Dielheim: Der neue Hochbehälter kostet sechs Millionen
Gemeinde Dielheim will ihre Wasserversorgung neu ausrichten - Zentraler Hochbehälter soll die drei sanierungsbedürftigen ersetzen

Dielheim strukturiert seine Wasserversorgung neu: Am Standort des Hochbehälters im Gewann Lerchenberg in Horrenberg ist ein neuer, größerer Wasserhochbehälter geplant. Foto: Rößler
Dielheim. (rö) Die Gemeinde Dielheim arbeitet bereits seit Längerem an einer Neuausrichtung ihrer Wasserversorgung. Da die drei Wasserhochbehälter allesamt sanierungsbedürftig sind, sollen sie durch einen neuen, zentralen Hochbehälter ersetzt werden. "Das ist ein sehr großes Projekt, das wir hier auf den Weg bringen", sagte Bürgermeister Hans-Dieter Weis. Auch aus Zuschussgründen mussten vorab mehrere Varianten untersucht werden, die dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung von Erich Schulz (Ingenieurbüro Schulz) vorgestellt wurden. Das Gremium sprach sich einhellig für die beiden vom Fachmann empfohlenen Varianten aus, die jetzt zunächst dem Regierungspräsidium als der zuständigen Zuschussbehörde vorgelegt werden. Kämmerer Hagen Zuber rechnet bei Kosten von voraussichtlich rund sechs Millionen mit einem Zuschuss von ungefähr einer Million Euro.
Der neue Hochbehälter im Gewann Lerchenberg in Horrenberg soll laut Erich Schulz ein Volumen von rund 1800 Kubikmetern haben. "Unser Ziel war, die wirtschaftlichste Lösung zu finden", erklärte der Ingenieur. Es sei besser, die drei sanierungsbedürftigen Hochbehälter stillzulegen und dafür einen neuen zu bauen. Schulz stellte insgesamt vier Möglichkeiten vor, von denen zwei gleich verworfen wurden, unter anderem wegen zu großer Leitungslängen (Variante 1) oder wegen des notwendigen Baus einer neue Leitungstrasse durch die gesamte Ortslage (Variante 4).
Vorstellen kann man sich Variante 2, die den Anschluss an die Bodenseewasserversorgung über den Bau einer neuen Förderleitung aus Richtung Hoffenheim bis zum Hollerbrunnen beinhaltet, ergänzt durch den Neubau des Wasserhochbehälters im Bereich des vorhandenen Behälters. Vorteile wären, dass man mit der Bodenseewasserversorgung und dem Tiefbrunnen Dielheim zwei Versorger hat, dass der Leitungsausbau vergleichsweise gering ausfällt (berechnet wurde eine Länge von 5320 Metern) und dass durch einen niedrigeren Standort des neuen Hochbehälters keine Druckminderanlagen notwendig werden. Als Nachteil führte Schulz die zusätzlichen Kosten für den Bau der Zuleitung an. Die Gesamtkosten bezifferte er auf knapp über sechs Millionen Euro.
Ähnlich teuer würde Variante 3, die den Anschluss an das Netz der Stadtwerke Wiesloch vorsieht. An Vorteilen dieser Variante nannte Schulz unter anderem die Verbesserung der Drucksituation im Netz und die gleiche Trinkwasserqualität für alle Bezieher. Nachteile wären relativ große Leitungslängen, ein im Vergleich höherer Energieaufwand im Betrieb sowie der Zustand der Zuleitung vom Hochbehälter Schafbuckel, die 40 Jahre alt und zumindest teilweise in Asbestzement ausgeführt ist.
Für die Fraktionen signalisierten Klaus Eberle (CDU), Markus Wodopia (SPD) und Ute Sendner (Bürgerinnen) ihre Zustimmung, die beiden Varianten dem Regierungspräsidium vorzulegen und parallel mit einer sogenannten "dynamischen Kostenvergleichsberechnung" die Wirtschaftlichkeit zu prüfen.



