Heilbronn

Attacken auf Buga-Karl reißen nicht ab

Offenauer Zwerg Ziel von Vandalen - 14 Anzeigen bei der Polizei - Vier Täter sind geschnappt

22.03.2019 UPDATE: 23.03.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden

Hier hat der Buga-Zwerg Karl Aufstellung vor dem Heilbronner Rathaus genommen. Foto: Buga

Heilbronn. (bfk) Die Serie der Angriffe auf Karl, das Maskottchen der Bundesgartenschau in Heilbronn, will nicht abreißen. Nun hat der Offenauer Buga-Zwerg eins auf die Mütze bekommen. Was am Anfang noch nach einem "Dumme-Jungen-Streich" aussah, ist inzwischen zu einer Serie geworden, die beunruhigen sollte, denn nun ist das Dutzend voll. Zwei der Buga-Zwerge sind so zerstört, dass sie nicht mehr aufgestellt werden können.

Ein Karl kostet zwischen 500 und 600 Euro, damit lässt sich der materielle Schaden beziffern, und nur Zyniker können der Meinung sein, dass die inzwischen bundesweite Aufmerksamkeit auf das "Zwergen-Killen" noch als Werbegag dienen könnte. Buga-Sprecherin Suse Bucher-Pinell sagt, solange man die Zwerge nur umgesetzt habe, vor ein Rathaus oder auf ein Dach wie zur Jahreswende in Bad Rappenau, und sie nicht beschädigt waren, habe man das noch mit Humor genommen. Bei Sachbeschädigung und Diebstahl höre das aber auf. In Beilstein und in Flein sind zwei Zwerg gesprengt worden.

Der Polizei in Heilbronn liegen inzwischen 14 Anzeigen vor, manche Zwerge hat es gleich doppelt erwischt. Die vorläufige Bilanz liest sich so: Fünf Zwerge sind gestohlen worden, drei beschädigt, zwei zerstört, drei wurden gestohlen und wieder zurück gebracht. Die Buga hat vier Fälle zur Anzeige gebracht, teilweise haben auch Gemeinden Strafanzeige gestellt. Rainer Köller von der Pressestelle sagt auf Nachfrage, dass es sich dabei um unterschiedliche Delikte handele: Diebstahl, Sachbeschädigung und gemeinschädliche Sachbeschädigung. Der Unterschied liege im Strafmaß.

Einfache Sachbeschädigung werde mit bis zu zwei Jahren Gefängnis oder einer Geldbuße geahndet, bei der "gemeinschädlichen" drohen bis zu drei Jahre Haft. Eine solche Anzeige gebe es gegen drei Männer und eine Frau, die in Untereisesheim tätig geworden sein sollen. Sie seien die bisher einzigen ermittelten Täter, in Eberstadt gebe es laut Köller Hinweise auf einen blauen VW-Golf, und auch darauf, dass "kichernde Frauen" wohl mit von der Partie waren.

Dass gute wie auch böse Taten immer ein Nachahmungspotenzial haben, ist unbestritten. Dies trifft wohl auch auf die Karl-Angriffe zu, bei denen zu Dummheit und Alkohol noch eine gewisse kriminelle Energie ins Spiel kommt, wenn man zu Sprengkörpern greift. Das sollte zu denken geben, aber auch, dass Zwerge in Deutschland nicht nur Sinnbild des Spießertums sind, sondern, vor allem in der Kunst, auch zu Objekten subversiver Aktionen und anarchistischer Umtriebe gemacht wurden. Ein Zwerg ist eben nicht immer nur ein Zwerg.

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