Unwetter in der Region

Kurz, aber heftig

Gewitter tobten m Kraichgau und Odenwald - Feuerwehren im Dauereinsatz

11.06.2018 UPDATE: 12.06.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden
Da braute sich was zusammen: Bei Aglasterhausen hat es am Sonntagabend mächtig geblitzt, wie diese Aufnahme unseres Fotografen Stefan Weindl zeigt.

Rhein-Neckar. (alb/cba/cm/jam/schat) Umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller, gesperrte Straßen und S-Bahn-Strecken: Von Samstagnachmittag bis Montagabend sind heftige Unwetter über die Region gezogen. Betroffen waren vor allem der Odenwald und der Kraichgau, aber auch im Elsenztal und in Mannheim hatten die Einsatzkräfte mächtig zu tun.

Während es bis Montagabend in Mosbach vergleichsweise ruhig zugegangen war, reichten zehn Minuten heftiger Starkregen zur Feierabendzeit aus, dass zahlreiche Straßen zu Wasserwegen wurden. An etlichen Stellen im gesamten Stadtgebiet konnten die Abwasserkanäle die Wassermassen nicht aufnehmen, Überschwemmungen waren die Folge.

Im Mosbacher "Loch" und in der Unterführung zur Alten Neckarelzer Straße stand das Wasser zeitweise einen guten halben Meter hoch. Bei der Polizei meldeten sich zahlreiche Menschen, die von hochgeschwemmten Gullydeckeln berichteten. Ein Abschnitt der Alten Bergsteige musste wegen der Wassermassen aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt werden.

Bereits am Vormittag ging das Unwetter in den Odenwaldkommunen Hardheim, Höpfingen und Walldürn nieder. Starkregen sorgte für überschwemmte Straßen, eigroße Hagelkörner beschädigten Dächer und Fahrzeuge.

Die B292 im Kraichgau musste von Sonntagabend bis Montagnachmittag gesperrt werden. Foto: Barth

Im Mannheimer Norden liefen am Montagabend 50 Keller mit Wasser voll. Auf der Autobahn A6 seien Bäume auf die Fahrbahn gestürzt, teilte die Polizei mit, es komme zu Verkehrsbehinderungen. Sämtliche verfügbaren Feuerwehrkräfte waren in der Quadratestadt im Einsatz.

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Sturzbachartige Regenfälle, heftige Gewitter und orkanartige Windböen hatten ab dem späten Sonntagabend die Einsatzkräfte im Kraichgau stundenlang in Atem gehalten. Eine Windböe richtete entlang der B 292 zwischen Waibstadt und Helmstadt reichlich Schaden an: Mehrere Bäume stürzten auf die Fahrbahn, die Bundesstraße musste bis zum Montagnachmittag, 15 Uhr, für Aufräumarbeiten gesperrt werden. Mais- und Getreidefelder entlang der B292 wurden dem Erdboden gleich gemacht.

Die Einsatzkräfte fällten mehrere Bäume, die umzustürzen drohten. Von Schlammmassen überrollt wurde die Kreisstraße zwischen Eschelbronn und Epfenbach. Dort war die Erde eines Feldes auf die Straße gespült worden. Am Knotenpunktbereich B292/L549 wurden eine Ampel zerstört und ein Strommast des Energieversorgers EnBW beschädigt. Auf der B 45 zwischen Meckesheim und Zuzenhausen fielen mehrere Bäume auf die Straße. Und auf der S-Bahn-Strecke Meckesheim-Aglasterhausen beschädigten umgestürzte Bäume und Äste die Oberleitungen. Es kam zu Ausfällen, Ersatzbusse fuhren.

Auf der L549 zwischen Eschelbronn und Meckesheim fiel ebenfalls ein Baum auf die Oberleitung der Bahnstrecke S51. Auch hier blieb die Verbindung unterbrochen. In Waibstadt gab es einen Stromausfall, Kanal-Rückstau ließ Keller überfluten. Das Vordach eines Gewerbebetriebs wurde komplett abgerissen.

Auch in Epfenbach und Neidenstein musste die Feuerwehr überflutete Keller auspumpen. In Sinsheim-Dühren trat der Erlenbach über die Ufer. Ackerboden wurde abgespült, eine fünf Zentimeter dicke Schlammschicht breitete sich in der Ortsdurchfahrt aus.

Die Region rund um Heidelberg blieb von den Unwettern der vergangenen Tagen nicht verschont, kam insgesamt jedoch noch glimpflich davon. In Gaiberg und Meckesheim sorgte ein Gewitter mit Starkregen am Sonntagabend für überflutete Keller. Außerdem stürzten Bäume auf Häuser und auf Straßen. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz.

Bereits am Samstagnachmittag ging über dem Neckargemünder Stadtteil Mückenloch ein Starkregen nieder, der eine Straße in einen reißenden Gebirgsbach verwandelte. Die Kanalisation konnte jedoch die Wassermengen aufnehmen, sodass die angrenzenden Häuser trocken blieben. Am Montagabend traf das Unwetter dann vor allem das Elsenztal. In Neckargemünd hatte die Feuerwehr etwa 20 Einsätze, auch im Keller des Rathauses stand das Wasser.

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