Hirschberg

Gärtnerische Pflege für Gräber

Verwaltung plant eine zukunftsorientierte Friedhofsgestaltung

04.06.2018 UPDATE: 05.06.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden

Einstimmiger Gemeinderatsbeschluss: Auf dem Friedhof in Leutershausen wird anstelle des Grabfeldes A künftig eine gärtnergepflegte Grabanlage eingerichtet. Foto: Peter Dorn

Von Stefan Zeeh

Hirschberg. Noch vor einigen Jahren ging man in der Gemeindeverwaltung davon aus, dass die beiden Friedhöfe in Hirschberg schon bald erweitert werden müssten, da kein Platz für neue Gräber vorhanden sei. Durch den Rückgang von Erdbestattungen und der gleichzeitigen Zunahme von Urnengräbern in den letzten Jahren, wird eine Vergrößerung der Friedhöfe zumindest kurzfristig nicht notwendig werden.

Das geht aus dem von der Verwaltung erarbeiteten vorläufigen Konzept hervor, das dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vorgelegt wurde. Kurzfristig will man statt einer Erweiterung auf dem Friedhof in Leutershausen auf dem bisherigen Grabfeldes A eine gärtnergepflegte Grabanlage einrichten. Es handelt sich dabei um ein Bestattungsangebot der Gemeinde unter Mitwirkung der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner.

Ein der Genossenschaft angehörender und möglichst ortsansässiger Friedhofsgärtner übernimmt dabei die vollständige Pflege des Grabfeldes. Erwirbt jemand in der Anlage eine Grabstätte, so schließt er gleichzeitig einen Vertrag mit der Genossenschaft ab und hat somit keinen Pflegeaufwand mehr.

Eine Erweiterung des Leutershausener Friedhofs wird in diesem Konzept nur noch eine mittel- bis langfristige Notwendigkeit zugeschrieben. Bürgermeister Manuel Just favorisierte dabei eine Erweiterung nach Süden hin, wodurch der sich dort befindliche Parkplatz weichen müsste. Die Parkmöglichkeiten sollen jedoch erhalten bleiben, weshalb der Parkplatz nach Osten verschoben würde. Einer Erweiterung des Friedhofs nach Osten erteilte Just eine deutliche Absage, da hierdurch der Friedhof durch die dazwischenliegende Straße "zerrissen" würde.

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Für den Friedhof in Großsachsen ist kurzfristig eine Erweiterung der Urnenwahlgräber im Grabfeld L vorgesehen. Kurz- bis mittelfristig wäre auch hier die Anlage eines gärtnergepflegten Grabfeldes möglich. Die Schaffung eines weiteren Zugangs zum Friedhof von der Westseite her, nannte Just eines der Ziele der nächsten Zeit.

"Die Bestattungsformen ändern sich, darauf muss man reagieren", begrüßte Werner Volk (Freie Wähler) das vorgelegte Konzept und zeigte sich "angenehm überrascht" von der Möglichkeit der gärtnergepflegten Grabanlage. Jürgen Steinle (GLH) wies darauf hin, dass sich die Friedhöfe in den letzten Jahren gewandelt hätten, wozu auch das Konzept der gärtnergepflegten Grabanlagen passe. "Das Gesamtbild des Leutershausener Friedhofs wird davon profitieren", sprach sich ebenso Matthias Dallinger (CDU) für eine derartige Grabanlage aus und sah eine zukünftige Entwicklung der Friedhöfe hin zu Begegnungsstätten. Thomas Scholz (SPD) vermutete sogar, dass langfristig mehr als nur ein gärtnergepflegtes Grabfeld notwendig wird. Tobias Rell (FDP) wies außerdem noch auf die angespannte Parkplatzsituation am Leutershausener Friedhof hin.

Einstimmig sprach sich der Gemeinderat daraufhin für die Herstellung einer gärtnergepflegten Grabanlage auf dem Friedhof in Leutershausen aus und beauftragte die Verwaltung ein konkretes Konzept für die zukunftsorientierte Gestaltung der Friedhöfe zu erarbeiten.

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