Uefa Youth League

So geht die U19 der TSG Hoffenheim ins Halbfinale gegen den FC Porto

Allein unter Dauergästen - 1899 gefällt sich in der Außenseiterrolle

23.04.2019 UPDATE: 24.04.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 17 Sekunden
Im Vorwärtsgang nach Nyon: Stürmer David Otto, der auch schon bei den Hoffenheimer Profis einige Einsätze verzeichnete. Foto: APF

Von Christopher Benz

Hoffenheim. Nur auf den ersten Blick hat die U19 der TSG Hoffenheim den vermutlich dicksten Brocken auf dem Weg zum Youth League Gewinn bereits aus dem Weg geräumt. Immer noch in bester Erinnerung ist der 4:2-Erfolg über Real Madrid im Viertelfinale, der die Qualifikation für das Final Four im schweizerischen Nyon bedeutete.

Dort trifft die Elf von Fußball-Lehrer Marcel Rapp am Freitag um 14 Uhr auf den FC Porto. Verglichen mit dem großen Real, das im Profifußball den wohl klangvollsten sowie medienwirksamsten Namen besitzt, ist der portugiesische Klub ein vermeintlich Kleiner.

"Aber nicht im Jugendfußball", bricht Rapp eine Lanze für die Jugendabteilung Portos, die reihenweise internationale Erfolge vorweist. Seit der ersten Ausgabe der Youth League 2013/14 war der Nachwuchs des 28-fachen portugiesischen Meisters immer dabei und stand letztes Jahr im Halbfinale, wo er dem FC Chelsea erst im Elfmeterschießen unterlag.

Neben Porto und Chelsea hat sich mit dem FC Barcelona ein weiterer Teilnehmer des letztjährigen Final Four abermals unter die vier besten Nachwuchsmannschaften Europas gespielt. Einzig die TSG ist neu dabei und gefällt sich in seiner Außenseiterrolle. "Einen Tag nach dem Viertelfinale wurden die vier Halbfinalteilnehmer zu einem Workshop nach Nyon eingeladen, um sämtliche Abläufe durchzugehen", berichtet Direktor Nachwuchs Dirk Mack, der schmunzelnd hinzufügt, "wir hatten das Gefühl, dass die Veranstaltung hauptsächlich wegen uns durchgeführt wurde, da die anderen aus eigener Erfahrung bestens Bescheid wussten."

Auch interessant
1899 Hoffenheim U19: So verlief der unvergessliche Auftritt gegen Real Madrid
Uefa Youth League: U19 der TSG Hoffenheim nach Sieg gegen Real Madrid im Halbfinale (Update)

Der Kader Portos ist mit zahlreichen Talenten gespickt, die bereits Profiluft schnuppern durften und mit Innenverteidiger Diogo Leite sogar einen Akteur in ihren Reihen haben, der in der Champions League zum Einsatz kam. Torhüter Diogo Costa ist mit 26 Partien Rekordspieler der Youth League und Romário Baró mit aktuell fünf Treffern ein abgeklärter Stürmer, der sich europaweit einen Namen gemacht.

Unbekümmert bleiben

Vor Ehrfurcht erstarren die Hoffenheimer deswegen aber nicht. "Wir wollten nicht nur wegen einer coolen Reise so weit kommen", sagt TSG-Kapitän Benjamin Wallquist, der weiß was seine Mannschaft ausmacht und entscheidend ist für den bisherigen Husarenritt durch Europa, "das sind der Teamgeist und die Leidenschaft." Gepaart mit der nötigen Portion Unbekümmertheit, wirkliche Nervosität war den Spielern in den K.o-Spielen gegen Kiew und Madrid nicht anzumerken, ist ihnen in der Schweiz der ganz große Wurf zuzutrauen.

Personell kann Rapp nicht komplett aus dem Vollen schöpfen. Alfons Amade fehlt verletzt und Max Geschwill aufgrund einer Gelb-Sperre. Anders als bei den Profis werden in der Youth League die Gelben Karten zu keinem Zeitpunkt gelöscht, daher droht sogar für das Finale eine Sperre. Gefährdet sind mit David Otto und Filip Stojilkovic ausgerechnet zwei Offensivkräfte, die gegen Real eine ganz starke Leistung ablieferten.

Freitagfrüh startet ein Bus mit Hoffe-Fans zur Unterstützung vor Ort. Mit einer ähnlichen Atmosphäre wie gegen Real, als das Dietmar-Hopp-Stadion ausverkauft war und eine beeindruckende Choreografie erleben durfte, dürfen die Hoffenheimer aber nicht rechnen. "Das ist ein kleines und kein klassisches Fußballstadion", berichtet Mack von der Erkundungstour vor drei Wochen, "außerdem sieht die Uefa das eher als Familienevent."

Zum Ablauf: Am Donnerstag um 12.30 Uhr hebt der Flieger in Baden-Baden ab, eine Stunde später ist die Landung nahe des Genfer Sees geplant. "Danach essen wir eine Kleinigkeit und trainieren", erläutert Rapp die weiteren Termine. Sollte der Finaleinzug gelingen, könnte man sich hinterher entspannt das zweite Halbfinale zwischen Barcelona und Chelsea anschauen. Ein Spiel um den dritten Platz gibt es nicht, also geht es entweder am Samstag zurück in den Kraichgau oder am Montag um 18 Uhr im Endspiel darum, sich zur besten Nachwuchsmannschaft Europas zu krönen.

Uefa Youth League Halbfinale; Freitag 14 Uhr: TSG Hoffenheim - FC Porto (live auf Sport1).

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.