Nostalgische Reise zweier US-Soldaten in die Vergangenheit
Die früheren US-Soldaten Mike Bussell und Mike Monroe besuchten Hardheim - Spenden für DRK und Krankenhaus überreicht

Stilecht im Hardheim-T-Shirt besuchten Mike Bussell (3. v. r.) und Mike Monroe (r.) ihre alte Heimat Hardheim. Mit auf dem Bild sind Tim und Vera Stolzenberger vom DRK-Ortsverein, Bürgermeister Volker Rohm und Kurt May. Foto: Adrian Brosch
Hardheim. (adb) Am 13. Februar 1992 endete in Hardheim die Ära der US-amerikanischen Streitkräfte - und kein Jahr später wurden die Unterkunftsgebäude der als "Nike-Stellung" bekannten Kaserne in die noch heute bestehende Asylunterkunft des Landkreises umgewandelt. Zahlreiche junge Männer aus den "Staaten" waren bis dahin in Hardheim stationiert und durchaus präsent im Leben der Erftalgemeinde. Zwei von ihnen - Mike Bussell ("Bussard") und Mike Monroe - besuchten Hardheim Anfang der Woche aus alter Verbundenheit und hatten eine Überraschung mit dabei.
Im Rahmen ihrer mehrtägigen, bereits seit drei Jahren geplanten Tour durch Mitteleuropa besuchten sie nicht zur Zürich, das Matterhorn, das Münchner Oktoberfest und Heidelberg, sondern auch ihren alten Freund Kurt May in Hardheim, mit dem sie seit fast 40 Jahren in Verbindung stehen. Die mit einem Empfang bei Bürgermeister Volker Rohm verbundene Visite war für Mike Bussell und Mike Monroe unterdessen ihr erster Hardheim-Besuch seit fast 40 Jahren: Zwischen 1977 und 1980 waren die beiden für zwei Jahre und acht Monate in Hardheim stationiert.
Ihre Freizeit verbrachten Bussell und Monroe seinerzeit längst nicht nur in der Kaserne; so fand der heute im kleinen, nördlich von New York liegenden US-Bundesstaat Rhode Island lebende Mike Bussell rasch im damaligen Hardheimer Motorradclub "MC Pegasus" Anschluss und gute Freunde, zu denen unter anderem Kurt May zählt.
Eine sehr tiefe Freundschaft entwickelte sich in dieser Zeit auch zu dem bereits 2013 verstorbenen, im DRK-Ortsverein über Jahrzehnte hinweg mit großem Einsatz tätigen Bernhard Stolzenberger, mit dem auch das erste "Gastgeschenk" der beiden US-Amerikaner in direkter Verbindung stand: Mike Bussell und Mike Monroe spendeten 250 Euro an den DRK-Ortsverein Hardheim. Die Spende nahmen Bernhard Stolzenbergers im Verein überaus aktive Kinder Vera und Tim entgegen.
Die zweite Geldspende hatte ebenfalls eine Wurzel in der Vergangenheit - weitere 250 Euro gingen an das Krankenhaus. "Unser Motorradfreund Jürgen Lehr erlitt damals einen sehr schweren Unfall. Im Hardheimer Krankenhaus war er dann medizinisch sehr gut versorgt worden", blickte Kurt May zurück.
Im "MC Pegasus", dessen Mitglieder sich in der Regel am Brunnen auf dem heutigen "Platz der Begegnung" zwischen dem früheren Café Nickert und der Firma Beuchert trafen, war auch der inzwischen 60-jährige Mike Monroe aktiv. Er lebt mittlerweile in Florida und pflegt trotz der großen räumlichen Distanz zwischen dem "Sunshine State" und Rhode Island einen regen Kontakt zu Mike Bussell.
"It’s a deep friendship and Hardheim is our second home", sagte er - zu Deutsch: In der Zeit bei der US-Army entwickelte sich nicht nur die tiefe Freundschaft zu "Bussard", sondern auch eine große Verbundenheit zu seiner "zweiten Heimat" im Erftal, die er und sein Freund mit extra für den Besuch erstellten Polohemden mit aufgedrucktem Hardheimer Wappen nach außen hin zeigten.
Zwei dieser Shirts gab es zur Erinnerung für den sichtlich erfreuten Bürgermeister Volker Rohm sowie für Kurt May, der während des Empfangs übersetzte und den Dank des Gemeindeoberhaupts für diese Begegnung der nicht alltäglichen Art erfuhr.
Und auch wenn Mike Bussell klar stellte, selbstverständlich nicht nur auf ein Glas Bier mit Kurt May nach Hardheim gekommen zu sein, spielte das gesellige Beisammensein dann aber doch auch eine wichtige Rolle: So fanden sich die drei Freunde, nachdem Kurt May ihnen das ehemalige Kasernenareal am Triebweg gezeigt hatte, abends im "Bierbrunnen" ein: ganz wie in alten Zeiten!