Auf 33 städtische Gebäude sollen Photovoltaik-Anlagen
9300 Quadratmeter Dachfläche sollen belegt werden und 485 Haushalte versorgen. Die Grundsatzvereinbarung mit den Stadtwerken steht.

Von Peter Bayer
Eberbach. Wann kommen Photovoltaik-Anlagen auf städtische Gebäude, und welche sind überhaupt geeignet? Die Antworten soll es auf der morgigen Sitzung des Gemeinderats ab 16 Uhr geben. Die Stadt beabsichtigt, alle geeigneten Dächer der städtischen Liegenschaften in den nächsten Jahren mit PV-Anlagen belegen zu lassen. 33 Gebäude sind bislang dafür erfasst.
Eberbach hat ein ehrgeiziges Ziel: Klimaneutralität bis 2035. Ein wichtiger Baustein auf dem Weg dorthin ist die Belegung von möglichst vielen Dächern mit PV-Anlagen. Deshalb hatte der Gemeinderat im Mai 2020 beschlossen, die Stadtwerke Eberbach (SWE) mit einer Bewertung der Dachflächen städtischer Gebäude auf ihre Eignung dahingehend zu beauftragen. Nach die Stadtwerke im März 2021 ein Angebot vorgelegt hatten, wurden diese einen Monat später beauftragt, eine Potenzialanalyse durchzuführen. Bereits im Mai 2021 wurde dem Gemeinderat ein Grobkonzept in nicht-öffentlicher Sitzung vorgestellt. Eine verfeinerte Studie legten die SWE dann im September 2022 vor. Daraufhin wurden die Stadtwerke gebeten alle Dächer, insbesondere auch die denkmalgeschützten und bisher nicht beachtete Gebäude in die Analyse mit einzubeziehen. Diese liegt nun vor und wird am Donnerstag vorgestellt.
Bis 2030 sollen alle Dächer städtischer Liegenschaften – soweit möglich – mit PV-Anlagen belegt werden. Die Dächer sollen in Abhängigkeit vom Ertrag und von ohnehin geplanten Sanierungen belegt werden. Im Zeitraum 2023/2024 sollen zunächst das Sportheim in der Au, der neue Kindergarten in der Güterbahnhofstraße, die Sporthalle der Steige-Grundschule, das Dorfgemeinschaftshaus in Brombach und das Archiv in Pleutersbach umgesetzt werden.
Es sollen insgesamt 9300 Quadratmeter Dachfläche belegt werden. Die geplante Gesamtleistung aller 33 Dächer beläuft sich auf 1900 Kilowatt-Peak (KWp) mit 1,7 Millionen Kilowattstunden (kwh) pro Jahr. Nach Inbetriebnahme aller geplanten Anlagen soll so viel Strom erzeugt werden, dass circa 485 Haushalte bei einem Durchschnittsverbrauch von 3500 kwh mit dem Strom aus Photovoltaikanlagen auf Dächern städtischer Gebäude versorgt werden können. Dadurch sollen jährlich 595 Tonnen CO2 eingespart werden.
Auch interessant
Die Stadt Eberbach und die Stadtwerke Eberbach GmbH sollen hierzu eine Grundsatzvereinbarung schließen, in der sowohl der zeitliche Ablauf der Belegung der Dächer als auch die Reihenfolge der Bearbeitung geregelt werden. Sollte der zeitliche Ablauf durch Verschulden der SWE nicht eingehalten werden, kann die Stadt die Vereinbarung kündigen und sich einen anderen Vertragspartner suchen.
Nach den ersten fünf Gebäuden sind im zweiten Schritt in den Jahren 2024/2025 das Hohenstaufen-Gymnasium und der Komplex Steigeschule/Gemeinschaftsschule, das Rathaus und der Campingpark in Kombination mit Warmwasserbereitung geplant. Bis 2026 sollen verschiedene Gebäude des Bauhofs, das Museum und das Thalheimsche Haus folgen. In den folgenden Jahren sind jeweils weitere fünf bis sechs Gebäude geplant, darunter die Dr.-Weiß-Schule, das Alte Rathaus Rockenau, diverse Friedhofskapellen, die Musikschule und die Kläranlage, die Zwingerstraße 19, die Villa Mäusespeck, der Breitensteinhof und der Stadtforst.
Für PV-Anlagen sind jedoch nicht alle geprüften Gebäude geeignet. So scheiden aus statischer Sicht aus: Stadthalle, Sporthalle Hohenstaufen-Gymnasium, Festhalle Rockenau und Mehrzweckhalle der Dr.-Weiß-Schule.




