Rechtsstreit mit Rohbaufirma um Baufehler
Wände höher gemauert als im Plan - Austausch der Wasserleitung sorgt für Mehrkosten

Die Erweiterung des Kindergartens Sonnenberg läuft nicht rund. Es gibt Ärger wegen mangelhafter Arbeit der Rohbaufirma. Und der Fertigstellungstermin musste geschoben werden. Foto: Ralf März
Angelbachtal. (ram) Die Erweiterung und Sanierung des kommunalen Kindergartens "Am Sonnenberg" im Untergeschoss der Schule kommt nicht wie geplant voran. Rund vier Monate betrage der Zeitverzug bei den Rohbauarbeiten, informierte Bürgermeister Frank Werner den Gemeinderat.
Ursprünglich waren für die Erweiterung von zwei auf vier Gruppen rund zwölf Monate veranschlagt. Da der Rückbau der Treppe zur bisherigen Schulküche erst als letztes ausgeführt wurde, konnten Detaillösungen erst sehr spät entschieden werden, war in der Ratssitzung zu erfahren.
Auch kam es offenbar zu Fehlern: Wände wurden höher gemauert als im Plan vorgesehen. Dies machte Änderungen beim Dachaufbau erforderlich, um die notwendige Dachneigung einhalten zu können. Man befinde sich inzwischen im Rechtsstreit mit der Rohbaufirma, erklärte Werner.
Doch nicht alle Mehrkosten und Nachträge, über die der Rat jetzt zu entscheiden hatte, waren durch Fehler entstanden. Vielmehr zeigte sich wie bei der Wasserleitung erst im Bauverlauf, dass Anpassungen sinnvoll seien: Sämtliche Wasserleitungen der Sonnenbergschule stammen noch aus der Bauzeit der Schule 1963, die Querschnitte mit 100 Millimeter seien viel zu hoch.
Um Probleme mit der Wasserhygiene zu vermeiden sollen sämtliche Zuleitungen an die Zapfstellen und auch die gesamte Hauptverteilung einschließlich des Hausanschlusses erneuert und im Querschnitt verkleinert werden. Die Mehrkosten von knapp 35.000 Euro wurden einstimmig genehmigt.
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Wie auch die rund 15.000 Euro für den Dachaufbau. Hier soll statt Zwischensparrendämmung mit Mineralwolle eine Cellulosedämmung der ortsansässigen Firma Climacell eingebracht werden. Auch wurde entschieden, Stahlteile im Außenbereich besser feuerverzinkt auszuführen.
Wie ausgelastet die Handwerker derzeit sind, zeigte sich bei den Wasserleitungsarbeiten. Mehrfach erfolglos wurde die beauftragte Firma aufgefordert, ein Nachtragsangebot abzugeben. Letztendlich musste das Ingenieurbüro eine beschränkte Ausschreibung durchführen: Lediglich ein Angebot lag zur Submission vor - es war die bereits mit den Sanitärinstallationen beauftragte Firma.



