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Auf zur Hendsemer Kerwe

Vier Tage feiern für Jung und Alt

15.06.2022 UPDATE: 17.06.2022 06:00 Uhr 6 Minuten, 54 Sekunden

Eine lange Tradition hat der Lindentanz am Sonntagnachmittag. Foto: zg/Stadtteilverein Handschuhsheim

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Gäste der Hendsemer Kerwe!

Die Handschuhsheimer Kerwe ist schon lange zu einem festen Termin in unserem Kalender geworden. Ich freue mich, dass die Kerwe nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause endlich wieder stattfinden kann. Besonders erfreulich ist, dass die Kerwe in diesem Jahr bereits am Freitagabend beginnt.

Die Handschuhsheimer Vereine, die Schausteller und die örtliche Gastronomie sind bestens vorbereitet und bieten Ihnen ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken. Darüber hinaus gibt es viele Unterhaltungsangebote rund um die Tiefburg.

Die offizielle Kerweeröffnung findet am Kerwesamstag um 18.30 Uhr an der Tiefburg statt. Am Kerwesonntag wird in der St. Vitus Kirche ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Am Kerwemontag sind alle Seniorinnen und Senioren ab 60 Jahren zu einem geselligen Nachmittag in der Tiefburg eingeladen.

Mein besonderer Dank gilt den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der beteiligten Vereine, den Schaustellern, der Polizei, den Mitarbeitenden der Verwaltung und all denen, die zum Gelingen der Kerwe beitragen. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei den Anwohnern für Ihr Verständnis und Ihre Geduld bedanken. Ihnen und uns allen wünsche ich eine schöne und erlebnisreiche Kerwe mit netten Begegnungen. Ich freue mich auf Ihren Besuch.

Ihr Jürgen Grieser

2. Vorsitzender Stadtteilverein Handschuhsheim e.V.


Endlich wieder Kerwezeit

Nun kehrt nach zwei Jahren hoffentlich wieder Normalität ein

seg. Heidelbergs nördlichster Stadtteil ist bekannt für seine vielen verschiedenen Aktivitäten und Veranstaltungen, die nicht nur die Bewohner:innen des Stadtteils, sondern auch Gäste aus anderen Stadtteilen und der Umgebung durch das Jahr begleiten. Als feste Größe ist da die Kerwe zu nennen, die seit Jahrzehnten Mitte Juni auf dem Programm steht und sich stets großer Beliebtheit erfreut. Schon als legendär bezeichnet werden können die "Erdbeer-Margarita", die zur Kerwe im Tiefburg-Keller angeboten wird/wurde, und der "Kersche-Blotzer" oder "Kersche-Jockel", die es ebenfalls Jahr für Jahr zur Kerwe zum Kaffee gibt/gab. Natürlich wurden/werden beide Obstsorten auf den Feldern im Stadtteil angebaut und wander(t)en von dort aus frisch in Cocktail und Kuchen.

Des Weiteren sind Schiffschaukel und das schöne, historische Karussell zu nennen, die für viele untrennbar mit der Kerwe verbunden sind. Ob sich auch in diesem Jahr wieder die weißen Pferde drehen, auf denen Kinder zu den Klängen einer historischen Jahrmarkt-Orgel "reiten" können? Sie gehören zur "Reitschul", die über Jahrzehnte fester Bestandteil war – und hoffentlich auch nun wieder vertreten ist.

Und natürlich der Lindentanz (siehe Foto oben), von dem nicht genau bekannt ist, seit wann er zum Kerwebrauchtum in Handschuhsheim gehört. Dokumentiert ist allerdings seine Wiedereinführung im Jahr 1919 – und zur letzten Kerwe, die noch "ganz normal" vor Corona 2019 stattfand, feierte man das "100-Jährige". Wie läuft das Ganze ab? Zu den Klängen des Orchestervereins drehen sich mehrere Tanzpaare im Kreis. Dabei wandert ein Blumenstrauß von einem Paar zum andern. Das Paar, das beim Böllerschuss den Strauß in Händen hält, erhält den Hauptgewinn einen Hammel. Dass dieser in den letzten Jahren tatsächlich vom Siegerpaar mit nach Hause genommen wurde, ist eher unwahrscheinlich. Möglicherweise war und ist es eher ein Symbolpreis ...

Auf alle Fälle wird jetzt gespannt der "Neustart" der Kerwe erwartet, der sogar über vier Tage zum Feiern und Zusammenkommen einlädt.


Zahlreiche Traditionsveranstaltungen fielen aus

Handschuhsheim bietet normalerweise einen bunten Reigen an Aktivitäten Ein kleiner Rückblick

zg. Wie in jedem Jahr enthält das Jahrbuch auch dieses Mal wieder wieder viel Interessantes zu Geschichte, Kunst und Kultur, zu Hendsemer Leute, über Vereine sowie viel Unterhaltsames für Jung und Alt und natürlich kommen auch aktuelle Themen nicht zu kurz.

Ein Rückblick, zusammengefasst von Jürgen Brose, geht noch einmal darauf ein, was im letzten Jahr (aber auch schon im Jahr zuvor) ausfallen musste. Einige Auszüge daraus werden hier Dank der freundlichen Genehmigung des Stadtteilvereins veröffentlicht:

Das Jahr 2021 war das zweite Jahr in Folge, in dem die Corona-Pandemie die Aktivitäten des Stadtteilvereins stark eingeschränkt hat. Es konnten aufgrund der behördlichen Vorgaben weder der traditionelle Neujahrsempfang am 6. Januar noch der Sommertagszug, er war r den 21. März geplant, stattfinden. Die dreitägige Hendsemer Kerwe im Juni fiel der Pandemie ebenso zum Opfer wie der im Oktober vorgesehene Seniorenherbst und der Martinsumzug am 11. November.

In den Jahren vor der Pandemie war die Kerwe stets gut besucht. Foto: zg/Stadtteilverein Handschuhsheim

Das Jahrbuch ist in seiner 41. Ausgabe trotz Pandemie wie gewohnt im Juni erschienen... An der Kerwe-Light-Aktion waren neben dem Stadtteilverein auch die Kerwevereine beteiligt. Die Kerwepakete bestanden aus den mit blauem Handschuh bedruckten Stofftaschen, die das Handschuhsheimer Jahrbuch, Schriesheimer Spätburgunder mit  Handschuhsheimer

Etikett sowie Handschuhsheimer Fähnchen zum Inhalt hatten.

Die Kerwevereine boten darüber hinaus Biersortimente und am Sonntag Schweinepfeffer und Kuchen an. Am Lindenplatz. hielt Kerweschlackl Johannes Laule seine Rede diesmal digital, die mittels eines QR-Codes abrufbar war.

Die Hendsemer ART vom 24. Juli bis 1. August war die 30. Kunstausstellung unter diesem Namen.

Nachdem die ART 2020 coronabedingt ausgefallen war, setzte 2021 die Ausstellung in der Tiefburg zwar ohne Bewirtung, aber wieder mit musikalisch umrahmter Vernissage, einem Auftritt der Jazzband "So what" und unter Beteiligung von rund 30

Handschuhsheimer Künstlerinnen und Künstlern die seit drei Jahrzehnten erfolgreiche Veranstaltungsreihe fort. Fünf neue Anfragen wegen einer Beteiligung an der nächsten ART zeigen, dass das künstlerische Potenzial im Stadtteil bisher noch keineswegs ausgeschöpft ist.

Auf großes Interesse stießen wieder die Angebote des Stadtteilvereins am Tag des offenen Denkmals am 12. September. Es fanden insgesamt vier Führungen eine davon speziell r Kinder in und um die Tiefburg sowie durch den historischen Ortskern und den Grahampark statt. In der Tiefburg gab es einen Büchertisch und  einen Maltisch für Kinder. Außerdem bestand die glichkeit, das Füllhaltermuseum zu besuchen.


Festprogramm zur Kerwe

In der Tiefburg:
Orchesterverein, GV Thalia, Schützengilde, Judoclub, Stadtteilverein Handschuhsheim

Im Alten Rathaus:
DJK Handschuhsheim

Im Schlösselhof:
TSV Freundeskreis Handball

Straußwirtschaften:
Obere Kirchgasse DRK

Bäumengasse:
Pro Rugby Hendesse

Getränkestand: Dossenheimer Landstraße – TSV Fußball

Freitag, 17. Juni

18.00 Uhr

Wirtschaftsbetrieb an allen Ausgabestellen und in den Straußwirtschaften 

18.00 Uhr

Unterhaltungs- und Tanzmusik in der Tiefburg mit DJ Chris 

Samstag 18. Juni, 

16.00 Uhr

Eröffnung der Fahr- und Schaustellerbetriebe mit Freifahrten für Kinder bis 14 Jahren beim Stadtteilverein in der Tiefburg 

16.00 Uhr

Wirtschaftsbetrieb an allen Ausgabestellen und in den Straußwirtschaften 

18.30 Uhr

Eröffnung der Kerwe
(Tiefburg),
Prolog durch den Herold, anschließend Unterhaltungsmusik mit der Unterhaltungsband TIMELESS 

Sonntag, 19. Juni 

Ökumenischer Gottesdienst (Ort und Uhrzeit werden
noch bekannt gegeben), 
anschließend Bewirtschaftung im Kirchhof der
St. Vitus-Kirche. 

11.15 Uhr

Frühschoppen im Schlösselhof und in den Straußwirtschaften 

14.00 Uhr

Lindentanz am Lindenplatz – TSV Handschuhsheim 

14.00 Uhr

Kaffee und Kuchen in der
Ritterstube – GV Thalia 

15.00 Uhr

Unterhaltungsmusik in der Tiefburg mit der Unterhaltungsband TIMELESS 

19.00 Uhr

Unterhaltungs- und Tanzmusik in der Tiefburg mit DJ Chris 

Montag, 20. Juni

10.00 Uhr

Frühshoppen im Schlösselhof und in den Straußwirtschaften 

15.00 Uhr 

"Hendsemer Nachmittag" im Hof der Tiefburg 

Hierzu lädt der Stadtteilverein alle Handschuhsheimer BürgerInnen ab 60 Jahren sowie die Jahrgänge bis 1962 zum Jahrgangstreffen, bei Musik, Tanz und Gesang, sehr herzlich ein. 

17.00 Uhr

Öffnung der Tiefburg für alle Besucher 

19.00 Uhr

Kerweausklang mit Unterhaltungsmusik mit der Unterhaltungsband TIMELESS 

Info: Verantwortlich für die Gesamtveranstaltung: Stadtteilverein Handschuhsheim e.V. 

Gerhard Genthner - 1. Vorsitzender 

Jürgen Grieser - 2. Vorsitzender


Sie bestehen seit 100 Jahren oder mehr

Vereine in Handschuhsheim fördern die Gemeinschaft und ein schönes Miteinander

vfk/zg. Das Jahr 2022 markiert für einige Handschuhsheimer Vereine runde Jubiläen, die es zu feiern gilt, oder ein langes Bestehen, auf das gerne zurück geschaut wird. Der Stadtteilverein Handschuhsheim gab die Erlaubnis, für diesen Anlass Auszüge aus dem Jahrbuch zu entnehmen und darüber zu berichten.    

Kreative Auswege in der Pandemie

Durch das überragende Engagement von Vorstand, Chorleiter und Sängerinnen und Sängern konnte der älteste Verein Handschuhsheims die beiden, von Corona geprägten Jahre überstehen. Der MGV Liederkranz 1847 e.V. machte sich 2021, da Chorproben in Präsenz nicht möglich waren, die modernen Medien zu Nutze, um eine etwas andere Art Proben zu veranstalten. Der Chorleiter Tobias Freidhof sang und spielte Liedpassagen vor und hatte stummgeschaltete Sänger:innen vor sich auf seinem PC-Monitor – um eventuelle Rückkopplungen zu vermeiden. Deshalb muss die Leistung aller Teilnehmenden am Video-Projekt "Mad World" umso mehr hervorgehoben werden. Mit Selfie-Videos haben ungefähr 40 Chormitglieder der blue notes individuell den Song Mad World von Tears for Fears gesungen und sich dabei aufgenommen. Das zusammengeschnittene Video aller Teilnehmenden finden Interessierte auf der Homepage des Vereins unter www.liederkranz-handschuhsheim.de/aktuelles.

Ein Teil der Chöre des MGV Liederkranz 1847 e.V. Foto: zg

Am 9. Oktober 2021 war es dem Chor dann möglich ein Konzert zu halten – mit Erfolg. Reichliche Zuschauer sind trotz Corona Maßnahmen gekommen, um sich die Vorstellung anzusehen. Kurz darauf waren pandemiebedingt wieder keine Konzerte oder Proben möglich. 

Mit viel Hoffnung sind für dieses Jahr nun wieder viele Veranstaltungen geplant – das Highlight darunter natürlich das 175-jährige Bestehen des Vereins.

Die Blaskapelle hofft zu feiern

Ein paar Jahre weniger und dennoch beeindruckend lange besteht der Orchesterverein 1892 e.V. Heidelberg-Handschuhsheim – dieses Jahr feiert er sein 130-jähriges Jubiläum. Besonders als "Blaskapelle" ist es in der heutigen Zeit nicht leicht, einen Verein so lange zu erhalten. Umso mehr ist es wohl ein Erfolgsgefühl nach der harten Arbeit und der vielen investierten Zeit auf einen erfolgreichen, langjährigen Verein zu blicken. Aktivitäten, Auftritte und Traditionen sind in den letzten zwei Jahren zu kurz gekommen, und so hofft man inständig, das Jubiläum dieses Jahr feiern zu können. Der Verein probt seit mehreren Monaten wieder und empfindet bei der Vorbereitung auf das Jubiläum viel Freude.

Der Orchesterverein bei einem Auftritt. Foto: zg

Ein Verein für den Stadtteil

Der am 21. Februar 1897 gegründete, damalige Verschönerungsverein, wurde in einer – laut Zeitungsmeldung – "stark besuchten Versammlung" im Saal des Rathauses gegründet, mit dem Zweck "nützliche Einrichtungen in Handschuhsheim zu schaffen und die Verschönerung der Gemeinde-Umgebung zu betreiben." Bereits dann meldeten sich 75 Mitglieder zur Aufnahme in den Verein, der dieses Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiern kann. Seit 1904 trägt er den heutigen Namen "Verein Handschuhsheim" und versteht sich von Anfang an als Interessenvertretung seiner Bürgerinnen und Bürger. 

In seinen 125 Jahren hat der Verein viele Angelegenheiten für Handschuhsheim geregelt, den Vorstand gewechselt und Feste gefeiert. Auch die Einschränkungen durch die Pandemie konnte er, durch fortlaufende digitale Entwicklung, die letzten Jahre überbrücken und blickt nun mit Hoffnung auf die Zukunft – denn die Aktivitäten zum Wohle der Bewohnerinnen und Bewohner von Handschuhsheim wollen die Mitglieder wieder im vollen Umfang ausführen.

Gemeinsam Gärtnern

Damals noch "Pomologen-Obst- und Weinbauverein" genannt, wurde der heutige Obst- und Gartenbauverein Handschuhsheim am 13. März 1922 gegründet. Die damaligen 13 Gründungsmitglieder arbeiteten schwer in den Zeiten nach dem 1. Weltkrieg, die Inflation war deutlich zu spüren und nicht nur Berufsgärtner waren auf die eigenen Erzeugnisse angewiesen. Bei Treffen wurden Pflanzen getauscht und Ableger abgegeben, so wuchs die Anzahl der Vereinsmitglieder schnell. In den letzten Jahren gewannen Gärten immer mehr an Bedeutung als Oasen der Ruhe und Erholung. Sie ermöglichen das Erleben von Natur, bieten Freiräume für Gestaltung und Selbstverwirklichung sowie abwechslungsreiche körperliche Arbeit als Ausgleich zum oft bewegungsarmen Berufsalltag. Glücklicherweise haben das immer mehr Menschen schätzen und lieben gelernt und so zählt der OGV auch heute mit über 500 Mitgliedern zu den größten Vereinen in Handschuhsheim.