TSG 1899 Hoffenheim

Neue Spekulationen um Joelinton - RB und Newcastle interessiert?

Nagelsmann tritt am heutigen Montagabend mit Hoffenheim in Leipzig an

24.02.2019 UPDATE: 25.02.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 16 Sekunden

Die Wege kreuzen sich: Ibrahim Konate (l.) im Zweikampf mit Joelinton, der angeblich im Sommer zu RB Leipzig wechseln soll. Fotos: APF/Imago

Von Joachim Klaehn

Heidelberg/Leipzig. Vor ihrem ersten Montagsspiel in der Fußball-Bundesliga herrschen bei der TSG 1899 Hoffenheim Spannung und Anspannung, wenn am heutigen Montagabend (20.30 Uhr/Eurosport-Player) bei RasenBallsport Leipzig ein neues Kapitel aufgeschlagen werden soll. Zum dritten und letzten Mal in dieser Spielzeit fordert Trainer Julian Nagelsmann (31) seinen künftigen Arbeitgeber heraus - und ganz nebenbei auch Leipzigs Übergangstrainer und Sportdirektor Ralf Rangnick (60), der bekanntlich zwischen 2006 und 2011 maßgeblich und akribisch die Hoffenheimer Geschicke lenkte. Ein interessante Konstellation: Die Gegenwart trifft auf die (nahe) Zukunft.

Natürlich liegt der Fokus in der Red Bull Arena mit auf dem Duell dieser beiden Hauptprotagonisten, die im Vorfeld - unabhängig voneinander - manches Feuerchen ausgetreten haben. Für ihn, ließ Nagelsmann wissen, sei das dritte Kräftemessen mit Rangnick "nix Großartiges und Besonderes". Rangnick selbst rückte bei der RB-Pressekonferenz den sportlichen Wettbewerb in den Vordergrund. Die Sachsen drängen mit aller Macht wieder in die Champions League, für die Nordbadener geht es um die Teilnahme an der weniger lukrativen Europa League. "Das allein macht den Reiz dieser Partie aus", konstatierte Rangnick. Allerdings sah sich Rangnick übers Wochenende auch genötigt, seinerseits Wechselambitionen zu dementieren. "Ich habe vor, weiterhin hier tätig zu sein. Ich sehe ganz klar RB als meinen Arbeitgeber", meinte Rangnick gegenüber dem kicker, "ich habe einen Vertrag, Leipzig ist meine neue Heimat geworden, ich fühle mich hier wirklich wie zu Hause. Ich habe hier etwas aufgebaut, was mir sehr ans Herz gewachsen ist."

Sehen sich heute zum letzten Mal als Gegner am Spielfeldrand der Red Bull Arena: Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann (r.) sowie sein Leipziger Kollege Ralf Rangnick, der ebenfalls lange bei der TSG tätig war. Fotos: APF/Imago

Ergänzend und prophylaktisch sagte Nagelsmann gegenüber dem Boulevard: "Ralf ist auch ein Grund, warum ich dorthin gehe. Wir werden uns sicher auch mal reiben. Dass man sich austauschen kann, ist das, was ich liebe. Nur so entwickelt man sich. Ich freue mich total auf die Zusammenarbeit, sie wird sehr, sehr gut."

Eine gesunde Streitkultur wollen die beiden Fußball-Besessenen, Strategen, Motivationsgurus und Alphatiere in Bälde pflegen, Nagelsmann als Cheftrainer, Rangnick ausschließlich als Sportdirektor des RB-Fußball-Imperiums internationalen Zuschnitts mit Dependencen in Leipzig, Salzburg und New York.

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Zur Unzeit kommen neue Gerüchte auf, wonach TSG-Saisonentdeckung Joelinton (22) angeblich Nagelsmann in Richtung Leipzig folgen soll. Am Sonntag reagierte Rangnick mit einem breiten Schmunzeln im Gesicht auf das vermeintliche Interesse an "Hoffes" Brasilianer: "Es hat mich amüsiert, dass wir damit in Verbindung gebracht worden sind."

Der bullige Stürmer Joelinton soll unterdessen beim Premier-League-Klub Newcastle United auf dem Radarschirm sein, für 50 bis 60 Millionen Ablösesumme. Rangnick: "Wir werden kein Verein sein, der solche Summen bezahlen kann oder will." Die Kraichgauer, bei denen der Powerspieler noch einen Vertrag bis 2022, besitzt, halten sich bedeckt. "Wie üblich kommentieren wir solche Gerüchte nicht", so Pressesprecher Holger Kliem zu anderweitigen Optionen und Fabel-Summen für Joelinton. Angesichts der Leipziger Fragezeichen um den Verbleib von Timo Werner und Jean-Kevin Augustin sind die Personaldebatten allerdings nicht weiter verwunderlich.

Nagelsmann selbst tut gut daran, sich auf die sportlichen Ziele mit Hoffenheim zu konzentrieren. Er strebt einen makellosen, international gekrönten Abschied an, wenngleich ihm Geiger und Hübner in der Messestadt verletzt ausfallen. Kapitän Kevin Vogt wird voraussichtlich fehlen, dafür ist Ermin Bicakcic wieder dabei. Der TSG-Cheftrainer hat aber auch auf ein Ärgernis hingewiesen. Stichwort Internet-Mobbing. "Seit mein Wechsel zu RB Leipzig bekannt ist, werden nicht nur schöne Sachen geschrieben", verriet er, "Leute, die mit ihrem Synonym Ätschibätschi453 im Internet Dinge schreiben, vergessen leider, dass da Menschen hinter den Empfängern stehen. Das geht einem nahe." Er lese solche Schmähungen selten, werde aber gelegentlich von seiner Schwester Vanessa über Auswüchse der diversen "Hater" informiert.

Am Allerbesten wäre, die TSG gewänne unter Nagelsmann heute in Leipzig, dann würden die Hetzer wohl verstummen - nach dem vorerst letzten Duell zwischen Rangnick und Nagelsmann.

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