Beim Weißen Ball des Großen Feuerio brannte sogar kurz die Dekoration
Stadtprinz Dirk II. von Cosmopolitanien erlebte im Rosengarten seine Inthronisation mit einem kleinen Zwischenfall - Publikum feierte zu Helene-Fischer-Tribute-Show

Die Bühnenfontänen sprühten so hoch, dass eins der Blumengebinde über der weißen Treppe Feuer fing. Foto: vaf
Von Heike Warlich-Zink
Mannheim. Aus Dirk Berger ist am Samstag hochoffiziell "Dirk II. von Cosmopolitanien" geworden. Der 41-Jährige wird beim Weißen Ball im festlich geschmückten Rosengarten als Stadtprinz des Großen Feuerio, der Stadt Mannheim und der Kurpfalz inthronisiert. Seinen Lebenslauf hat er kurzerhand ins Kampagnemotto verpackt. Darin bekennt er sich auch dazu, gern in Saus und Braus zu feiern.
"Das Publikum tut mir sehr gut, die Rampensau liegt mir im Blut", lässt er die Ballgäste im aufwendig geschmückten Mozartsaal wissen. Und in der Tat: Der Stadtprinz ist nicht nur weit gereist, sondern auch wortgewandt - und er kann Walzer tanzen. Insbesondere Letzteres war in den letzten Jahren nicht immer der Fall. Dirk II. hingegen schwebt mit Stadtprinzessin Daniela I. zum "Wiener Blut" im Dreivierteltakt locker und leicht übers Parkett. Eine Inthronisation nach Maß. Fast jedenfalls. Denn als der Prinz zu den erhabenen Klängen der Eurovisionsfanfare in seiner weißen Galauniform die weiße Treppe hinunter schreitet, sprühen die Bühnenfontänen so hoch, dass eins der Blumengebinde Feuer fängt. Schnell sind Fachleute zur Stelle und die Flammen gelöscht. Derweil schließt sich der Vorhang, und Feuerio-Präsident Bodo Tschierschke stellt klar. "Der Prinz heißt Dirk von Cosmopolitanien und nicht von Feuer und Flamme". Nach dieser ungeplant hitzigen Einlage kann es weitergehen. Prinz und Prinzessin hören mit dem Publikum kurz hinein in das Gesamtwerk, aus dem die Eurovisionsfanfare stammt. Barocke, majestätisch anmutende Klänge aus Marc-Antonie Charpentiers "Te Deum" - für manchen ungewohnt.
Es mache ihn stolz, Stadtprinz zu sein, bekennt Berger. Der Feuerio lässt zur Feier des Tages die große Schautanzgarde und die beiden Tanzpaare auftreten. Exzellente Darbietungen, die unterstreichen, warum die Garde des Traditionsvereins seit Jahren bei Deutschen Meisterschaften ganz vorn mit dabei ist. Auch das Ambiente ist dem besonderen Anlass angemessen: Kunstvolle Blumenarrangements und Tausende kleine Lichter schmücken Bühne, Tische und den Saal selbst. Weiß ist die Farbe des Abends und wird mit zartem Schleierkraut, Anthurien, Eustoma oder Margeriten prachtvoll in Szene gesetzt. Die Tanzfläche ist schnell in der Hand des Ballpublikums, das von der Bajazzo Bigband, der Helene Fischer Tribute-Show und später bei der After Show-Party im Foyer von Amokoma unterhalten wird.
Im wahren Leben ist der Stadtprinz, der nach der Fachhochschulreife zunächst in der Krankenpflege beschäftigt war, als Flugbegleiter und Trainer für die Lufthansa tätig. Zudem betreibt Berger mit seinem "Rampenlicht"-Ensemble halbprofessionell die Schauspielerei und gibt diese Erfahrung als ehrenamtlicher Jugendbegleiter an einer Gemeinschaftsschule an junge Menschen weiter.
Auch interessant
Die KG Narrhalla Ketsch bezeichnet er als seine fastnächtliche Heimat. Dort entdeckte er 1999/2000 als Prinz seine Begeisterung für die Narretei und ist seit 2010 Präsident des Vereins. Seine Zeit als Mannheimer Stadtprinz will er auch dafür nutzen, Gutes zu tun. Statt persönlicher Geschenke bittet er um Spenden für den ASB-Wünschewagen.


































