Mannheim

Cineplex-Kino ist geschlossen, Cinemaxx wird in Cineplex umbenannt

Fortsetzung folgt: Name und Ausstattung bleiben an anderer Stelle erhalten.

05.05.2023 UPDATE: 05.05.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 15 Sekunden
Das Cineplex war in Mannheim eine Marke. Diese soll erhalten bleiben. Daher wurde das Cinemaxx umbenannt und soll den Namen des geschlossenen Kinos weiter tragen. Foto: vaf

Von Stefan Otto

Mannheim. Der Schriftzug "Ende", der so manchen Kinofilm beschließt, könnte jetzt gut und gerne auf allen Kinoleinwänden an den Mannheimer Planken stehen. Denn das Cineplex ist geschlossen, und das Cinemaxx wird umbenannt.

"Wir haben den Spielbetrieb eingestellt", bestätigt Frank Noreiks, der Geschäftsführer der Mannheimer Filmtheaterbetriebe Spickert, die sowohl das Cineplex als auch das Cinemaxx in den Quadraten betreiben. Beide Multiplex-Kinos zusammen, nicht weit voneinander entfernt, seien nicht mehr rentabel zu führen, hieß es aus dem Hause Spickert bereits im vergangenen Sommer.

Dass das Cineplex im Innenstadtquadrat P4 genau zur Jahresmitte, am 30. Juni 2023, endgültig schließen wird, wurde ebenfalls schon im letzten Sommer bekannt gegeben. Man hätte also damit rechnen können, aber die Stilllegung jetzt kommt dann doch sehr plötzlich. Mannheim ist damit auf einen Schlag um acht Leinwände und exakt 1079 Zuschauerplätze ärmer. "Das ist jetzt der richtige Zeitpunkt", erklärt Noreiks, "wir müssen halt irgendwann ran."

Keine Kündigungen

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Die Immobilie ist in Privateigentum, die Spickert Entertainment GmbH nur der Mieter. Ende Juni, zum angekündigten Datum, laufen die Verträge mit den Besitzern aus, die die Filmtheaterbetriebe verpflichten, das Haus komplett leerzuräumen. Spickert hat das Gebäude seit 1971 gemietet, aber auch schon zuvor befand sich an diesem Ort ein Kino.

Die ursprünglichen "Planken-Lichtspiele" wurden hier bereits zwei Jahrzehnte früher, 1951, eröffnet und das Haus dann 1977 zum "Planken-Kino-Center" mit zunächst fünf Sälen umgebaut. Seit 1997, nach einem weiteren großen Umbau, trug es den Namen "Cineplex Mannheim". Sein Betreiber, der Mannheimer Dieter Spickert, war damals maßgeblich an der Gründung der Cineplex-Gruppe, einem Zusammenschluss wirtschaftlich eigenständiger, mittelständischer Unternehmen, beteiligt. Das Cineplex Bruchsal, ebenfalls unter seiner Leitung, war das erste Cineplex überhaupt.

"Cineplex ist eine Mannheimer Marke, die ist hier entstanden", begründet auch Frank Noreiks, weshalb das "Cinemaxx" in N7 nun rasend schnell in "Cineplex" umbenannt wurde. "Danke für Eure Treue in P4. Fortsetzung folgt ... Jetzt in N7": So lautet aktuell der flankierende Werbeslogan.

"Wir wollen die Marke weiterlaufen lassen. Alles, was in P4 war, wird jetzt in N7 zu finden sein", kündigt Noreiks an. Der Geschäftsführer und Leiter für Marketing und Vertrieb spricht derzeit absichtlich nicht mehr von "Cineplex" und "Cinemaxx", sondern nennt nur noch die Quadrate – um Verwechslungen vorzubeugen.

Dass sie mit dem 2004 eröffneten Cinemaxx ihrem Mannheimer Cineplex selbst die Kinogänger entzogen haben könnten, sieht er nicht so. "Das hat ganz viele Jahre prima miteinander funktioniert", bekräftigt er diese Haltung. Ursächlich für die Schließung in P 4 seien die in vielen Bereichen ansteigenden Kosten sowie der Fakt, dass das Klientel, das für einen erfolgreichen Kinobetrieb notwendig sei, die City nicht mehr so häufig frequentiere. Diese habe im Übrigen an Attraktivität verloren.

Kündigungen hätten sie wegen der Auflassung keine aussprechen müssen. "Das hat sich gut gefügt", so Noreiks. "Die Leute, die noch in P4 geblieben waren, kommen in N7 zum Einsatz." Ebenso komme die komplette Cineplex-Innenaustattung einschließlich der Technik und der Sitze in Eigennutzung. "Wir verwerten das und teilen das auf die Objekte auf." Spickert Entertainment betreibt neben dem Mannheimer auch die beiden Cineplex-Kinos in Bruchsal und Neustadt an der Weinstraße.

Nicht zuletzt solle das über zehn Säle verfügende Kino in N7 nun renoviert werden. Schließen müsse man es zu diesem Zweck nicht. Von den Arbeiten würden die Besucher überhaupt nichts mitbekommen, nur ganz am Ende das Resultat, verspricht Frank Noreiks. Dann könne man auch an eine Neueröffnungsfeier denken. "Jetzt in der Sekunde machen wir da erst mal nichts. Wir haben auch gerade genug um die Ohren."

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