Plus Schriesheimer Mathaisemarkt

Wie ist es um die Sicherheit bestellt? (Update)

Nach einer Bombendrohung war am Sonntagssonntag ein Großaufgebot an Polizei und Rettungskräften im Einsatz. Der Anrufer ist noch nicht ermittelt.

05.03.2023 UPDATE: 10.03.2023 19:31 Uhr 2 Minuten, 23 Sekunden
Die Betonsperren sind Teil des Sicherheitskonzepts für den Mathaisemarkt. Foto: Kreutzer

Schriesheim. (hö) Auch fünf Tage nach der anonymen Bombendrohung gegen den Mathaisemarkt kann die Polizei noch keinen Ermittlungserfolg vermelden. Dabei stellt sich die Frage, welches Sicherheitskonzept inklusive Evakuierungspläne das Rathaus für den Mathaisemarkt entwickelt hat – zumal ja am Sonntag der Festzug kontrolliert aufgelöst werden musste.

Sichtbarstes Zeichen sind die erstmals 2017 installierten Betonbarrieren – eine Folge des am 14. Juli 2016 mit einem Lastwagen verübten Anschlags in Nizza, vor allem aber der Amokfahrt am Heidelberger Bismarckplatz vom 25. Februar 2017, sechs Tage vor dem Mathaisemarkt-Beginn.

Auf eine RNZ-Anfrage teilte das Rathaus mit: "Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde von der Stadt Schriesheim im Vorfeld des Mathaisemarkts ein Sicherheitskonzept erstellt, bei dem verschiedene Akteure (Polizei, Feuerwehr, Sanitätswachdienst) beteiligt waren." Über dessen Einzelheiten wolle man aber nichts sagen, das sei "ein öffentlich nicht zugängliches Dokument, dessen Einzelheiten nicht zur Verfügung gestellt werden können".

Vor dem Mathaisemarkt würden "üblicherweise, so auch in diesem Jahr, die Bestandteile des Konzepts nochmals mit allen Beteiligten erörtert und im Detail abgestimmt". Es "stellt die Grundlage für die sichere Durchführung des Mathaisemarktes dar und greift im Falle von Störungen, Unfällen oder Notfällen während des Festbetriebs". Regelungen zur Evakuierung seien auch Bestandteil des Sicherheitskonzepts.

Update: Freitag, 10. März 2023, 19.30 Uhr

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Neue Details zur Bombendrohung

Schriesheim. (hö) Am Montag veröffentlichte die Polizei einige Details zur anonymen Bombendrohung gegen den Mathaisemarkt, ohne allerdings einen Fahndungserfolg melden zu können. Demnach rief am Sonntag gegen 16.15 Uhr ein Mann mehrfach beim Polizeiposten Schriesheim an und drohte, eine Bombe zu zünden. Da zeitgleich noch der Festzug lief, lag es nahe, dass ihm die angebliche Bombe gelten würde; allerdings sagte ein Polizeisprecher auf RNZ-Nachfrage, dass die Drohung den gesamten Markt betroffen habe.

"Nach intensiver Beurteilung der Gefährdungslage", so die Polizei, gab es allerdings keine konkrete Gefährdung der Tausenden Besucher, "weshalb es in enger Abstimmung mit der Stadt Schriesheim zu keiner Räumung des Festgeländes kam". Das Polizeipräsidium Mannheim hatte starke Kräfte zusammengezogen, über deren genaue Zahl der Polizeisprecher keine Angaben machen wollte.

Bei den Beamten in voller Montur, die in der Talstraße an der Hübsch’schen Mühle bereitstanden, habe es sich aber nicht um ein Sondereinsatzkommando gehandelt: "Die Fahrzeuge sind mittlerweile mit einer höheren Schutzausstattung als die üblichen Polizeiwesten ausgerüstet", so der Polizeisprecher; es waren also normale Streifenpolizisten.

Was den Anrufer anbelangt, gehen die Ermittlungen weiter. Es gebe zwar "Ermittlungsansätze" wegen der Telefonnummer-Rückverfolgung, allerdings könne man im Moment nichts Näheres sagen.

Ansonsten war der Mathaisemarkt bisher friedlich, "bis auf die typischen Delikte bei Großveranstaltungen dieser Art", so der Polizeisprecher: "Das hielt sich in sehr engen Grenzen." Zum Zeitpunkt des Festzugs, am Sonntag gegen 14.15 Uhr, wurde eine Frau bei einem Streit auf dem "Neukauf"-Parkplatz im Säulenweg verletzt und kam ins Krankenhaus.

Die 40-Jährige wollte eine Lücke für eine Freundin freihalten; ein Mercedesfahrer ignorierte das und berührte beim Einparken ihre Beine. Danach stritten sie weiter, bis der Mann wegging; die Frau rief wegen ihrer Schmerzen einen Rettungswagen. Zeugen melden sich bitte unter Telefon: 06201/10030.

Update: Montag, 6. März 2023, 13.14 Uhr


Bombendrohung gegen Mathaisemarkt

Schriesheim. (hö) Am Sonntagnachmittag meldete sich gegen 16 Uhr ein anonymer Anrufer bei der Polizei und drohte dem Mathaisemarkt mit einer Bombe. Zu dieser Zeit schlängelte sich gerade der Festzug vor Tausenden Besuchern durch die Straßen der Weinstadt – wobei offen blieb, ob der Zug das Ziel des angeblichen Anschlags sein sollte. Polizei und Rettungsdienste zogen große Kräfte zusammen, bis nach einer Stunde Entwarnung gegeben wurde, Hinweise auf eine konkrete Gefährdung gab es nicht. Um 18.30 Uhr wurde der Einsatz beendet, es wird gegen den Anrufer ermittelt. Das Fest ging unbeeindruckt weiter, der Umzug endete mit etwas Verzögerung regulär. Sonst blieb am Wochenende alles friedlich, die Besucherzahlen waren deutlich höher als noch 2020.

Die Ermittlungen des Polizeireviers Weinheim dauern weiterhin an.

Update: Sonntag, 5. März 2023, 22.27 Uhr

Foto: PR Video