Weitere Weichen für neues Feuerwehr-Gerätehaus gestellt
Osterburken möchte Fair-Trade-Stadt werden - Im Herbst neue Leitungen für Bofsheim - Neue Atemschutzgeräte für die Feuerwehr

In der Waldstraße in Bofsheim werden die Wasserversorgungsleitungen erneuert, so der Beschluss des Osterburkener Gemeinderats am Montag. Foto: Helmut Frodl
Osterburken. (F) Neun Punkte umfasste die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung des Osterburkener Gemeinderates am Montagabend im Bürgersaal des Rathauses unter Vorsitz von Bürgermeister Jürgen Galm. Das Gremium vergab dabei den Planungsauftrag für den Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses an das Büro OHO Architekten (Stuttgart) sowie die Ingenieurleistungen für die geplante Erneuerung der Wasserversorgung in Bofsheim an das Büro Walter und Partner (Adelsheim). Für die Freiwillige Feuerwehr Osterburken wurden vier neue Pressluftatmer beschafft.
Bürgermeister Galm gab eingangs die in nichtöffentlicher Sitzung gefassten Beschlüsse bekannt.
Wie Galm zum Bau des Feuerwehrgerätehauses erläuterte, wurden in der Sitzung des Preisgerichtes am 15. Februar insgesamt vier Preise vergeben, wobei das Büro OHO Architekten aus Stuttgart einstimmig mit dem ersten Preis bedacht wurde. Vom Preisgericht wurde dem Gemeinderat empfohlen, den Wettbewerbssieger, dessen Entwurf sowohl in funktionaler als auch gestalterischer Hinsicht überzeugte, mit den weiteren Planungen zu beauftragen. Nach den Wettbewerbsrichtlinien seien aber mit den vier Preisträgern Vergabegespräche zu führen. Die auf den Plätzen zwei bis vier platzierten Architekturbüros hätten die Teilnahme aber abgesagt. Das Vergabegespräch mit OHO Architekten fand am 21. März statt. Nach kurzer Aussprache stimmte der Gemeinderat der Vergabe des Planungsauftrags nach dem vorgelegten Honorarvorschlag an des Büro OHO einstimmig zu. Die Verwaltung wurde ermächtigt die entsprechenden Verträge abzuschließen.
Die Stadt Osterburken beabsichtigt die alte Ortsnetzleitung zu erneuern, die zur Versorgung des Kirchwegs in Bofsheim dient. In diesem Bereich kam es in der jüngsten Vergangenheit, wie der Leiter des Bauamts Matthias Steinmacher erläuterte, wegen des sehr schlechten Zustands des Rohrleitungssystems zu einer Vielzahl von Rohrbrüchen. Deshalb, so Steinmacher, sei dringender Handlungsbedarf gegeben. Im ersten Schritt soll die Wasserleitung von der Waldstraße bis zur Rinschbachstraße auf einer Gesamtlänge von 230 Metern erneuert werden. Zudem werden die Hauseigentümer angeschrieben, ob sie im Zuge dieser Maßnahme auch die Hausanschlüsse erneuern wollen. Die Kostenschätzung der erforderlichen Maßnahme beläuft sich auf rund 100.000 Euro. Die Verwaltung schlug vor, die Planungsleistungen an das Ingenieurbüro Walter und Partner, mit einem Honorar in Höhe von 18.029 Euro netto, zu vergeben. Der Gemeinderat stimmte dem einhellig zu. Mit den Bauarbeiten soll im September begonnen werden.

Für das neue Feuerwehrgerätehaus (unser Bild zeigt den künftigen Standort) wurden im Gemeinderat die Ingenieurleistungen vergeben. Foto: Helmut Frodl
Nächster Punkt war die Beschaffung von Pressluftatmern für die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Osterburken. Den Sachverhalt erläuterten Bürgermeister Galm und Stadtkommandant Peter Schmitt. Der Kauf weiterer vier Geräte sei erforderlich, um z.B. nach Einsätzen, wenn Geräte zur Wartung zur Atemschutzwerkstatt nach Walldürn gebracht werden, die Fahrzeuge wieder einsatzbereit vorhalten zu können. Eine kreisweite Vorhaltung von Atemschutzgeräten gebe es laut Schmitt im Neckar-Odenwald-Kreis nicht mehr, weshalb jede Gemeinde ihre eigenen Reservegeräte vorhalten müsse. Die Beschaffung, so Bürgermeister Galm wurde beschränkt ausgeschrieben. Vier Firmen wurden zur Angebotsabgabe aufgefordert, wobei zwei ein Angebot vorlegten. Das günstigste Angebot kam von der Firma Wilhelm Barth aus Fellbach zum Preis von 16.175 Euro, der der Gemeinderat auch einstimmig den Auftrag erteilte.
Dann ging es um die geplante "Fairtrade-Kampagne", an der sich die Stadt Osterburken künftig beteiligen möchte. Wie der Bürgermeister informierte wurde die Beteiligung vom "Weltladen" Osterburken angeregt. Der Gemeinderat hatte die grundsätzliche Bereitschaft gegenüber den Vertretern des Weltladens bereits signalisiert. Es müssen fünf Kriterien erfüllt sein, um "Fairtrade-Town" zu werden. Nach Erfüllung aller Kriterien und Prüfung durch TransFair Deutschland e.V. werde der Titel Fairtrade-Town dann für zunächst zwei Jahre an die Stadt vergeben. Danach erfolge eine Überprüfung, ob die Kriterien weiterhin erfüllt würden. Die Stadt verpflichtet sich, bei allen Sitzungen der Ausschüsse und des Rates Fairtrade-Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus Fairem Handel zu verwenden. Die Stadt, so Galm, hat vor diesen Titel anzustreben. Es werde eine lokale Steuerungsgruppe gebildet, welche die Aktivitäten in der Stadt koordiniert. Um die Erfüllung der Kriterien kümmert sich die "Welt-Gruppe". Der Gemeinderat fasste einstimmig den Beschluss im Rahmen der internationalen Kampagne von Transfair den Titel "Fair-Trade-Stadt" anzustreben.
Die Festlegung der Einrichtungsziele der Forsteinrichtung für den Zeitraum 2020 bis 2029 war weiterer Beratungspunkt. Zunächst wurde die geplante Zielsetzung für die Stadt beschrieben. Ergänzend sagte Galm, dass in diesem Jahr die Forsteinrichtung (zehnjährige Betriebsplanung) für den Zeitraum 2020 bis 2029 stattfinde. Bei diesen Festlegungen sei entscheidend, dass sich die Stadt grundsätzlich auf eine Linie festlegen müsse. Eine wichtige Frage sei, ob der Waldbesitzer einen angemessenen Ertrag aus seinem Wald anstrebe oder ob er eine starke Ausrichtung in Richtung Ökologie/Soziales wünsche - dann mit entsprechenden finanziellen Einbußen. Vor zehn Jahren wurde diese Frage - wenn auch sehr unpräzise - eher in Richtung Ökonomie gestellt. Der Gemeinderat beschloss dann in Anlehnung an die Zielsetzungen vor zehn Jahren, die Ökonomie auch weiterhin nicht aus den Augen zu verlieren. Zudem werde auch zukünftig angestrebt, einen gewissen Ertrag aus dem Wald zu erwirtschaften. Den vorgestellten Eigentümerzielen für die Jahre 2020 bis 2019 für den Gemeindewald Osterburken wurde einstimmig zugestimmt.
Unter "Verschiedenes" wies der Bürgermeister auf die am 6. April geplante Aktion "Saubere Stadt" hin. Bemängelt wurde, dass im Parkplatz am Schlierstadter Weg zahlreiche tiefe Schlaglöcher vorhanden seien, die doch beseitigt werden sollten. Ein weiterer Punkt war die Sauberkeit der im Bahnhof befindlichen Toilette. Es wurde bereits mehrmals festgestellt, dass diese nachweislich durch verschiedene Personen verunreinigt und beschädigt wurde, so dass die Nutzung für andere Personen mehr als ekelerregend sei. Das Problem, so der Bürgermeister, sei bekannt und der Gemeinderat werde sich in einer der nächsten Sitzungen erneut mit dieser Problematik befassen.



