Bürgermeisterwahl Rauenberg

Amtsinhaber Seithel wirbt für sich mit "Fleiß und Zuverlässigkeit"

Peter Seithel präsentierte sich als einziger Kandidat in der offiziellen Kandidatenvorstellung für die Wahl am 2. Juli.

14.06.2023 UPDATE: 14.06.2023 06:00 Uhr 3 Minuten, 17 Sekunden
Peter Seithel bei der Kandidatenvorstellung der Stadt in der Kulturhalle. Foto: Pfeifer

Von Timo Teufert

Rauenberg. Im Vorfeld der Bürgermeisterwahl stellt sich der einzige Kandidat für die Wahl am 2. Juli öffentlich in den Stadtteilen vor: Bürgermeister Peter Seithel. Den Auftakt bildete die Veranstaltung unter Leitung von Bürgermeisterstellvertreterin Christiane Hütt-Berger am Montag in der Kulturhalle in Rauenberg. Bei Außentemperaturen von 28,5 Grad und der Konkurrenz des Jubiläumsfußballspiels der Deutschen Nationalmannschaft gegen die Ukraine kamen 23 Bürgerinnen und Bürger, um sich Seithels Ideen für die zweite Amtszeit anzuhören und dem 46-Jährigen einige Fragen zu stellen. Insgesamt 20 Minuten hatte Seithel Zeit für seine Rede. Dieses Limit schöpfte er nicht komplett aus – am Ende blieben zwei Minuten übrig.

Was sagte Peter Seithel? Die Bilanz des amtierenden Bürgermeisters nahm in seiner Rede breiten Raum ein: Trotz vieler Herausforderungen – etwa einer Gewerbesteuerrückzahlung in Höhe von 7,5 Millionen Euro, der Corona-Pandemie und den Auswirkungen durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine – habe man viele Vorhaben auf den Weg gebracht und Projekte vollendet: "Reihum konnten wir, in allen drei Ortsteilen, Spielplätze sanieren. Jedes Jahr einen", so Seithel. Auch in Kindergärten, Schulhöfe und die Digitalisierung der Schulen habe man investiert sowie eine Schulsozialarbeit an allen drei Bildungseinrichtungen etabliert. Es gab Jugendanhörungen, einige Bushaltestellen wurden barrierefrei ausgebaut und "auf der gesamten Gemarkung beseitigen wir nach und nach Straßenschäden". Die Sanierung des historischen Ortskerns in Rotenberg konnte abgeschlossen werden und die Feuerwehr Malschenberg erhielt ein neues Gerätehaus. Um kundenfreundlicher zu werden, habe man das Rathaus so umstrukturiert, dass das Einwohnermeldeamt, wo am meisten Publikum verkehre, barrierefrei zugänglich sei und über mehrere Beratungsplätze verfüge. "In den acht Jahren, seit ich hier bürgermeistere, haben Sie mich kennengelernt als jemand, der auf Ausgleich bedacht ist, als Vermittler, der im Streitfall nach fairen Kompromissen sucht", unterstrich der 46-Jährige.

Was hat sich Peter Seithel für die kommende Amtszeit vorgenommen? In Rauenberg entsteht der Kindergarten Mittendrin samt Mensa für die Schule, am Brunnenberg in Malschenberg soll ein Kindergarten mit fünf Gruppen den bisherigen ersetzen. "Ein Projekt, das mir persönlich am Herzen läge, wäre die Realisierung einer Freilufthalle", sagte Seithel. Dazu gebe es noch keine Planungen, aber er möchte sich dafür stark machen. "Solch eine Sporthalle würde vielfältig genutzt werden können", so der Bürgermeister und könne eine gewisse Entlastung für die stark belegten Hallen bringen. Auch als Wohngemeinde soll sich Rauenberg weiter entwickeln: "Seit Jahren unternehmen wir große Anstrengungen, um neue Wohngebiete zu schaffen", so Seithel. Er ist fest davon überzeugt, dass die angestoßenen Bebauungsplanverfahren bald Früchte tragen werden. "Für die Entwicklung von Gewerbegrundstücken sind unsere Spielräume eng. Hier haben wir nur wenige Optionen." Auch das touristische Profil als Weinstadt will Seithel weiter aufpolieren: "Aktuell laufen Gespräche, wie wir eine bewirtschaftete Hütte realisieren können, als eine Art Leuchtturmprojekt." Bei allen Projekten gelte aber: "Wir wollen und wir dürfen uns finanziell nicht überfordern", so Seithel. Er stehe für einen grundsoliden Haushaltskurs.

Was wollten die Bürgerinnen und Bürger von Peter Seithel wissen? Ein Teil der Fragen drehte sich um das Thema Verkehr: Etwa wie man künftig ein Verkehrschaos um die neue Kita im Jahnweg vermeiden könne. "Wir bauen derzeit einen neuen Parkplatz für die Mitarbeiter, damit zu den Hol- und Bringzeiten um die Schule und den Kindergarten alles frei ist", so Seithel. Außerdem habe man den Jahnweg in einer Testphase zur Einbahnstraße erklärt. Thema war auch, warum die Stadt nicht mehr die zugeparkten Gehwege oder die Geschwindigkeit von Autos vor Spielplätzen kontrolliere? "Da wir nicht Verkehrsbehörde sind, müssen wir Schilder vom Kreis genehmigen lassen", so Seithel. Für Blitzerstandorte könne die Stadt nur Anregungen geben, denn für Geschwindigkeitsmessungen sei auch der Kreis zuständig.

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Auch im Bereich Einzelhandel müsse Rauenberg attraktiver werden, fand eine Bürgerin. Es gebe keine Schuh- oder Kleiderläden, aus ihrer Sicht wäre ein kleines Einkaufszentrum wünschenswert. "Ein Einkaufszentrum wäre wegen des Einzelhandelskonzepts nicht möglich", sagte Seithel. Dieses gebe die zulässigen Branchen für eine Kommune in der Größe Rauenbergs vor. Auch das potenzielle Gewerbegebiet "Schanzenäcker" wurde angesprochen, warum sich dort nichts tue: "Dort haben wir keine kommunalen Flächen", sagte Seithel. Die zentralen Grundstücke seien in der Hand eines Investors, der wegen der Autobahnnähe dort gerne Logistiker ansiedeln würde. "Der Gemeinderat will aber ortsansässigen Betrieben Platz bieten. Bei den bisherigen Gesprächsrunden sind wir mit dem Investor nicht zusammengekommen." Ein weiterer Bürger wünschte sich eine Bürgerenergiegenossenschaft und mehr Verdichtung im Innenraum. Nach einer Untersuchung sei das Potenzial für Nachverdichtungen überschaubar, so Seithel. Bei der Genossenschaft müsse man prüfen, ob man ein eigenes Konstrukt wähle oder sich einer bestehenden anschließe.

Was sagte Peter Seithel in seinem Schlusswort? "Ich hoffe, ich konnte Sie mit meiner Arbeit, aber auch als Mensch Peter Seithel, in den vergangenen acht Jahren überzeugen und ihnen ein Bild zeichnen, wo unsere gemeinsame Reise hingehen soll und gelingen kann. Dabei will ich mich mit Fleiß und Zuverlässigkeit einbringen und stehe weiterhin für eine solide und verlässliche Entwicklung. Wir sind auf Kurs und deshalb ist meine Begeisterung auch ungebremst weiterhin in, mit und für Rauenberg zu arbeiten. Dafür bitte ich um Ihre Stimme."

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