Nach schwacher erster Hälfte

Hoffenheim schießt dezimierte Stuttgarter ab (plus Fotogalerie)

Trotz einer frühen Roten Karte gegen Emiliano Insua tat sich die TSG gegen den VfB Stuttgart zunächst schwer, drehte nach der Pause dann aber so richtig auf

27.10.2018 UPDATE: 27.10.2018 18:34 Uhr 2 Minuten, 33 Sekunden
Foto:​ APF

Sinsheim. (pami) Auf die Königsklassenpartie gegen Lyon folgte für die TSG 1899 Hoffenheim im Flutlichtspiel am Samstagabend der Bundesligaalltag gegen den VfB Stuttgart. Die Gäste mussten nach einer Roten Karte gegen Emiliano Insua in der 8. Minute lange Zeit in Unterzahl spielen und brachen nach der Pause in sich zusammen. Mit 4:0 (0:0) endete die Partie zugunsten der TSG, die eine klare Leistungssteigerung nach der Halbzeit zeigte und durch Joshua Brenet (48. Minute), Joelinton (51.) und Ishak Belfodil (57. und 60.) zu Toren kam.

Im Vergleich zum rasanten 3:3-Unentschieden in der Champions-League gegen Olympique Lyon brachte Julian Nagelsmann vier neue Spieler in die Hoffenheimer Startelf. Last-Minute-Torschütze Joelinton, Joshua Brenet, Steven Zuber und Reiss Nelson durften von Beginn an ran, dafür blieben Adam Szalai, Nico Schulz, Kerem Demirbay und Kevin Akpoguma erst einmal auf der Bank.

Die Partie in der ausverkauften "Rhein-Neckar-Arena" ging äußerst rasant los. Nach nur fünf Minuten spielte Kevin Vogt einen Fehlpass im Aufbau, der in einer Chance für Mario Gomez mündete. Frei vor Oliver Baumann konnte der ehemalige deutsche Nationalspieler, bedrängt von Vogt, allerdings nicht verwandeln. Zwei Minuten später gab es dann den ersten Aufreger der Partie: Emiliano Insua traf Pavel Kaderabek im Mittelfeld mit hohem Bein am Kopf, Schiedsricher Frank Willenborg beließ es zunächst bei einer Ermahnung. Nach einem Signal aus dem Videoraum in Köln, sah er sich die Szene noch einmal am Monitor an und verwies den Stuttgarter daraufhin wegen Gefährlichem Spiel des Feldes (8. Minute).

Die Überzahl konnte die TSG zunächst nicht nutzen, die Partie plätscherte erst einmal vor sich hin. Erst in der 23. Minute näherten sich die Gastgeber das erste Mal dem Tor von Ron-Robert Zieler an. Ishak Belfodil schlenzte den Ball aus rund 20 Metern an den rechten Pfosten. Auch der VfB konnte einen Aluminiumtreffer verbuchen, Nicolas Gonzalez köpfte nach einer Ecke an den Pfosten.

Nach einer halben Stunde in der der TSG wenig bis gar nichts eingefallen war, stellte Julian Nagelsmann seine Elf um, die fortan in einer Dreierkette agieren sollte. Sieben Minuten später nahm der Hoffenheimer Übungsleiter eine weitere Änderung vor - diesmal aber Gezwungenermaßen. Santiago Ascacibar foulte Florian Grillitsch hart im Mittelfeld, der Österreicher musste raus. Für ihn kam Demirbay ins Spiel.

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Wie aus dem Nichts bot sich Andrej Kramaric in der 40. Minute die Chance zur Führung. Über links drang der Kroate in den Strafraum an und ging auch an Zieler vorbei, sein Schuss wurde allerdings von einem Stuttgarter Bein gestoppt. Kurz darauf wäre der Hoffenheimer Spieler beinahe noch einmal zum Abschluss gekommen, wäre Belfodils Querpass im Strafraum etwas genauer gewesen. So ging es nach einer schwachen ersten Halbzeit der TSG mit 0:0 in die Kabine.

Unverändert ging es für beide Mannschaften weiter. Die TSG begann allerdings wie ausgewechselt und belohnte sich schnell. Zunächst ließ Nelson rechts im Strafraum drei Stuttgarter stehen, scheiterte mit seinem Schuss allerdings an Zieler. Brenet konnte den Nachschuss zur Hoffenheimer Führung verwandeln (48.). Nur kurz darauf legten die Kraichgauer nach. Einen langen Ball in die Tiefe legte Brenet in die Mitte, Joelinton stand richtig und vollendete zum Doppelschlag. Nach der schwachen ersten Hälfte die richtige Reaktion der Gastgeber.

Die dezimierten Gäste wirkten nun stark angeschlagen und die TSG spielte munter weiter. Belfodil traf zunächst auf Vorlage von Joelinton zum 3:0 (57.) und legte nur drei Minuten später per Weitschuss nach. Innerhalb einer Viertelstunde hatten die Hoffenheimer dem VfB komplett den Zahn gezogen. Nach den spektakulären 15 Minuten nach Wiederanpfiff spielte die TSG den Vorsprung souverän herunter und ließ den Stuttgarten kaum Chancen auf ein Tor. In der 86. Minute schlenzte der eingewechselte Vinenzo Grifo den Ball noch einmal an den Pfosten, einen fünften Treffer legten die Hoffenheimer allerdings nicht mehr nach.

Unter dem Strich blieb ein, zumindest in Hälfte Zwei, überzeugender Auftritt der Kraichgauer. In den zweiten 45 Minuten wurde endlich einmal wieder konsequent nach vorne gespielt und die sich bietenden Chancen genutzt. Auch das von Julian Nagelsmann geforderte "Zu Null" Spiel wurde erreicht. Dem VfB gelang es nur bis zur Halbzeit das Unentschieden in Unterzahl zu halten.

So spielte die TSG: Baumann, Kaderabek (62. Nordtveit), Vogt, Bicakcic, Brenet, Grillitsch (40. Demirbay), Nelson, Kramaric (61. Grifo) Zuber, Belfodil, Joelinton

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