So wird in Sinsheim Biogas aus der Biotonne erzeugt
Anlage nimmt Ende September die Produktion auf - Wichtiger Beitrag zur Energiewende vor Ort

Blick auf die Bioabfallvergärungsanlage auf der Sinsheimer AVR Deponie. Hier wird unter anderem Biogas entstehen. Foto: zg
Sinsheim/Rhein-Neckar. (RNZ) Knapp eineinhalb Jahre nach Baubeginn wurde Anfang Juli zum ersten Mal umweltfreundliches Biogas aus der neuen AVR Bioabfallvergärungsanlage auf der Sinsheimer AVR Deponie ins Erdgasnetz eingespeist. Zunächst noch im Probebetrieb, aber voll im Zeitplan. Das teilte die AVR BioGas GmbH jetzt mit. Das Unternehmen ist verantwortlich für die Vorreinigung und Aufbereitung sowie die anschließende Vermarktung des Biogases.
An der Anlage sind neben der AVR Energie GmbH auch das Mannheimer Energieunternehmen MVV sowie die Stadtwerke Sinsheim beteiligt. Am 25. September wird die komplette Bioabfallvergärungsanlage dann offiziell ihre Produktion aufnehmen. - als wichtiger Beitrag zur Energiewende vor Ort.
Rund 60.000 Tonnen biogener Abfälle werden dann jährlich in der neuen Anlage vergoren, getrocknet und anschließend als gütegesicherter, zertifizierter Frischkompost vermarktet. Dieser Kompost zeichne sich durch einen hohen Düngerwert aus, er trage zur Humusbildung bei und sei äußerst pflanzenverträglich, heißt es in der Mitteilung weiter.
Die regionale Landwirtschaft verfüge damit langfristig über einen wertvollen, organischen Dünger, der zudem als Torfersatz im privaten und kommerziellen Gartenbau Verwendung finden werde.
Das im Vergärungsprozess erzeugte Rohbiogas wird zu Biomethan aufbereitet, bevor die Einspeisung über die von der MVV Netze gebauten 4,3 Kilometer langen Gasleitung in das Erdgasnetz erfolgt. Pro Jahr sollen so rund 51 Millionen Kilowattstunden Bioerdgas erzeugt werden.
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Mit diesem mehrstufigen Verwertungskonzept erfülle die neue Bioabfallvergärungsanlage alle Merkmale für Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit und "ist ein Musterbeispiel für einen ökologischen Ressourcenkreislauf, der regionalen Klimaschutz mit stabiler Rentabilität verbindet", heißt es in der Mitteilung.
Die Biogasaufbereitung und -einspeisung ermögliche zugleich eine flexible und dezentrale Nutzung dieser erneuerbaren Energie - sowohl da, wo sie benötigt werde, als auch genau dann, wenn sie gebraucht werde. Das Erdgasnetz stelle auf diese Weise mit seiner vorhandenen Struktur einen riesigen Speicher zur Verfügung, der gerade im Sinne der Energiewende immer wichtiger werde.