Hoffenheim gegen Frankfurt

Munas Dabbur vor Bundesliga-Debüt gegen die Eintracht

Unglückliche Zeit in Sevilla vorbei - Zeichen für schnelle Integration stehen gut

17.01.2020 UPDATE: 18.01.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 14 Sekunden
Stark im Eins gegen Eins: „Hoffes“ Winterneuzugang Munas Dabbur wusste im Test gegen Den Haag zu überzeugen. Foto: Imago

Von Christoph Offner

Zuzenhausen. "Ich suche eine Wohnung oder ein Haus", erzählt Munas Dabbur der RNZ am Rande einer der letzten Trainingseinheiten vor dem Rückrundenauftakt gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 15.30 Uhr/Sky). "Es ist wichtig, um mich so schnell wie möglich hier einzuleben", so der Winterneuzugang der TSG Hoffenheim.

Reichlich Platz sollte der Stürmer bei der Suche für seinen Trophäenschrank einplanen. Denn der kann sich sehen lassen: Mit Red Bull Salzburg durfte er die österreichische Meisterschale dreimal in die Höhe stemmen und konnte sich zweimal zum Pokalsieger krönen. Dazu gesellen sich zwei israelische Meisterschaften mit Maccabi Tel Aviv.

Auch seine persönliche Statistik ist beeindruckend: In 105 Spielen für den Schweizer Traditionsverein Grasshopper Club Zürich war er an 84 Treffern beteiligt (56 Tore, 28 Vorlagen). Für den österreichischen Serienmeister Salzburg kam er in 128 Spielen gar auf 103 Scorerpunkte (72 Tore, 31 Vorlagen). Dreimal konnte er sich die Torjägerkanone sichern (2015/16 mit den Grasshoppern, 17/18 und 18/19 mit Red Bull).

Im vergangenen Sommer brach der Stürmer seine Zelte in Salzburg schließlich ab und wagte den Sprung auf die iberische Halbinsel, in eine der besten Ligen der Welt. Der dreimalige Europa-League-Gewinner FC Sevilla ließ sich die Dienste Dabburs 17 Millionen Euro kosten. Doch es lief nicht wie erhofft.

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In Sevilla musste der Israeli eine für ihn ganz neue Erfahrung machen: Er fand sich meistens auf der Bank wieder. Nur in der Europa League kam er regelmäßig zum Einsatz, brachte es dort auf drei Treffer und zwei Vorlagen, in der Primera División hingegen reichte es nur zu zwei Kurzeinsätzen. Es sei "eine schwere Zeit" für ihn gewesen, so Dabbur, aber er habe "auch viel gelernt, über sich selbst und den Fußball".

Nun ist bekanntlich des einen Leid des anderen Freud. Ohne das unglückliche Intermezzo in Spanien wäre eine Verpflichtung des Stürmers für "Hoffe" wohl kaum möglich gewesen, 1899-Manager Alexander Rosen nannte den Transfer "eine außergewöhnlichen Marktchance".

Eine Chance, die freilich auch Dabbur nutzen will. Bei alten Weggefährten und Freunden wie Diadie Samassékou und Steven Zuber habe er sich nach der TSG erkundigt und "ein sehr gutes Gefühl bekommen". Ein weiteres bekanntes Gesicht ist jenes von Ilay Elmkies. Das Mittelfeldjuwel, das kürzlich seinen ersten Profivertrag unterschrieb, ist wie Dabbur israelischer Nationalspieler.

Die Zeichen für eine schnelle Integration stehen also äußerst gut und Dabbur betont er sei "sehr glücklich und stolz hier zu sein". Die Spielweise der Schreuder-Elf passe zu seiner Art Fußball zu spielen: "Ich werde mein Bestes tun, um schnellstmöglich der Mannschaft helfen zu können."

In den intensiven Spielformen auf kleinem Feld, die unter der Woche in Zuzenhausen einstudiert wurden, ließ der 1,82 Meter große Stürmer jedenfalls einige Male sein Können aufblitzen: Immer wieder lässt er sich tief fallen, um sich Bälle abzuholen.

Eine starke Technik, dazu eine beeindruckende Ruhe am Ball und ein gutes Auge für den Mitspieler zeichnen ihn aus. Bietet sich ihm die Chance zum Torabschluss, nutzt er sie konsequent – der berühmte "Torjägerinstinkt" ist Dabbur nicht abzusprechen.

Angesprochen auf seine Stärken sagt Dabbur schüchtern, er "bevorzuge nicht über sich selbst zu sprechen", das will er lieber "dem Trainer oder Experten überlassen". "Aber", sagt Dabbur und lächelt, "ich bin Stürmer und mag es Tore zu schießen." Gut möglich, dass "Hoffes" neue Nummer zehn seiner Lieblingsbeschäftigung bereits am heutigen Samstag gegen die Eintracht nachgehen wird.

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