"Public Viewing" in Östringen

TSG-Anhänger haderten mit der Chancenverwertung

1899-Fans feierten große Fußballparty - Stadionsprecher Mike Diehl war mit dabei

06.05.2018 UPDATE: 07.05.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 38 Sekunden

Vor dem Anpfiff war die Fanschar noch voller Optimismus. Foto: Hans-Joachim Of

Östringen-Odenheim. (of) Während TSG-Stadionsprecher Mike Diehl aus Bad Schönborn keine Prognose abgeben wollte, sagte dessen Ehefrau Sylvia einen 3:1-Auswärtserfolg voraus. Raimund "Hammer" Lietzau, als "HSV-Killer" mit dem VfB Eppingen in die Geschichte eingegangener, ehemaliger Spieler und Trainer aus Angelbachtal, war hingegen vorsichtiger: "Ich wäre mit einem 2:2 ganz zufrieden." Am Ende eines spannenden Fußballspiels, bei dem die TSG 1899 Hoffenheim gegen den VfB Stuttgart zwar das bessere Team war, letztlich jedoch den Kürzeren zog, lagen alle Tipper falsch.

Am Samstag hatte sich eine große Fanschar in Östringen eingefunden, um bei einem kurzfristig anberaumten Public Viewing "ihre TSG" aus der Ferne zu unterstützen. Nachdem abzusehen war, dass zahlreichen Fans - es sollen rund 4000 gewesen sein - aus Hoffenheim und der Rhein-Neckar-Region nach Stuttgart reisen wollten, der Großteil jedoch keine Eintrittskarte bekommen würde, entschloss sich Heinz Paulus, auf einem privaten Grundstück im Östringer Stadtteil Odenheim für alle daheimgeblieben Anhänger ein Fest zu veranstalten. Paulus ist bei der TSG Hoffenheim in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena im Facility-Team in der Medientechnik tätig.

TSG-Coach Julian Nagelsmann hatte das Motto des Tages "Gaspedal und Ölwanne durchtreten. Auf geht’s, Freunde der Nacht" ausgegeben und die Anhängerschaft fieberte dem Anpfiff entgegen, wobei durch die Bank grenzenloser Optimismus vorherrschte. "Wir holen die drei Punkte, Leverkusen verliert und Hoffe ist in der Champions-League", zeigte sich Markus aus Meckesheim ebenso siegessicher wie Freundin Katja, die auf ein 2:1 hoffte. Florian aus Odenheim führte an: "Ich wäre auch mit einem Punkt und einem 1:1 zufrieden, wenn wir im letzten Saisonspiel in der Arena die Dortmunder schlagen".

Beim Anpfiff war die Spannung greifbar, schließlich war "Hoffe" seit neun Spielen unbesiegt und der VfB unter Trainer Tayfun Korkut zuletzt ebenfalls in der Erfolgsspur unterwegs. Kollektives Aufstöhnen nach starkem Beginn und drei vergebenen Großchancen, entsetzte Reaktionen nach der schweren Knieverletzung und dem frühen Ausfall von Lukas Rupp. Die ersten Fans befürchteten, dass der Schuss nach hinten losgehen könnte. Gerd aus Hoffenheim brachte die Situation auf den Punkt: "Alte Fußballbinsenweisheit. Wenn du die Dinger vorne nicht machst, fängst du sie dir hinten ein." Sie alle sollten recht behalten.

Nach dem Abpfiff waren die Fans enttäuscht. "Stuttgart war ausgebuffter und Hoffe versäumte zu Beginn, die vielen Chancen in Tore umzumünzen", resümierte Mike Diehl. Als die Ergebnisse der anderen Paarungen feststanden, kehrte die Zuversicht zurück. Leverkusen hatte in Bremen nicht gewonnen, Dortmund zu Hause gegen Mainz verloren. Jetzt gibt es zum Saisonausklang ein "Finale daheem". Mike aus Sinsheim: "Jetzt ist halt der BVB dran. Ein Sieg am letzten Spieltag und wir sind definitiv in der Champions-League. Das wäre die Krönung."

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