Neckargemünd

Neubau am Ortseingang von Dilsberg

Projekt macht Bebauungsplan notwendig - Zwei Doppelhäuser und ein Einzelhaus

19.05.2019 UPDATE: 20.05.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden

Das landwirtschaftliche Anwesen am Ortseingang soll abgerissen werden. Foto: Alex

Neckargemünd. (cm) Am Ortseingang des Stadtteils Dilsberg von Rainbach kommend sollen zwei Doppelhäuser und ein Einzelhaus gebaut werden. Hierfür hat der Gemeinderat in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung einstimmig den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan "Dilsberg - Neckargemünder Straße 7" im beschleunigten Verfahren getroffen. Außerdem wurde dessen Entwurf einschließlich der örtlichen Bauvorschriften gebilligt. Die Pläne werden nun bis zum 18. Juni öffentlich ausgelegt und es werden die Behörden beteiligt.

Wie aus der Sitzungsunterlage für die Stadträte hervorging, steht auf dem Grundstück bisher ein ehemaliges landwirtschaftliches Anwesen. Es ist das erste Gebäude auf der rechten Seite von Rainbach kommend. "Das bestehende Gebäude ist als abgängig zu betrachten", heißt es dazu im Behördendeutsch. Das bedeutet: Es ist nicht mehr zu retten und muss abgerissen werden. Die Eigentümer streben eine Neubebauung mit zwei Doppelhäusern und einem Einzelhaus auf dem 4700 Quadratmeter großen Areal an.

Bürgermeister Frank Volk erklärte hierzu, dass das Landratsamt "im laufenden Verfahren" einen Bebauungsplan gefordert habe. "Dieser entspricht dem Bauantrag, dem wir schon im Bauausschuss zugestimmt hatten", so Volk.

Ulrich Villinger vom Planungsbüro Piske aus Ludwigshafen erläuterte, dass sich die Neubauten planungsrechtlich sowohl im Innen- als auch im Außenbereich bewegen. "Das macht den Bebauungsplan notwendig", erklärte er. Der Flächennutzungsplan sehe bis an die Grenzen des Landschaftsschutzgebietes eine Bebauung vor. Vorgesehen sei ein allgemeines Wohngebiet, in dem alle Nutzungen ausgeschlossen seien, die zu Störungen führen - so zum Beispiel Schank- und Speisewirtschaften. Zulässig seien nur Wohnungen und nicht-störende Handwerksbetriebe.

Die Höhe der Gebäude werde - so wie in der Nachbarschaft - auf zwei Vollgeschosse begrenzt. In jedem Wohngebäude seien maximal zwei Wohnungen zulässig, für die jeweils zwei Stellplätze notwendig sind. Auch die Dachneigung von 15 bis 40 Grad orientiere sich an der Umgebungsbebauung. "Der Ortseingang soll gestalterisch bewahrt werden", betonte Ulrich Villinger.

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Dilsbergs Ortsvorsteher Bernhard Hoffmann berichtete, dass der Ortschaftsrat der Bauvoranfrage für das Projekt bereits zugestimmt habe. Er ging deshalb von wenig Widerstand aus.

Petra Groesser (Grüne) wollte wissen, ob bereits Abrissarbeiten laufen und ob es schon Untersuchungen auf seltene Tierarten gegeben habe. Zudem wollte sie wissen, ob die Baumfällungen in der Nähe mit dem Projekt zu tun haben. Ulrich Villinger betonte, dass noch keine Abrissarbeiten laufen. "Es kann höchstens passieren, dass das Gebäude selbst zusammenfällt", meinte er. Artenschutzrechtliche Untersuchungen könnten also noch durchgeführt werden. Die Baumfällungen seien eine Forderung der Straßenbauverwaltung gewesen, so Villinger. Die Bäume drohten auf die Fahrbahn zu stürzen. Hermino Katzenstein (Grüne) forderte, dass es keinen Abriss ohne eine Untersuchung geben dürfe.

Winfried Schimpf (SPD) ging auf die Vorschriften für die Bepflanzung im Bebauungsplan ein. "Ich habe selbst eine 100-jährige Wasserbirne", sagte er - und fügte nach Lachern im Gremium sicherheitshalber noch an: "Im Garten!" Es gebe doch auch noch andere Obstsorten, meinte der langjährige Stadtrat und fragte, warum es unbedingt eine Wasserbirne sein müsse. Die Untere Naturschutzbehörde habe ihre Zustimmung signalisiert, wenn zwei Wasserbirnen gepflanzt werden, so Villinger. Giuseppe Fritsch (Freie Wähler) erklärte, dass eine Wasserbirne als Frühblüher zur ersten Nahrung des Jahres für Bienen diene und wegen ihrer Frostbeständigkeit die letzte Nahrung im Herbst darstelle.

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