Freie Wähler setzen auf Ralf Gänshirt
Wählervereinigung nominierte Hauptamtsleiter mit großer Mehrheit als Bürgermeisterkandidat

Die Freien Wähler um Vorsitzenden Alexander May (l.) sehen in Hauptamtsleiter Ralf Gänshirt den Kandidaten mit den besten Voraussetzungen fürs Bürgermeisteramt. Foto: Kreutzer
Von Stefan Zeeh
Hirschberg-Großsachsen. Kaum haben die Parteien und Wählervereinigungen in Hirschberg den Kommunalwahlkampf hinter sich gebracht, kommt mit der Bürgermeisterwahl Ende Juli bereits die nächste Herausforderung auf sie zu. Den Startschuss dazu gaben am frühen Mittwochabend die Freien Wähler (FW) mit ihrer Kandidatennominierung bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Anbau der Alten Turnhalle in Großsachsen. Dabei sprachen sich die 25 Mitglieder der Wählervereinigung mit großer Mehrheit dafür aus, Ralf Gänshirt bei seiner Kandidatur für das Bürgermeisteramt zu unterstützen. Damit folgten sie der Empfehlung des erweiterten Vorstands.
"Wir hatten vor gut einem halben Jahr Gespräche mit möglichen Kandidaten", erläuterte der stellvertretende FW-Vorsitzende, Volker Barzyk, das Auswahlverfahren. Ihre Kandidatur bekannt gegeben hatten Hauptamtsleiter Gänshirt, CDU-Gemeinderat Christian Würz und ein Bewerber aus Mannheim, der, so Barzyk, zwischenzeitlich aber eine andere Stelle angenommen habe. Dazu kam vor wenigen Tagen Jens Flammann, ebenfalls aus Mannheim, der sich dem erweiterten Vorstand Anfang der Woche vorgestellt habe.
"Wir denken, dass mit Blick auf die bevorstehenden Aufgaben in der Gemeinde und den gleichzeitig zurückgehenden Einnahmen ein Verwaltungsfachmann gefragt ist", nannte Barzyk ein wichtiges Auswahlkriterium. Für Jens Flammann werde man keine Empfehlung aussprechen, da dieser keine kommunalpolitische Erfahrung mitbringe. Würz habe zwar eine Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt gemacht, doch besitze Gänshirt die größere Erfahrung in der Verwaltung, da er seit 19 Jahren das Hauptamt leite. Als Hauptamtsleiter habe Gänshirt immer eine sehr sachliche und neutrale Haltung eingenommen und sich nie parteipolitisch engagiert, sondern immer versucht, der Sache zu dienen.
"Unterm Strich hat für uns Ralf Gänshirt die besseren Voraussetzungen", begründete Barzyk die Empfehlung des Vorstands, die dieser einstimmig getroffen habe. Dieser Empfehlung folgten die Mitglieder der Freien Wähler bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung.
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"Das ist für mich eine Verstärkung meiner Kandidatur", freute sich Gänshirt, der wenige Minuten nach der Wahl im Anbau der Alten Turnhalle eintraf, über die Unterstützung durch die Freien Wähler. Er verriet auch einige Details aus seinem Wahlprogramm. Er wolle als Bürgermeister das Rad nicht neu erfinden, aber es gebe Dinge, die liegen geblieben seien. Dazu zählte Gänshirt die Themen Mobilität, kommunale Gebäude sowie die Sportstätten, zu denen auch das Sportzentrum gehöre.
Der Vorsitzende der Freien Wähler, Alexander May, nutzte die Mitgliederversammlung kurz nach den Gemeinderatswahlen außerdem zu einer Wahlanalyse. Dabei bezeichnete er das Abschneiden seiner Wählervereinigung als "im Wesentlichen positiv", obwohl die Freien Wähler gegenüber der Wahl vor fünf Jahren einen Rückgang von 1,7 Prozent der Wählerstimmen zu verzeichnen hatten.
May gab aber zu Bedenken, dass bei den beiden letzten Wahlen die "Stimmenkönige" der Freien Wähler nicht mehr antraten. So kandidierte bei der Wahl 2014 der langjährige Gemeinderat Peter Johe nicht, dieses Jahr zieht sich Fritz Bletzer aus der Politik zurück. Doch die Stimmen, die die beiden ehemaligen Gemeinderäte bei den vorangegangenen Wahlen bekamen, habe man weitestgehend auffangen können. So habe etwa Werner Volk als neuer "Stimmenkönig" 1149 Stimmen mehr bekommen als bei der Gemeinderatswahl 2014.



