Neues Kinderhaus kostet 6,8 Millionen Euro
Spatenstich für Walldorfs neues Kinderhaus im Gewann Hof, das aus Holz errichtet wird

Spatenstich für das neue Kinderhaus im Gewann Hof: Architekt René Rissland, Ines Grübeln (PIA Architekten), Manfred Zuber, Erster Beigeordneter Otto Steinmann, Stadtbaumeister Andreas Tisch, Bürgermeisterin Christiane Staab, Werner Sauer, Dagmar Criegee, Katja Berg (Zipfelmützen), Wilfried Weisbrod und Birgit Hemmer (Zipfelmützen) sowie (vorne) Jona, Martha und Magali. Foto: Pfeifer
Walldorf. (rö) "Wir machen gute Kitas", sagte Walldorfs Bürgermeisterin Christiane Staab. Unabhängig von der jüngsten Diskussion um das gleichnamige Gesetz versuche man in Walldorf schon seit Längerem, den steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen abzudecken und damit für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sorgen.
Mit dem ersten Spatenstich haben die Bauarbeiten für das neue Kinderhaus im Gewann Hof auch offiziell begonnen, die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2020 geplant. Für voraussichtliche Kosten von 6,8 Millionen Euro baut die Stadt einen sechsgruppigen Kindergarten mit über 100 Plätzen je nach Bedarf im U3- und im Ü3-Bereich. Betreiber wird dann der Verein Zipfelmützen sein, "ein bewährter und guter Partner", so die Bürgermeisterin.
"Wir investieren viel, viel Geld in unsere Jüngsten", dankte Christiane Staab dem Gemeinderat für seine Unterstützung und für die Einigkeit bei den Beschlüssen. Mit einem Architektenwettbewerb, der bereits 2016 durchgeführt wurde, habe man für hohe städtebauliche Qualität gesorgt. Zu den Vorgaben zählte unter anderem "das Aufgreifen der Naturthematik am Waldrand". Deshalb wird der Kindergarten als Holzhaus errichtet, auch die Außenanlagen werden das Thema Wald aufgreifen, mit Bäumen, Gehölzen und teilweise hügeliger Struktur. Schon zum Standard gehört in Walldorf bei öffentlichen Gebäuden die Passivhausbauweise, dazu gesellen sich aus ökologischer Sicht unter anderem eine Fotovoltaikanlage zur Eigenstromversorgung, eine teils begrünte Dachfläche und Mulden zur Versickerung des Regenwassers auf dem Grundstück.

"Wir freuen uns, dass wir unsere gemeinsame Vision in die Wirklichkeit umsetzen können", sagte Architekt René Rissland beim Spatenstich. Er hob die "komplette Barrierefreiheit" im eingeschossigen Bauwerk hervor, das auf einer Fläche von fast 1600 Quadratmetern entsteht. Auch Rissland sprach die "wunderschöne Waldlandschaft" in der unmittelbaren Nachbarschaft an, der man unter anderem durch den zum Wald hin geöffneten Innenhof des neuen Hauses gerecht werde. Sein Dank galt allen Fachplanern "für die kompetente Unterstützung". Er hoffe, so Architekt Rissland, "dass das Haus ein wertvoller Baustein für die Stadt wird".
Auf die lange Vorbereitung seit 2016 blickte Stadtbaumeister Andreas Tisch zurück, parallel habe man sich auch um den Bebauungsplan "Nördlich der Neuen Heimat" und um die inzwischen abgeschlossenen Erschließungsmaßnahmen gekümmert. "Wir befinden uns mit dem Gebäude auf dem Holzweg", scherzte Tisch angesichts des schon zweiten Holzhauses nach dem im Oktober 2017 eröffneten Waldkindergarten und wünschte für die weiteren Arbeiten "gut Holz". Für ihn habe das Baumaterial etwas mit dem "Leben im Wald" zu tun, es entstehe "ein Ort der Geborgenheit, ein Ort zum Wohlfühlen". Dafür soll nicht zuletzt der Verein Zipfelmützen sorgen, der als späterer Betreiber die Planungen begleitet. Der Stadtbaumeister sprach auch die Nähe zur Waldschule an, dank der Kooperationen denkbar seien. Die Lage im Osten der Stadt trage zur Dezentralisierung und Wohnortnähe bei.
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Dann griffen Verwaltungsspitze, Gemeinderäte, Betreiber und Architekten gemeinsam zu den Spaten, unterstützt von Jona, Martha und Magali, die hier bald in den Kindergarten gehen wollen. "Ihr dürft euer künftiges Zuhause mitgestalten", freute sich Bürgermeisterin Staab.



