"Earth Hour" in der Region  rund um Heidelberg

Eine Stunde bleiben die Laternen aus

Mehrere Gemeinden beteiligen sich an der "Earth Hour" des WWF - Straßenbeleuchtung wird abgeschaltet

21.03.2018 UPDATE: 22.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden
Neckargemünd bei Nacht: So hell erleuchtet wird die Stadt am Samstagabend nicht sein, wenn die Straßenlampen abgeschaltet sind. Foto: Alex

Von Nicolas Lewe

Region Heidelberg. Bitte das Licht ausmachen, heißt es an diesem Samstag, 24. März, von 20.30 bis 21.30 Uhr. Dann ruft die Natur- und Umweltschutzorganisation "World Wide Fund for Nature" (WWF) zum zwölften Mal zur "Earth Hour" auf. Ziel der Aktion ist es, ein starkes Zeichen für einen lebendigen Planeten und mehr Klimaschutz zu setzen. Eine Stunde lang bleibt weltweit in vielen Städten und Gemeinden das Licht aus. Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger Tor in Berlin, das Opernhaus in Sydney oder die Christusstatue in Rio de Janeiro bleiben unbeleuchtet.

In der Region um Heidelberg möchte die Stadt Eppelheim eine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz einnehmen. Frühzeitig hat die ehemalige Maurergemeinde daher ihre Beteiligung an der "Earth Hour" bekanntgegeben. Am Samstagabend wird am Wasserturm die Beleuchtung abgestellt. "Schalten Sie für eine Stunde das Licht aus und werden Sie Teil einer weltweiten Gemeinschaft als sichtbares Zeichen des Umweltschutzes", appelliert Bürgermeisterin Patricia Rebmann an die Eppelheimer, zu Hause ebenfalls das Licht auszulassen.

Hintergrund

Die Abschaltung der Straßenlaternen zur "Earth Hour" an diesem Samstag, 24. März, von 20.30 bis 21.30 Uhr in den Gemeinden im Elsenztal wird in einigen der beteiligten Kommunen von Aktionen begleitet. Eine Übersicht:

Neckargemünd: Im

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Die Abschaltung der Straßenlaternen zur "Earth Hour" an diesem Samstag, 24. März, von 20.30 bis 21.30 Uhr in den Gemeinden im Elsenztal wird in einigen der beteiligten Kommunen von Aktionen begleitet. Eine Übersicht:

Neckargemünd: Im ökumenischen Kirchenzentrum "Arche" in der Pfarrgasse 2 kann ab 19.30 Uhr letztmals die Ausstellung "Glänzende Aussichten - Karikaturen zu Klima, Konsum und anderen Katastrophen" besichtigt werden. Ab 20.30 Uhr findet dort eine Buchlesung mit Bürgermeister Frank Volk und Thordis Taag, der Vorsitzenden des Gewerbevereins, statt. Dass man auch ohne Strom musizieren kann, wird die Alternative-Rock-Band "Jon Doe" aus Neckargemünd im Alten E-Werk beweisen. Einlass ist ab 20 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten.

Bammental: Im Familienzentrum liest die Erzählkünstlerin Karola Graf ab 20.30 Uhr alte Märchen und erzählt Geschichten für Erwachsene - ganz ohne elektrische Beleuchtung. Auf dem Programm stehen Geschichten, die abwechslungsreich von dem Wachsen und Gedeihen in der Natur, von dankbaren Tieren, die gerettet wurden und sich als Helfer bewähren, von Bäumen und heilkräftigen Pflanzen erzählen. Die Türen sind ab 20 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

Wiesenbach: Die BUND-Ortsgruppe bietet eine anderthalbstündige Wanderung für Familien mit Kindern an. Start ist gegen 19.30 Uhr am Sportplatz. Ziel ist ein Aussichtspunkt zwischen Mauer, Bammental und Wiesenbach, von dem aus gegen 20.30 Uhr das Ausschalten der Lichter beobachtet wird. Der Rückweg geht dann durch den unbeleuchteten Ort. Taschenlampen sind mitzubringen.

Gaiberg: Die Gemeindebücherei wird zur "Earth Hour" geöffnet. Hier können Besucher bei Kerzenschein in Ruhe in alten und neuen Büchern schmökern. (cm)

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Lange fraglich war hingegen, ob sich die Elsenztalgemeinden von Bammental bis Meckesheim an der "Earth Hour" beteiligen. Eine örtliche Besonderheit hätte entsprechende Ambitionen zum Abschalten der Straßenbeleuchtung beinahe scheitern lassen. Denn: Mit Neckargemünd, Bammental, Epfenbach, Eschelbronn, Gaiberg, Gauangelloch, Lobbach, Mauer, Meckesheim, Neidenstein, Spechbach, Wiesenbach und Zuzenhausen sind in gleich 13 Gemeinden die Straßenlaternen an die Stromversorgung der Syna gekoppelt.

Was das bedeutet, führte Meckesheims Bürgermeister Maik Brandt in der Sitzung des Gemeinderats Ende Februar aus, in der er auf das Prinzip "Alle oder keiner" verwies. Zunächst habe es, so Brandt, deshalb tatsächlich so ausgesehen, als würde die Teilnahme an der WWF-Aktion am Veto aus der Nachbargemeinde Mauer scheitern. Erst kurzfristig gab es dann doch grünes Licht zum "Licht aus".

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Bammentals Bürgermeister Holger Karl, der die "Earth Hour" in den Elsenztalgemeinden in Rücksprache mit der Syna seit einigen Jahren koordiniert, räumt auf RNZ-Nachfrage ein: "Es gibt in jeder Gemeinde kritische Stimmen zu dieser Aktion, auch die haben ihre Berechtigung."

Julia Eustachi von der Geschäftsstelle Klimaschutz im Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises in Heidelberg bestätigt jedoch, dass die Bedenken aus Mauer mittlerweile hinfällig sind. "Eine gemeinsame Teilnahme der Elsenztalgemeinden im Syna-Verbund ist auch in diesem Jahr möglich", zeigt sich Eustachi erleichtert. Übrigens, so ergänzt die Klimaschutzbeauftragte, in diesem Jahr bereits zum dritten Mal in Folge. "Wir haben uns gemeinsam für die Teilnahme entschieden", betont Holger Karl.

Konkret bedeute dies, dass am Samstag zwischen 20.30 und 21.30 Uhr die Straßenbeleuchtung in allen 13 Kommunen für eine Stunde abgeschaltet wird. In Bammental, Heiligkreuzsteinach, Leimen, Spechbach und Wilhelmsfeld bleiben Kirchen, Rathäuser, Schulen und Sporthallen im Dunkeln, einige Einzelhändler verzichten zudem auf Schaufensterbeleuchtungen und Leuchtreklamen. Private Haushalte seien von dieser Maßnahme nicht betroffen, für sie ist die Teilnahme an der "Earth Hour" selbstverständlich freiwillig.

Zuletzt sind Bammentals Rathauschef Karl zwei Dinge wichtig: Zum einen bitte er alle Verkehrsteilnehmer um erhöhte Aufmerksamkeit, und zum anderen rate er dazu, während der "Earth Hour" von Störmeldungen abzusehen.

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