Alter, Stadtteile, Nationalitäten

So wird Heidelberg wohl 2035 aussehen

Stadt am Neckar wird deutlich wachsen – Neue Herausforderungen

04.04.2019 UPDATE: 04.04.2019 15:26 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden

Heidelberg aus der Luft. Archiv-Foto: Kay Sommer

Heidelberg. (mare) Wie sieht Heidelberg 2035 aus? Auf jeden Fall wird es voller, glaubt man der aktuellen Vorausberechnung der Bevölkerung. Denn, so teilt es die Stadtverwaltung mit, dann sollen mehr als 25.000 Menschen mehr in der Stadt am Neckar leben.

Aber so lange wird es gar nicht dauern, bis Heidelberg wächst. Denn schon bis 2025 wird es jährlich rund 2200 neue Einwohner geben, danach rund 1000 pro Jahr.

Und so wird Heidelberg wohl 2035 im Detail aussehen:

Internationalität: Der überwiegende Teil der Bewohner wird von weiter her kommen - entweder aus dem Ausland oder dem "weiter entfernten Inland", wie es heißt. Aus dem direkten Umland wird nur gut ein Viertel nach Heidelberg ziehen. Die Stadt wird also noch internationaler werden. In den vergangenen Jahren kamen die meisten Menschen aus China, Italien, Rumänien, Indien und Polen und waren sehr häufig zwischen 18 und 30 Jahre alt. 

Stadtteile: Nach Kirchheim, die Südstadt und die Bahnstadt werden die meisten Neu-Heidelberger ziehen. Dies hängt mit der Bauentwicklung der drei Stadtteile zusammen. Am Kirchheimer Weg wird im Patrick-Henry-Village für rund 10.000 Menschen gebaut und das Wohnquartier "Wohnsportpark" entwickelt. Und auch in der Bahnstadt schreiten die Arbeiten voran.

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In Kirchheim werden 2035 wohl etwa 8600 Menschen mehr leben. Die Südstadt soll um 2700 Leute wachen, 2400 neue Bewohner werden wohl in die Bahnstadt ziehen.

Aber auch die anderen Stadtteile müssen mit mehr Einwohnern rechnen: 1800 Menschen mehr in Rohrbach, ein Plus von 1700 Bewohnern in Wieblingen, 1300 in Handschuhsheim. Auch der Pfaffengrund mit 1200 und Bergheim mit rund 1100 neuen Bewohnern wachsen im vierstelligen Bereich.

Hintergrund

Die aktuellen Zahlen zur Wanderung

Im Vergleich zu anderen Stadtkreisen in Baden-Württemberg hat Heidelberg das höchste Bevölkerungswachstum: Die Einwohnerzahl ist seit 2011 um 8,2 Prozent gestiegen (Mannheim: 5,7 Prozent, Stuttgart: 7,1 Prozent,

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Die aktuellen Zahlen zur Wanderung

Im Vergleich zu anderen Stadtkreisen in Baden-Württemberg hat Heidelberg das höchste Bevölkerungswachstum: Die Einwohnerzahl ist seit 2011 um 8,2 Prozent gestiegen (Mannheim: 5,7 Prozent, Stuttgart: 7,1 Prozent, Pforzheim: 7,9 Prozent). Knapp 10.200 Menschen sind zwischen 2012 und Ende 2017 in die Stadt am Neckar gezogen. Auch sind mehr Menschen hier geboren als gestorben - die Differenz beträgt 1700.

Das Wanderungsaufkommen ist hoch: 36.000 Zu- und Wegzüge gab es 2017. Rein rechnerisch ist seit 2010 jeder zweite Heidelberger zugezogen.

Aus dem Inland zogen bis 2017 58.000 Menschen nach Heidelberg, 52.000 hingegen wieder weg. Aus anderen Ländern kamen 48.000 Leute, 35.900 verließen die Stadt.

32.700 Personen zogen aus dem Umland nach Heidelberg – bei 35.700 Wegzügen. Ein Großteil der Zuwanderer seit 2010 gehört zu Gruppe der 18 bis 29-Jährigen – Auszubildende, Studierende und Berufsanfänger.

Verluste gab es bei den 30- bis 44-Jährigen: 4600 Menschen dieser Altersgruppe zogen weg. Die meisten davon ins nähere Umland: 3800 blieben dabei im Rhein-Neckar-Kreis.

Die meisten Abwanderer gab es in Großstädte: 4300 Heidelberger zogen in Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern.

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Altersstruktur: Heidelberg wird eine vergleichsweise junge Stadt bleiben. Das Durchschnittsalter wird wohl 2035 so wie bereits heute 39,7 Jahre betragen. Der Stadt zufolge hat das drei Gründe: Die Zuwanderung junger Menschen wird wohl hoch bleiben. Ebenso die Geburtenrate. Drittens bleiben immer mehr junge Familie in der Stadt und ziehen nicht ins Umland. Das war bis vor wenigen Jahren noch häufig anders (siehe Hintergrund).

Zudem rechnet die Prognose bis 2035 mit 26.000 mehr Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren - ein Plus von 5000. Die Bahnstadt wird der jüngste Stadtteil sein mit einem Durchschnittsalter von 31,5 Jahren. Es folgen die Südstadt mit 37,9 und Bergheim mit 38,4 Jahren. Der ältesten Stadtteile liegen im Schnitt über 40 Jahren: In Boxberg werden es 42 Jahre, im Emmertsgrund und in Ziegelhausen werden es 42,5 Jahre sein.

Mehr als 30.000 Senioren wird es am anderen Spektrum der Altersskala 2035 geben. Das bedeutet einen Anstieg um 5800 Menschen. Die Menschen zwischen 65 und 75 Jahren werden wohl mit 15.000 (plus 3300) und einem Anteil von 29 Prozent den größten Teil ausmachen.

116.000 Heidelberger werden 2035 zwischen 18 und 65 Jahren alt sein. Das ist ein Anstieg um 14.000 Menschen.

Die Stadt sieht in den Zahlen ein positives Signal. Heidelberg werde auch in den kommenden Jahren eine hohe Anziehungskraft ausüben, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck. "Das ist ein schöner Beweis dafür, dass sich die Wissenschaftsstadt und der Wirtschaftsstandort weiterhin sehr gut entwickeln."

Aber mehr Menschen sorgten auch für neue Herausforderungen. Wohnraum, Infrastruktur, Bildung sind hier Stichworte.

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