Monster-Baustelle Dossenheimer Landstraße verschiebt sich um fünf Monate
RNV und Stadt befürchten, dass Baufirmen und Materialien zum anvisierten Start im Herbst 2023 nicht verfügbar sein könnten.

Heidelberg. (hob) Die Baustelle des Jahrzehnts, die Sanierung der Dossenheimer Landstraße, wird um fünf Monate nach hinten verschoben. Beginn ist damit nicht mehr im Oktober dieses Jahres, sondern erst im März 2024. Das verkündeten die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) und die Stadt Heidelberg am Dienstag in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Die Projektpartner wollen somit sicherstellen, dass die Arbeiten an der wichtigsten Verkehrsader im Norden Heidelbergs ohne Verzögerungen vonstattengehen. Die Pendler, Anwohner, Geschäfte und Betriebe dürften nicht noch mehr als die veranschlagten zweieinhalb Jahre beeinträchtigt werden.
"In den vergangenen Wochen hat sich gezeigt: Die Marktlage hinsichtlich der Verfügbarkeit von Baufirmen und Material ist nach wie vor sehr angespannt", heißt es in der Mitteilung. "Wir benötigen ja eine enorm große Bandbreite – vom Bordstein, über Leerrohre bis zur Fahrsignalanlage für die Straßenbahnen. Das meiste ist nach wie vor keine Lagerware, die wir abrufen können", konkretisiert eine RNV-Sprecherin auf Anfrage der RNZ. Daher müsse den Baufirmen für die Beschaffung mehr Zeit eingeräumt werden.
Ein weiteres Problem sind die angespannte Personalsituation und der Mangel an Straßenbahnen bei der RNV. "Wir haben noch nicht die Kapazitäten, um den Takt auf der Linie 5 verdichten zu können", erklärt die Unternehmenssprecherin. Doch genau das ist für die Dauer der Bauarbeiten geplant. Somit möchten die Verkehrsbetriebe und die Stadt Heidelberg die Einschränkungen für den Autoverkehr kompensieren und den betroffenen Pendlern den Umstieg auf den ÖPNV ermöglichen. Während der Arbeiten sollen die Straßenbahnen weiter durch Handschuhsheim fahren, wenn auch nur eingleisig.
"Wir sind uns der hohen Sensibilität der Baumaßnahme bewusst. Das Vorhaben ist wie eine Operation an der Hauptschlagader", so Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der RNV: "Das sollte man nur angehen, wenn alles Notwendige bereitsteht, um die Komplikationen so weit wie möglich zu reduzieren." Die Verschiebung solle gewährleisten, dass die Baumaßnahme vom ersten Tag an mit voller Kraft betrieben und die geplante Bauzeit von zweieinhalb Jahren eingehalten werden könne.
Aufgrund des schlechten Zustands der Gleise in der Dossenheimer Landstraße ist eine Erneuerung dringend geboten. Ein Baustart noch in diesem Jahr wäre von allen Beteiligten bevorzugt worden. Mit der Verschiebung gehen jedoch auch Vorteile einher, betonen die Projektpartner: "Zum einen wird das Baustellengeschehen in Heidelberg entzerrt. Zum anderen können die Arbeiten durch einen Start im Frühjahr über einen längeren Zeitraum kontinuierlich fortgesetzt werden, bevor Witterungsbedingungen und Weihnachtspause den Bauablauf bremsen."
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Update: Dienstag, 1. August 2023, 19.45 Uhr
Dossenheimer Landstraße wird erst ab Frühjahr 2024 saniert
Heidelberg. (RNZ) Ab Herbst brauchen Pendler in Handschuhsheim gute Nerven - so hatte es bisher zum Umbau der Dossenheimer Landstraße geheißen. Doch nun teilt die Rhein-Neckar Verkehr GmbH mit, dass sich die Maßnahme auf das Frühjahr 2024 verschiebt. Denn die RNV und die Stadt Heidelberg haben Sorge, dass zum anvisierten Baubeginn im Herbst 2023 nicht alle Baufirmen und Materialien zur Verfügung stehen.
So wird also im März 2024 mit den Arbeiten begonnen. Aufgrund des schlechten Zustands der Gleise in der Dossenheimer Landstraße ist es dringend nötig, sie zu erneuern. "Die Marktlage hinsichtlich der Verfügbarkeit von Baufirmen und Material ist nach wie vor sehr angespannt", teilt die RNV mit, die die Projektleitung inne hat. Hinzu kommt die "angespannte Betriebslage" beim Verkehrsunternehmen, die aktuell schon immer wieder zu Ausfällen von Bus- oder Bahnlinien führt. Die RNV könne nicht garantieren, dass im Herbst 2023 die Fahrten zwischen Heidelberg und den anliegenden Bergstraßen-Gemeinden erhöht werden, was aber nötig wäre, um die Einschränkungen für Autofahrer zu kompensieren und Pendler den Umstieg auf den ÖPNV zu ermöglichen.
"Die RNV und die Stadt Heidelberg haben daher entschieden, den Beginn der Baumaßnahme um fünf Monate auf März 2024 zu verschieben", so der Verkehrsbetrieb.
Da das "Vorhaben wie eine Operation an der Hauptschlagader" ist, sollte man es nur angehen, "wenn alles Notwendige bereitsteht, um die Komplikationen so weit wie möglich zu reduzieren", heißt es weiter. Die Verschiebung soll so gewährleisten, dass die Baumaßnahme vom ersten Tag an mit voller Kraft betrieben und die geplante Bauzeit von zweieinhalb Jahren eingehalten werden könne. Insbesondere für die direkt betroffenen Anwohner, Gewerbetreibenden und Fahrgäste solle die bestmögliche Planungssicherheit gewährleistet werden.
Zwar habe man bis zuletzt den Baustart 2023 bevorzugt. Doch verweisen RNV und Stadt auf die Vorteile, die die Verschiebung habe. So werde das Baustellengeschehen in Heidelberg entzerrt. Auch die Wetterlage sei im Frühjahr naturgemäß besser - die Baustelle werde so nicht von Witterung und Weihnachtspause unterbrochen.