Das wurde aus der "Alten" Wollfabrik
Der neue Besitzer hat keine Investitionen gescheut, um aus dem Haus einen internationalen Top-Musik-Klub zu machen

Blick auf den Eingangsbereich der Wollfabrik in Schwetzingen. Foto: Lenhardt
Von Peter Wiest
Schwetzingen. Der Mann weiß, was er will und er sagt es klipp und klar. "Ich möchte in Schwetzingen mit der Wollfabrik einen internationalen Top-Musik-Klub etablieren, der ein ausgefallenes Programm sowie hin und wieder auch richtig große Namen auf der Bühne präsentiert und Publikum aus Nah und Fern anzieht". So lautet die Maxime von Joachim Schulz, nachdem er das Haus Ende letzten Jahres erworben hat.
Dafür hat er keine Investitionen gescheut: nicht in das neue Programm und schon gar nicht in die Renovierung der Wollfabrik und in den Einbau einer Sound-Anlage auf dem allerneuesten technischen Stand. So hat Schulz in den zurückliegenden Wochen zusätzlich zum Kaufpreis noch einmal einen Betrag in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro ausgegeben, um aus der "Alten" Wollfabrik, wie sie bisher hieß, einen hypermodernen Musiktempel zu machen, an dem so gar nichts mehr alt ist.
Deshalb wird die Location in Zukunft denn auch nur noch "Wollfabrik" heißen - selbst wenn die Homepage zumindest vorläufig noch unter www.alte-wollfabrik.de zu erreichen ist. Kernstück dieser neuen Wollfabrik ist eine Musikanlage des "Syva-Systems" der internationalen Top-Marke "L-Acoustics", wie sie sonst weltweit in großen Hallen und Arenen genutzt wird. "Dafür war mir das Beste gerade gut genug", schwärmt Joachim Schulz vom Klang, den sowohl die Musiker als auch das Publikum künftig in der Wollfabrik genießen können: "Schließlich sind wir damit jetzt sogar zum Referenzclub dieser Marke in Deutschland geworden." Einher mit dem Einbau ging die Installation eines digitalen Mischpultes sowie eine komplett neue Verkabelung der Anlagen. "Wir sind", so Schulz sichtlich stolz, "jetzt absolut auf dem allerneuesten und bestmöglichen Stand".
Das gilt nicht nur für die Sound-Technik, sondern auch für weitere Bereiche des Hauses. So wurden gleich drei neue Bars eingebaut, die nach den Konzerten noch zum Verweilen einladen. Die Künstlergarderobe wurde ebenfalls komplett neu eingerichtet und möbliert: "Die Stars sollen sich schließlich auch wohlfühlen bei uns", so der Hausherr. Das Publikum im Saal wiederum wird in Zukunft selbst dann cool bleiben können, wenn es musikalisch dort mal ganz heiß hergeht - wofür eine ebenfalls neu installierte Klimaanlage Sorge tragen wird.
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Joachim Schulz will mit der Wollfabrik in Schwetzingen einen internationalen Top-Musik-Klub etablieren. Foto: Lenhardt
Der Blick auf das neue Programm der Wollfabrik, das in diesen Tagen begonnen hat, zeigt eine ausgewogene Mischung aus altbewährten Veranstaltungskonzepten und viel Neuem. So wird die erfolgreiche Reihe "Tuesday Night Live" weitergehen, bei der sich an jedem zweiten Dienstag im Monat insbesondere regional bekannte Musiker die Klinke in die Hand geben. Neu eingeführt wird zusätzlich "Musik plus extra", wobei es immer am letzten Donnerstag eines Monats zu Live-Musik etwas Besonderes dazu gibt. Zum Auftakt am 26. September etwa umrahmt das Trio Grande das Akrobatikduo Elabö, den Equilibristen Rodolofo und die Hula-Hoop-Artistin Teresa musikalisch.
Am 24. Oktober trifft die Freddy Wonder Combo auf Seifenblasen-Varieté und am 28. November überzieht die Popsängerin Christina Rommel die Wollfabrik mit einem Hauch von Schokolade. Eine weitere neue Reihe ist schließlich "Uli’s Wohnzimmer", in der sich Singer und Songwriter Ulrich Zehfuß als Gastgeber mit Musikern und Künstlern der unterschiedlichsten Art trifft und diese Einblicke geben lässt in ihr Schaffen und ihre Gedankenwelt - selbstverständlich stets im Verbund mit musikalischen Darbietungen.
Gut 350 Zuschauer finden in der Wollfabrik Platz, wenn das Haus bestuhlt ist - um die 500 unbestuhlt. Über 30 Veranstaltungen sind bis Jahresende bereits geplant, darunter auch weiterhin Konzerte mit bekannten Namen wie etwa Naidoo-Gitarrist Alex Auer, Laith al Deen, Purple Schulz oder Marion la Marché. Zudem wird es nach dem großartigen Auftritt des Star-Bassisten Stanley Clarke vor wenigen Wochen auch weiterhin in der Wollfabrik "Leute, die Musikgeschichte geschrieben haben" zu hören geben, wie es Joachim Schulz ausdrückt.
Nächster absoluter Höhepunkt ist dabei am 22. Oktober der Auftritt des Grammy-Preisträgers John McLaughlin. Wer danach der nächste Superstar sein wird, den die Wollfabrik präsentiert, will Schulz derzeit noch nicht verraten. Die entsprechenden Verhandlungen laufen noch.



