TSG Hoffenheim

Nächster Gegner Eintracht Frankfurt ist auf Höhenflug

Eintracht Frankfurt hat vor dem Gastspiel in Sinsheim direkten Kurs auf die Champions-League-Plätze genommen

04.02.2021 UPDATE: 05.02.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden
Hebt zum Jubeln ab: Amin Younes (l.). Foto: dpa

Von Frank Hellmann

Frankfurt. In schwierigen Zeiten wie diesen nutzt ein Verein wie Eintracht Frankfurt mit mittlerweile mehr als 90 000 Mitgliedern noch mehr als früher die digitalen Kanäle, um seine Botschaften anzubringen. Vor dem Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim (Sonntag, 15.30 Uhr/Sky) war nun Amin Younes bei der 13. Podcast-Folge "Eintracht vom Main" an der Reihe und plauderte über sportliche Ziele und private Dinge. Dass der in Düsseldorf geborene Deutsch-Libanese voller Überzeugung die Menschen im Libanon über eine Organisation mit Essen und Hilfspaketen versorgt, hörten die Eintracht-Fans ebenso mit Interesse wie die Tatsache, dass sich der fünfmalige Nationalspieler von seinen Mitspielern Videos von Fangesängen aus einem vollen Stadion hat schicken lassen.

Younes weiß eben nicht genau, wie sich das als Eintracht-Spieler auf dem Platz anfühlt. Als Frankfurt am 3. Oktober in der Hinrunde gegen Hoffenheim mit 2:1 gewann, waren zwar noch 8 000 Zuschauer in der Arena, aber Younes stand nach seinem gerade erfolgten Wechsel von der SSC Neapel noch nicht im Kader. Bald danach waren wieder nur Geisterspiele erlaubt. Vermutlich würde der 27-Jährige staunen, sollte er wirklich einmal ein Europapokalspiel vor ausverkauften Rängen im Stadtwald mitmachen. Die Gänsehautatmosphäre elektrisiert selbst neutrale Besucher. Es ist gerade kein Zufall, dass die Hessen solche Erinnerungen aufrufen: Die Adlerträger sind die Mannschaft der Stunde, haben sich mit sieben Siegen aus acht Bundesligaspielen von Platz neun auf vier vorgearbeitet. Das würde die direkte Champions-League-Qualifikation bedeuten.

"Wir sind angriffslustig", betont Sportvorstand Fredi Bobic: "Das ist ein verdienter Lauf. Das Trainerteam macht es überragend."

Denn heimlich, still und leise hat sich die Eintracht in dieser Spielzeit gehäutet. Aus einer vor allem auf enorme Körperlichkeit gepolten Kämpfertruppe ist ein von Spiellaune inspiriertes Ensemble geworden, das mit Lust und Leidenschaft, aber auch mit Finesse und Plan nach vorne spielt. Dazu hat Trainer Adi Hütter mehrere Stellschrauben gedreht. Im zentralen defensiven Mittelfeld sorgen Djibril Sow und vor allem der mit 37 Jahren immer noch quietschfidele Makoto Hasebe bereits im Aufbau für eine ordentliche Struktur.

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Ist der Ball erstmal bei den Technikern Younes oder Daichi Kamada oder dem Dampfmacher Filip Kostic auf der linken Seite, dann bringt sich André Silva in Position. Keiner hat einen solchen Lauf wie der Portugiese, der mit 16 Saisontreffern auf Platz zwei der Torjägerliste steht. "André Silva ist absolut explodiert", lobt auch Bobic. Die geschmeidige Frankfurter Nummer 33 vereint Schnelligkeit und Beweglichkeit, Zweikampf und Kopfballstärke. "Wir mussten uns neu definieren im Sommer", erklärt Bobic. "Irgendwann hat man gemerkt, da entwickelt sich was."

Der Macher hat mit der Rückkehr von Luka Jovic nun eine Option hinzugewonnen, obwohl der serbische Wundermann, der bei drei Teilzeiteinsätzen schon wieder dreimal traf, bislang immer nur von der Bank kam. Bis Jovic seine körperlichen Defizite aufgeholt hat, scheint er als Joker am wertvollsten zu sein. Wohin der Frankfurter Weg führt, ist aktuell schwer abzuschätzen. Aber Amin Younes ist bei der Eintracht nicht der einzige, der davon träumt, eine Europapokalnacht vor vollem Haus mitzuerleben.

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