Vom Ferrari auf die "Königin Silvia"
Familienausflug mit der Weißen Flotte - Es ging nach Neckarsteinach

Bereits zum zweiten Mal machte Königin Silvia von Schweden (2.v.l.) einen Ausflug mit dem nach ihr benannten Schiff der Weißen Flotte. Gestern durften Karl Hofstätter (r.) und seine Frau Silke (2. v.r.) auch König Carl Gustaf an Bord begrüßen. Hofstätters Tochter Leni übergab der Königin zum Abschied noch einen Blumenstrauß. Foto: Teufert
Von Timo Teufert
Heidelberg. Es war eine ganz private Reise, die Königin Silvia und König Carl Gustaf von Schweden am Mittwoch nach Heidelberg führte - sozusagen ein Familienausflug, inklusive einer Fahrt auf dem nach ihr benannten Schiff. Mit einem Ferrari waren Silvia, die in Heidelberg geboren wurde, und ihr rennsportbegeisterter Mann um 11 Uhr am Anleger der Weißen Flotte an der Stadthalle angekommen: sie in dunkler Hose und lachsfarbenem Blazer, er mit Sommerjacket, Hut und Pilotensonnenbrille.
Ihr Neffe Thomas Sommerlath hatte den Ausflug organisiert. Als die Monarchin im September 2017 zum ersten Mal das nach ihr benannte Schiff besuchte, hatte Sommerlath den Trip ebenfalls organisiert. Nun waren auch seine Eltern, Ralf de Toledo-Sommerlath - der älteste Bruder der Königin - und seine Frau Charlotte mit an Bord.
Auch wenn das Königspaar beim Einsteigen von einigen Fahrgästen erkannt und aus der Distanz fotografiert wurde, ließ man die kleine Reisegruppe doch in Ruhe. Die genoss die Fahrt nach Neckarsteinach im Schatten des Führerstandes auf der Backbord-Seite.
Während sich Königin Silvia angeregt mit ihren Verwandten unterhielt, lehnte ihr Mann Carl Gustaf entspannt am Außenfahrtstand des Schiffes. In der Panoramalounge des Schiffes gab es schließlich auf Wunsch der Gäste Spargel zum Mittagessen. Das Königspaar stieg dann auf der Rückfahrt in Neckargemünd aus.
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Dort wartete Sven Westergård, um mit seiner Familie per Schiff nach Heidelberg zu fahren. Der Finne, der auf der schwedischsprachigen autonomen Insel Åland lebt und in einem Trikot in den gelb-blauen Landesfarben unterwegs war ("Wir fühlen uns als Schweden"), hatte nicht damit gerechnet, in seinem Urlaub in Deutschland auf das schwedische Königspaar zu treffen.
Doch wie es der Zufall wollte, verließen Silvia und Carl Gustaf gerade in dem Moment das Schiff. "Ich habe mich schon gewundert, warum an der Anlegestelle eine schwarze Limousine mit schwedischem Kennzeichen und einem Sicherheitsmann gewartet hat", berichtet Westergård.
Er macht mit seiner Familie gerade Station auf dem Campingplatz in Neckargemünd, bevor es weiter zum Formel-1-Rennen nach Le Castellet in Frankreich und anschließend zum Urlaub an die italienische Riviera geht: "Eigentlich wollten wir schon heute weiterfahren, doch weil das Wetter so schön und der Campingplatz so fantastisch ist, sind wir noch geblieben."
Und dann natürlich die Überraschung mit den beiden Prominenten: "Das war etwas ganz Besonderes, ein tolles Extra auf unserer Reise", freut er sich.
Der Geschäftsführer der Weißen Flotte, Karl Hofstätter, der auch selbst das Schiff steuerte, war ebenfalls von dem erneuten royalen Besuch begeistert: "Das ist eine große Ehre für uns, und es macht uns natürlich stolz, dass die Königin nicht nur das Schiff sehen wollte, sondern dass sie sich bei uns an Bord wohlfühlt."
Laut Einsatzplan sollte die "Königin Silvia", das 2016 in Dienst gestellte Flaggschiff der Weißen Flotte, am Mittwoch eigentlich einen Liegetag haben, doch nachdem Thomas Sommerlath den Besuch angekündigt hatte, wurde der Plan kurzerhand über den Haufen geworfen.
In den Gesprächen, die Hofstätter mit Silvia führen konnte, erlebte der Kapitän die Königin als herzlich, offen, nett und freundlich. "Sie hat die Atmosphäre an Bord gelobt und war sehr zufrieden", berichtet er. Mathias Schiemer, Geschäftsführer von Heidelberg-Marketing, nutzte die Gelegenheit und überreichte dem Königspaar an Bord einen Wein von der "Heidelberger Sonnenseite".
Das Königspaar - und vor allem auch Carl Gustaf - hatte die zweieinhalbstündige Schiffstour gut gefallen, denn beim Aussteigen sagte Silvia zu Kapitän Hofstätter: "Wir kommen wieder!"



