Schönau/Hockenheim

Marcus Zeitler will OB von Hockenheim werden (Update)

Schönauer Bürgermeister kandidiert am 7. Juli in der Rennstadt

13.03.2019 UPDATE: 13.03.2019 07:42 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden

Marcus Zeitler. Foto: Alex

Von Anna Manceron und Thomas Frenzel

Schönau/Hockenheim. Marcus Zeitler, der seit Mittwoch 44-jährige Rathauschef des Odenwälder Klosterstädtchens Schönau, will Oberbürgermeister der Rennstadt Hockenheim werden. Der gebürtige Leimener ist damit der erste Bewerber, der seinen Hut in den Ring um die Nachfolge des amtierenden Hockenheimer Rathauschefs wirft: Dieter Gummer (SPD) wird im August 68 Jahre alt und tritt nach zwei Wahlperioden nicht mehr an. Wahltermin in der knapp 22 000 Einwohner zählenden Großen Kreisstadt ist der 7. Juli.

Dass die Kandidatur eine "große Herausforderung" ist, daraus macht Zeitler im Gespräch mit der RNZ keinen Hehl. Es sei keine Entscheidung gegen das 4400-Einwohner-Städtchen Schönau, in dem er sich sehr wohl fühle. Aber: "Eine solche Chance erhält man nur einmal im Leben", betont Zeitler. Damit spielt er darauf an, dass die Hockenheimer CDU auf ihn zugekommen sein soll. Am Dienstagabend sicherten die Mitglieder des Ortsverbands ihm dann ihre Unterstützung zu. In einer geheimen Abstimmung votierten alle 50 Anwesenden für Zeitler. Dessen ungeachtet versteht dieser sich nicht als CDU-Soldat: "Ich möchte mit allen politischen Kräften zusammenarbeiten, die im Gemeinderat vertreten sind." Deshalb habe er noch am späten Dienstagabend auch die anderen Fraktionen über seine Kandidatur informiert – mit einem Brief, den er bei den Sprechern persönlich eingeworfen habe.

Die CDU stellt mit sechs Sitzen die stärkste Fraktion im Hockenheimer Gemeinderat. Mit jeweils fünf Sitzen folgen die SPD und die Freie Wählervereinigung. Die Grünen kamen bei der Kommunalwahl 2014 auf vier, die FDP auf zwei Mandate. Zu seinen Unterstützern hätte Marcus Zeitler auch gerne die Hockenheimer SPD sowie die Grünen und die Freien Wähler gezählt.

Ob diese bereits eigene Kandidaten in den Startlöchern haben, war gestern nicht zu erfahren. "Dafür ist es noch zu früh", erklärte die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Ingrid Trümbach-Zofka. "Wenn uns ein Kandidat zusagt, werden wir das öffentlich machen", sagte sie. Aber: "Das wird mit Sicherheit nicht Marcus Zeitler sein."

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Auch die Freien Wähler halten sich bisher bedeckt: "Marcus Zeitler hat uns die Zusammenarbeit mit ihm angeboten", erklärte Vorsitzender Jochen Vetter. "Aber dazu kann ich noch nichts sagen, das müssen wir erst intern besprechen." Ganz zurück nahm sich Grünen-Stadtrat Adolf Härdle: Die Kandidaten sollten sich erst einmal "in freier Wildbahn bewerben", betonte er. "Dann schauen wir, ob es inhaltliche Überschneidungen gibt."

Derzeit hält er es jedoch für unwahrscheinlich, dass die Grünen überhaupt einen Kandidaten unterstützen. Die Fraktionsgemeinschaft aus FDP und der Liste für Hockenheim (LfH) will zunächst alle Kandidaten anhören und danach entscheiden, ob sie einen von ihnen unterstützt. "Dass wir selbst einen Kandidaten stellen, ist im Moment aber eher unwahrscheinlich", sagte FDP-Stadtrat Frank Köcher-Hohn.

In Schönau hatte Zeitler 2007 als CDU-Kandidat den über Jahrzehnte wirkenden Philipp Krämer (SPD) abgelöst. Acht Jahre später bestätigten ihn die Schönauer mit einem 87-Prozent-Ergebnis an der Rathausspitze.

Update: 13. März 2019, 20.25 Uhr

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