BASF sieht sich vor möglichen US-Sanktionen geschützt
BASF ist über seine Tochter Wintershall an der Pipeline durch die Ostsee beteiligt

Symbolfoto: dpa
Ludwigshafen. (dpa) Im Streit um die Gaspipeline Nord Stream 2 zwischen Deutschland und Russland fühlt sich der Chemieriese BASF geschützt vor möglichen Sanktionen der USA. Zwar sehe ein US-Gesetz von August 2017 mögliche Strafmaßnahmen gegen Firmen vor, die an Nord Stream 2 beteiligt seien, sagte Finanzvorstand Hans-Ulrich Engel am Dienstag in Ludwigshafen. Allerdings gebe es auch eine US-Regelung, die Darlehensverträge ausdrücklich ausnehme, die vor Inkrafttreten dieses Gesetzes geschlossen worden seien.
"Wir sind nicht Aktionär von Nord Stream 2, sondern finanzieren über Darlehen, und diese stehen unter Vertrauensschutz", sagte Engel. Zuletzt hatte der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, beteiligten deutschen Unternehmen offen mit Sanktionen gedroht. Auch BASF habe einen entsprechenden Brief des Diplomaten erhalten, sagte Engel. BASF ist über seine Tochter Wintershall an der Pipeline durch die Ostsee beteiligt.
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Die 9,5 Milliarden Euro teure Leitung, durch die bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich von Russland nach Deutschland strömen sollen, ist ein rotes Tuch für die US-Regierung. Präsident Donald Trump wirft Deutschland deswegen vor, von Russland kontrolliert zu sein. Berlin zahle Milliarden an Moskau, während es sich militärisch auf den Schutz Washingtons verlasse. Kritiker weisen allerdings darauf hin, dass die USA gern selbst mehr Flüssiggas verkaufen würden.