1899 Hoffenheim

Nach diesem Sieg kommen drei schwere Aufgaben

Der Österreicher Florian Grillitsch lässt die TSG Hoffenheim in der Bundesliga endlich wieder jubeln

08.12.2020 UPDATE: 09.12.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden
Florian Grillitsch ist erst vor wenigen Wochen Vater geworden und schickt nach seinem Tor zum 2:1 einen Herzgruß an seine Allerliebsten. Foto: APF

Von Achim Wittich

Sinsheim. Jungvater Florian Grillitsch hat zwar derzeit wahrscheinlich nicht allzu viel Schlaf, ist aber glücklicherweise für die TSG Hoffenheim dennoch hellwach. Am Montagabend sorgte der 25-jährige österreichische Nationalspieler maßgeblich dafür, dass der Europa-League-Gruppensieger auch in der Bundesliga nach sieben erfolglosen Versuchen wieder jubeln konnte. Nach dem 3:1 (1:1) gegen den FC Augsburg fiel nicht nur Grillitsch der berühmte Stein vom Herzen: "Wir sind natürlich überglücklich, den Sieg haben wir uns erarbeitet", befand der Mann mit dem Männerdutt, was in Österreich auch gerne als Knödel bezeichnet wird.

"Erarbeitet" haben sich Grillitsch und seine Kollegen den so eminent wichtigen Erfolg vor allem in gerade einmal knapp fünf Minuten nach der Pause. "Wir wollten mit Vollgas aus der Kabine kommen", verriet der Schütze der ersten beiden Hoffenheimer Tore nachher. Das hatte im bisherigen Saisonverlauf – wie viele andere Dinge – einige Male zu oft nicht sehr gut geklappt, diesmal sollte es glücklicherweise anders sein. Mit einer ganz feinen Einzelleistung sorgte Grillitsch erst für die 2:1-Führung von "Hoffe" nach nicht einmal 30 Sekunden der zweiten Hälfte. Ihlas Bebou machte nur Augenblicke später (50.) bereits den Deckel drauf.

TSG-Trainer Sebastian Hoeneß hofft auf noch mehr Heldentaten des Doppeltorschützen: "Der Flo hat heute eindrücklich gezeigt, zu was er in der Lage ist. Hoffentlich hat er selbst auch Blut geleckt, das Woche für Woche zu zeigen."

Kein Wunder, dass im leeren Stadion die Erleichterung von Hoeneß bis auf die Pressetribüne hinauf zu spüren war. "Heute war schon ein bisschen Druck im Kessel", gab der Coach unumwunden zu, "das haben wir gespürt". Umso mehr Lob gab es für seie Jungs aufgrund der angespannten Situation: "Die Art und Weise, wie wir damit umgegangen sind, war gut", meinte der Münchner und hofft nun, auch in der Bundesliga dauerhaft in der Erfolgsspur zu bleiben.

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"Für uns geht es jetzt darum, dass wir uns stabilisieren. Jetzt hoffen wir, dass wir etwas ins Rollen kommen", sagte Hoeneß.

Das tut allerdings auch Not, denn nach der Pflichtaufgabe am Donnerstag (21 Uhr/DAZN) gegen Gent, müssen die Kraichgauer enorme Fahrt aufnehmen, um im Ligaalltag weitere Siege feiern zu können und nicht neue Enttäuschungen zu erleben.

Beim aktuellen Tabellenzweiten Bayer Leverkusen am Sonntag (18 Uhr/Sky), zu Hause gegen den Dritten RB Leipzig am Mittwoch der kommenden Woche (20.30 Uhr) und beim Champions-League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach am Samstag darauf (15.30 Uhr) dürften Nachlässigkeit rigoroser als von den Fuggerstädtern bestraft werden.

Die Augsburger setzten nur einen Nadelstich durch Daniel Caligiuri (31. Minute) und wehrten sich nach dem Doppelschock zwar tapfer, aber mit beschränkten Mitteln gegen die drohende Niederlage.

Gegen den Adel im Oberhaus tut sich der Dorfklub allerdings häufig sogar leichter – und sorgt regelmäßig für Paukenschläge. Mit dem 4:0-Husarenstreich in Dortmund zum Abschluss der Vorsaison qualifizierte sich die TSG direkt für die Euroleague – und das 1:4 gegen "Hoffe" am zweiten Spieltag dieser Runde haben die ruhmreichen Bayern noch allzu gut in Erinnerung. Na, dann ...

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