schönau geht in die zweite Runde

SPD-Kandidat Marco Skarke erhielt mit 26,44 Prozent die meisten Stimmen – Zweiter Wahlgang am Sonntag, 10. November

20.10.2019 UPDATE: 20.10.2019 19:46 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden
Die Auszählung der Stimmen am Sonntagabend brachte keinen Sieger mit ausreichender Mehrheit hervor. Foto: Alex

Von Thomas Seiler und Thomas Frenzel

Schönau. Das muss man den Schönauern lassen: Der Gang ins Wahllokal ist für sie keine lästige Angelegenheit, sondern gerne gelebte Demokratie. Nahezu zwei Drittel aller 3546 Wahlberechtigten machten am gestrigen Sonntag von ihrem Stimmrecht Gebrauch, obwohl angesichts des siebenköpfigen Bewerberfelds schon im Vorfeld klar war, dass es einen zweiten Wahlgang brauchen wird, um den Posten des Bürgermeisters im Klosterstädtchen zu besetzen. Der Chefsessel im Rathaus war vakant geworden, nachdem Bürgermeister Marcus Zeitler zum Oberbürgermeisters von Hockenheim gewählt worden war.

Hintergrund

Wahlberechtigte: 3546
Wähler: 2325
Wahlbeteiligung: 65,57 %
Gültige Stimmen: 2303

Gültige Stimmen für:

Marco Skarke: 609 (26,44 %)
Matthias Frick: 480 (20,84 %)
A. Sanchez Mateos: 416 (18,06 %)
Peter Göttmann: 361

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Wahlberechtigte: 3546
Wähler: 2325
Wahlbeteiligung: 65,57 %
Gültige Stimmen: 2303

Gültige Stimmen für:

Marco Skarke: 609 (26,44 %)
Matthias Frick: 480 (20,84 %)
A. Sanchez Mateos: 416 (18,06 %)
Peter Göttmann: 361 (15,68 %)
Philip Sharma: 331 (14,37 %)
Manuel Kolb: 77 ( 3,34 %)
Harald Grebe: 16 ( 0,69 %)

Damit hat kein Bewerber die absolute Mehrheit von 50 Prozent plus einer Stimme erreicht. Beim zweiten Wahlgang, der Neuwahl am 10. November, genügt die relative Stimmenmehrheit zum Wahlsieg.

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Und wer bei der Wahl sein Kreuz macht, will auch wissen, wer wie gewählt wurde (vgl. Kasten links.). Da war es kein Wunder, dass sich rund 200 Menschen schon bald nach der Schließung der Wahllokale vor dem Schönauer Rathaus einfanden. Für 18.30 Uhr war dort Tanja Ehrhard angekündigt, die Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses. Doch bis sie auf den Balkon treten konnte, um das Wahlergebnis zu verkünden, dauerte es noch etwas: Die Übermittlung der Wahlergebnisse aus Altneudorf hatte sich verzögert. Der Bote aus dem Stadtteil, der das Ergebnis persönlich überbrachte, fand wegen des Andrangs keinen rathausnahen Parkplatz.

Doch dann war es soweit: Um 18.40 Uhr erschien Tanja Ehrhard. Kaum hatte sie festgestellt, dass ihr Mikrofon zu leise eingestellt war, und deshalb beschlossen, ohne Tonverstärkung das Abschneiden der sieben Bewerber zu verkünden, begannen die nahen Kirchenglocken zu läuten.

Der Spannung tat dies keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Mit dem Verstummen des himmlischen Geläuts wurde es auch vor dem Rathaus mucksmäuschenstill. Alle wollten mitkriegen, wer von den Kandidaten vorne liegen würde. Das war eindeutig der SPD-Mann Marco Skarke, der auf Platz 4 kandidiert hatte. Als seine 609 Stimmen verkündet wurden, brandete Jubel auf. Der 39-Jährige hatte insbesondere in Altneudorf und bei den 655 Briefwählern punkten können. Und die SPD-Fraktionschefin Annette Gärtner kündigte gegenüber der RNZ an, bis zum entscheidenden zweiten Wahlgang am 10. November in Sachen Wahlkampf noch eine Schippe draufzulegen.

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Das Gleiche hat der parteilos Matthias Frick vor. Der 52 Jahre alte Nußlocher, der von der CDU unterstützt wird, eroberte mit 20,84 Prozent den zweiten Platz. Alesandro Sanchez Mateos von den Freien Wählern, der als Kerwepfarrer in Schönau seine absolute Hochburg hat, will ebenfalls die Wahlkampfärmel hochkrempeln. Der parteilose Peter Göttmann, der sich als Viertbester vor dem FDP-Kandidaten Philip Scharma platzieren konnte, wollte dagegen erst eine Nacht über das Ergebnis schlafen, bevor er sich entscheide, ob er weiter kämpfe oder nicht. Völlig abgeschlagen wurden die Parteilosen Manuel Kolb und Harald Grebe; sie kamen auf die Plätze sechs und sieben.

Schmunzeln durfte bei der Wahlbekanntgabe hingegen Sieglinde Pfahl. Die Bürgermeisterin von Heiligkreuzsteinach, die wie ihr Neckarsteinacher Amtskollege Herold Pfeifer gestern Abend nach Schönau gekommen war, bekam als "Sonstige" zwei Stimmen. So viele, wie auch Bürgermeister-Stellvertreterin Tanja Ehrhard. Besser als diese Beiden schnitt nur eine weitere Frau ab: Dominique Bülow, bekannt aus der örtlichen Apotheke, war dreimal gewählt worden.

Update: Sonntag, 20. Oktober 2019, 21.45 Uhr

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