Der Badespaß in St. Leon-Rot und Walldorf ist ungetrübt
Die ausgezeichnete Qualität der Badeseen in St. Leon-Rot und Walldorf wurde durch aktuelle Messungen einmal mehr bestätigt

Selbst in heißen Sommern bleibt die Wasserqualität ausgezeichnet: Das bestätigen aktuelle Messungen am St. Leoner See. Foto: Hecker-Petrova
St. Leon-Rot/Walldorf. (seb) Man kann sich unbesorgt ins erfrischende Nass der Badeseen in St. Leon-Rot und Walldorf stürzen. Das haben die Messungen des Gesundheitsamts des Rhein-Neckar-Kreises ergeben. Bei allen neun Seen, die im Kreis als Badegewässer ausgewiesen sind, ergaben die ersten Probennahmen der Saison keinerlei Beanstandungen, der Badespaß ist also ungetrübt.
Wie sich aus den Angaben der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) ergibt, kann von einer ausgezeichneten Wasserqualität gesprochen werden. Kriterien sind unter anderem pH-Wert, Sichttiefe, Sauerstoffgehalt und Temperatur. Gezielt wurde auch nach bestimmten Bakterienarten gesucht, deren Vorkommen als Kennzeichen für Probleme im Gewässer gilt.
Die strengen Anforderungen der Badegewässerverordnung Baden-Württembergs und die Vorgaben der Europäischen Union sind damit erfüllt. Das ist im Fall der Seen in unserem Sprengel nicht wirklich eine Überraschung. Sowohl in Walldorf als auch in St. Leon-Rot war die Wasserqualität auch in den vergangenen Jahren stets sehr gut bis ausgezeichnet. Und das trotz des Besucheransturms, den sie nicht nur in heißen Sommern erleben.
"Auch in heißen Jahren war die Wasserqualität bei uns eigentlich immer ausgezeichnet", kann Georg Grimm, Technischer Betriebsleiter des St. Leoner Sees, stolz vermelden. Dabei kommen glücklicherweise einige günstige Faktoren zusammen. Da ist zum einen die mit bis zu 26 Metern vergleichsweise große Tiefe des zehn Hektar messenden Badesees. Außerdem strömt stetig frisches Grundwasser nach. Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss der Wasserski-Anlage: Laut Grimm wird dadurch das Wasser aufgewühlt und mit Sauerstoff angereichert.
Darüber hinaus steckt aber auch viel Mühe hinter diesem hervorragenden Ergebnis. Georg Grimm und sein Team halten zum Beispiel die Bäume und Sträucher nahe des Sees kurz, damit möglichst wenig Laub ins Wasser gerät und zu "Dünger" wird. Wenn Algen und andere Wasserpflanzen im Übermaß wuchern, rauben sie den Seen nämlich nachts den wertvollen Sauerstoff: Bei kleineren Seen ohne Frischwasserzufuhr, etwa auch bei Anglerseen in der Region, ist es schon passiert, dass das Gewässer "umkippt" und kein Leben mehr beherbergen kann - außer vielleicht Bakterien.
Und auch gegen diese sowie Schadstoffe geht man in St. Leon-Rot erfolgreich vor. Unter anderem mit Hilfe der Natur: Die abwechslungsreich gestalteten Ufer weisen zahlreiche Schilfgürtel auf, die gewissermaßen als Filter dienen. Zwischen den Stränden und weiteren Zugängen für die Badegäste wird das Schilf laut Georg Grimm bewusst stehen gelassen.
Ähnlich sieht es in Walldorf aus: Raik Richter, seit Kurzem neuer Leiter des Aqwa-Bäderparks, hebt ebenfalls den Nutzen von Schilf für die Wasserqualität hervor. "Wir haben in unserem Badesee ein komplettes Ökosystem nachgebaut", erklärt er. Pflanzen und Tiere wurden gezielt ausgesucht, um das 1,7 Hektar große Gewässer sauber zu halten. So halten die Fische ihm zufolge beispielsweise die Algen kurz und beugen der Gefahr von Sauerstoffmangel in dem zehn Meter tiefen Gewässer vor: "eine gute Zusammenarbeit mit der Natur".
Nicht ganz als "ausgezeichnet", aber als sehr gut wurde der Aqwa-Baggersee bewertet - unter anderem wegen der Umgestaltungen im Freibad während der vergangenen Jahre. Darum wurde laut Raik Richter unter anderem eine weitere Filteranlage installiert, die das Wasser sauber hält. "Die Düsen saugen das Wasser über Muschelkies, wo sich Schwebstoffe absetzen. Und dann geht es zurück in den See", so Richter. Auch eine Belüftungsanlage an der künstlichen Insel im See und der Grundwasserzustrom "halten das Ökosystem mit am Leben".
Darüber hinaus werden professionelle Taucher eingesetzt, um beispielsweise Schlamm aus dem See zu schaffen, und Gärtner kümmern sich um das richtige Maß an Grün: "Wir betreiben schon einigen Aufwand", so Raik Richter.
Eine komplette Übersicht über die Wasserqualität aller Badeseen im Rhein-Neckar-Kreis mit umfassenden Informationen ist auf der Internetseite der LUBW (www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/12521) zu finden.