Robin Hack - der tragische Held
Robin Hack erzielt ein klasse Premierentor und wird zur Sicherheit in der Uni-Klinik untersucht

Gemeinsame Hilfestellung: Freiburgs Mannschaftsarzt Thorsten Hammer (l.) und sein TSG- Kollege Thomas Fröhlich führen den benommenen Robin Hack vom Feld. Foto: APF
Von Joachim Klaehn
Freiburg. Der Sonntag in der Universitätsstadt war wie gemalt für eine überraschende Bundesliga-Premiere bei herrlichem Herbstwetter. Als der Hoffenheimer Teambus um 12.26 Uhr vorfuhr, die Mannschaftsaufstellungen wenig später an die Medienvertreter von Fernsehen, Radio, Print- und Onlinemedien verteilt wurden, staunte manch einer nicht schlecht. Wer ist denn Robin Hack aus der eigenen Kaderschmiede?
Nach etwas mehr als einer Minute sorgte der 19-jährige TSG-Stürmer gleich für den ersten mulmigen Moment für die Streich-Schützlinge. Einen langen Pass des Norwegers Havard Nordtveit nahm Hack technisch filigran an und nur die Fußspitze von SC-Verteidiger Philipp Lienhart verhinderte das Blitztor des Debütanten. Der dynamische Blondschopf war sofort da - und netzte nach einem starken Pass von Sandro Wagner zum frühen 0:1 (14.) ein. Die Geschichte von Nagelsmanns goldenem Händchen wurde somit um ein weiteres Kapitel angereichert. Hack ist bereits der 23. Profi im Kader, der in dieser Saison von ihm eine Chance erhielt. Auch in der Folgezeit machte es der gebürtige Pforzheimer, der 2012 vom Karlsruher SC den Sprung in die Hoffenheimer Akademie wagte, sehr ordentlich. Gemeinsam mit dem gleichaltrigen Dennis Geiger zählte Hack zu den Aktivposten.
Es folgte der Schock in der 39. Minute: Sowohl Hack als auch Abwehrchef Kevin Vogt stiegen in der neutralen Zone zum Kopfball hoch - und knallten heftig mit den Köpfen zusammen. "Ich bin rückwärts gelaufen und habe ihn nicht gesehen", erzählte Vogt hinterher, "das ist sehr schade für ihn, dass er ausgewechselt werden musste." Hack blieb lange nahezu regungslos auf dem Rasen liegen und wurde gemeinschaftlich von den beiden Teamärzten des SC und der TSG behandelt. Eine tolle Geste in diesem brisanten Duell.
Wie ein taumelnder Boxer wurde das Talent (Profivertrag bis 2020) vom Feld geführt und sofort in der Freiburger Universitätsklinik untersucht. Die Diagnose einer leichten Gehirnerschütterung löste im Hoffenheimer Tross Erleichterung aus. Hack kehrte zurück und bestieg auch wieder den TSG-Teambus, der um 16.36 Uhr das Stadiongelände verließ. "Wenn man in seinem ersten Bundesliga-Spiel gleich ein Tor macht, dann ist das natürlich richtig gut", so Vogt über den Frischling und tragischen Helden Hack, der ein Versprechen für die nahe Zukunft ist. "Hacki" wird gewiss für positive Schlagzeilen sorgen.