Sinsheim

Die kickenden Frauen arbeiten oder studieren

Jürgen Ehrmann fungiert seit zehn Jahren als Cheftrainer des Frauenteams der TSG Hoffenheim in der Bundesliga

03.02.2019 UPDATE: 04.02.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden

Jürgen Ehrmann ist Cheftrainer des Frauenteams der TSG Hoffenheim. Foto: Hans-Joachim Of

Von Hans-Joachim Of

Sinsheim. Als Jürgen Ehrmann im Jahre 2008 den Posten des Cheftrainers der Frauen-Mannschaft der TSG Hoffenheim übernahm, war diese noch in der Oberliga unterwegs. Inzwischen gehört das Team um Kapitänin Juliane Maier zum festen Bestandteil der Bundesliga und belegt am Ende der Saison im Regelfall einen guten Mittelfeldplatz. Mit dem 57-jährigen DFB-A-Lizenz-Trainer Jürgen Ehrmann aus Karlsruhe haben die Kraichgauer Mädels einen erfahrenen Coach an ihrer Seite.

Der Vater zweier erwachsener Söhne arbeitet als Berufsschullehrer für Sport und Technik, war vor Jahren beim Badischen Fußballverein (BFV) auch in der Trainer-Aus- und Fortbildung, als Coach der KSC-Junioren sowie als DFB-Stützpunkttrainer tätig. "Ich habe früher selbst, überwiegend bei meinem Stammverein FC Neureut, Fußball gespielt", eröffnet Ehrmann. Durch die lange Zeit bei der TSG, hat er nach eigenen Angaben "eine enge Beziehung" aufgebaut und sagt: "Ich fiebere immer mit den Herren- oder Nachwuchsteams mit."

Neben seiner Aufgabe als Chefcoach bringt sich Ehrmann auch bei der Nachwuchsarbeit der Frauen- und Mädchenabteilung der TSG 1899 Hoffenheim ein. "Wir haben stets viele Spielerinnen im Kader, die noch enormes Entwicklungspotenzial haben", informiert der Übungsleiter. Oberstes Ziel sei neben der sportlichen aber auch die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Frauen. "Bisher läuft es gut, doch es geht sicher noch besser", findet er.

Mit Gabor Galai hat Ehrmann einen hauptamtlichen Co-Trainer an seiner Seite, der für die Vor- und Nachbereitung sowie die Videoanalyse zuständig ist. Überhaupt: Sowohl mit dem Trainerteam als auch mit der Mannschaft verbringe man viel Zeit: "Da ist ein gutes Miteinander unabdingbar." Kritisch müsse man immer sein, ab und zu könne es auch mal krachen, aber grundsätzlich habe man viel Spaß zusammen. "Wenn mal ein paar Tage frei sind, freue ich mich immer wieder, die Mädels auf dem Platz zu sehen", sagt Ehrmann.

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Grundsätzlich ist er mit dem bisher Erreichten sehr zufrieden. "Wir wollen unseren Fans im Dietmar-Hopp-Stadion und bei den Auswärtsspielen guten Frauenfußball zeigen und uns in der oberen Tabellenhälfte etablieren", gibt er die Richtung vor. An Wolfsburg oder Bayern heranzukommen, sei fast unmöglich, doch die Voraussetzungen mit seiner jungen Mannschaft seien da. Und er erklärt: "Wir tun viel dafür, dass unsere Ziele erreicht werden. Natürlich gibt es auch Rückschläge."

Wie er das Profiteam und Julian Nagelsmann sieht? "Einsatz und Leidenschaft waren in der Hinserie stets da. Die Spiele waren nie langweilig." Nagelsmann sei ein außergewöhnlicher Trainer, der die Fähigkeit habe, die Spieler und das ganze Team besser zu machen. "Zudem hat er den absoluten Siegeswillen." Und der Verein insgesamt? "Eine sehr bodenständige und eine auf gutem Fundament aufgebaute, rasante Entwicklung."

Die Mädchen- und Frauenabteilung der TSG Hoffenheim ist nach Ehrmanns Einschätzung in Deutschland speziell und anders, als bei anderen Clubs. "Wir haben keine Vollprofis im Verein. Alle Spielerinnen gehen einer Beschäftigung nach oder studieren. Wir trainieren jedoch auf gutem Level im eigenen Trainingszentrum." Dietmar Hopp hat er schon persönlich kennengelernt, zollt ihm "großen Respekt und vollste Anerkennung" für seinen unzähligen Projekte, die er fördert und unterstützt. Jürgen Ehrmanns Wunsch für die Zukunft? "Dass die TSG Hoffenheim weiter stabil und erfolgreich unterwegs ist."

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