In 30 Minuten fielen über 50 Liter Regen
Der Samstag war ein "über 100-jähriges Niederschlagsereignis" – Selbst bei der Feuerwehr stand das Wasser

Der Starkregen mit heftigem Gewitter (Symbolfoto) richtete in Buchen auch an städtischen Einrichtungen Schäden an. Foto: Getty Images
Buchen. (Wd) Beim Unwetter am Samstag auf Sonntag in Buchen mit stundenlangem heftigem Regen und Gewitter hatten die Feuerwehr und das DRK alle Hände voll zu tun, wie die RNZ bereits berichtete. Allein die Feuerwehr musste dabei 39 Einsätze und die Helfer in der Not mussten ein Zeltlager beim Stürzenhardter Brückle evakuieren. Auch zwei Familien mit Kindern verbrachten die Nacht in der Kreissporthalle, weil ihre Wohnungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Wie die "Wetterfrösche" der Landesschau am Sonntagabend berichteten, sind im Raum Buchen beim mehrstündigen heftigen Regen bis zu 72 Liter auf den Quadratmeter gefallen!
Riesenglück ist es, dass bei diesem großen Unwetter offenbar niemand verletzt worden ist und es bei Sachschäden, wie etwa vollgelaufenen Wohnungen und Kellern blieb. Das ist für die Betroffenen neben dem Schaden auch noch mit viel Arbeit verbunden, bis das Gröbste beseitigt ist.
Die Abteilung Stadt der Feuerwehr saugte Wasser aus einer Kellerwohnung in der Walldürner Straße 21. In Hainstadt blieb auch die Firma Scheuermann und Heilig nicht verschont. Die Abteilung Hainstadt musste dort Wasser aus dem Keller pumpen. Die meisten Einsatzobjekte am Samstag lagen allerdings im Bereich Buchen in der Berliner Straße, Am Nahholz und in der Heinrich-Lauer-Straße. Um 3 Uhr in der Nacht am Sonntag hatte die Feuerwehr alle Aufträge abgearbeitet.
Am Montag wurde bei der Stadt beim Technischen Dezernenten Hubert Kieser Bilanz gezogen. Dort sind die Informationen über die Schäden an städtischen Gebäuden, die der Gewitterregen am Samstag verursacht haben, zusammen gelaufen. Nach Recherchen der Stadt sind in 30 Minuten über 50 Liter Niederschlag gefallen. Damit handelt es sich dabei um ein "über 100-jähriges Niederschlagsereignis", also Niederschlag in einer Menge, wie er in dieser kurzen Zeit statistisch gesehen seltener als alle 100 Jahre fällt. Glück im Unglück war laut Kieser dabei, dass der Regen weniger großflächig und mehr punktuell niederging - sonst wären die Schäden größer gewesen.
Tatsächlich sind Schäden aufgetreten am Sportheim des TSV, am Postgebäude bzw. in einer dortigen Wohnung in der Walldürner Straße. Auch bei der Feuerwehr selbst stand Wasser im Gebäude sowie in der Spiel- und Sporthalle, die unmittelbar an der Morre liegt.
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Nach Angaben der Stadt können die Schäden derzeit noch nicht näher beziffert werden. Die Sport- und Spielhalle ist aktuell gesperrt. Ob, wo genau und in welchem Maß vor allem der Sportboden geschädigt ist, muss zunächst abgewartet und dann von einem Gutachter bewertet werden, heißt es.
Wie Dr. Michael Kuhn von der SV-Versicherung Stuttgart (dort sind im Wesentlichen Privathäuser versichert) auf Anfrage mitteilte, sei es bislang aus dem Raum Buchen nicht zu vermehrten Schadenmeldungen gekommen. Zudem könne es ein paar Tage dauern, bis Schadenmeldungen im Innendienst "ankommen".



