Olympiasieger Günter Haritz ist sauer auf Fahrraddiebe
Einbrecher stahlen hochwertige Rennräder aus seinem Geschäft – Täter waren ortskundig

Leimen. (lew) Wenn einer wie Olympiasieger Günter Haritz, der in seinem Leben schon fast alles erlebt hat, sagt, dass er "so etwas noch nicht erlebt" hat, dann muss das etwas heißen. Bereits in der Nacht auf Donnerstag, 2. August, sind Diebe in das Fahrradgeschäft Haritz in der St. Ilgner Straße eingebrochen. Laut Polizei wurden dabei vier Fahrräder sowie 33 Ladegeräte gestohlen. Auf RNZ-Nachfrage präzisiert der Inhaber: "Die gestohlenen Räder waren allesamt Rennräder, drei der Marke Bianchi und eines der Marke Pinarello." Ihr Gesamtwert liege bei über 20.000 Euro. Auch aus dem Lager seien verschiedene Gegenstände verschwunden, darunter teure Shimano-Pedale und eine nagelneue Campagnolo 12-fach Schaltgruppe, die ebenfalls weit über über 2000 Euro wert ist.
Für viele Radsportbegeisterte ist Günter Haritz noch heute ein Idol: Der "Blitz aus Leimen" gewann 1972 bei den Olympischen Spielen in München die Goldmedaille. 1970 und 1973 wurde er Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung. Seit 1981 betreibt der 1948 in Heidelberg geborene Haritz sein Fahrradfachgeschäft in Leimen, wo er Ehrenbürger ist.
Einen Einbruch gab es hier in den bald 40 Jahren seit der Eröffnung bislang keinen. Die Notwendigkeit für Überwachungskameras habe bisher nicht bestanden. Das soll sich künftig ändern. Denn der 69-jährige Haritz ist davon überzeugt, dass die Diebe seinen Laden zuvor ausgespäht haben, beziehungsweise sich hier sehr gut auskannten. Dem Olympiasieger zufolge brachen die Täter durch eine Tür ein, die "seit 30 Jahren nicht mehr geöffnet" worden war. Ein davor stehender Wassertank sowie eine nahe Hecke boten perfekten Sichtschutz.
Warum der Vorfall erst knapp eine Woche später publik wird? "Ich habe den Diebstahl gleich am Donnerstag der Polizei gemeldet", sagt Haritz. Die habe ihn gefragt, was fehlt und das ließ sich erst am gestrigen Mittwoch nach einer Inventur endgültig sagen. Besonders ärgerlich sei, so Haritz, dass zwei der gestohlenen Räder Kunden gehörten, die diese bei ihm zur Reparatur abgegeben hatten.
Dass es sich bei den Dieben um eine professionelle Bande handeln könnte, will Polizeisprecher Dieter Klumpp gegenüber der RNZ nicht bestätigen: "Das geben die Ermittlungen bislang nicht her." Ihm seien keine vergleichbaren Fälle aus der jüngeren Vergangenheit bekannt.



