1899 Hoffenheim gegen Bayer Leverkusen

(Keine) Kopfschmerzen unterm Bayer-Kreuz

Nach dem Pokal-K.o. geht es zu erstarkten Leverkusenern

02.11.2018 UPDATE: 03.11.2018 06:00 Uhr 2 Minuten

Nicht zufrieden in Leipzig, gewarnt vor Leverkusen: TSG-Trainer Julian Nagelsmann. Foto: APF

Von Nikolas Beck

Zuzenhausen. Wenn man sich an einer Charakterisierung von Julian Nagelsmann versucht, dann kommt man auch als Außenstehender nicht um Begriffe wie Authentizität und Glaubwürdigkeit vorbei. Nagelsmann ist meinungsstark, trägt sein Herz bisweilen auf der Zunge. Und er steht zu dem, was er sagt. Auch, wenn dies dazu führt, dass der 31-Jährige hin und wieder über seine Aussagen schmunzeln muss. "Leverkusen ist nicht umsonst seit zweieinhalb Jahren mein Meisterschaftsfavorit - jedes Jahr", berichtete Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Freitag von seinen nicht unbedingt zutreffenden Prognosen.

Der Gegner in der BayArena am Samstag (15.30 Uhr/Sky) sei eine "herausragende Mannschaft", warnte Hoffenheim-Trainer Nagelsmann, wohlwissend, dass die Rheinländer nur schleppend aus den Startlöchern gekommen sind. "Im Fußball braucht es manchmal den berühmten Dosenöffner", sagte der Fußballlehrer.

Und als diesen hat Nagelsmann den 6:2-Erfolg der Leverkusener am vergangenen Wochenende in Bremen ausgemacht. Am Mittwoch ließen die Schützlinge von Trainer Heiko Herrlich ein nicht weniger furioses 5:0 im Pokal bei Borussia Mönchengladbach folgen. "Zwei beeindruckende Ergebnisse und zwei gute Spiele", findet Nagelsmann.

Nicht ganz so zufrieden war der "Hoffe"-Coach mit seiner eigenen Elf. 20 schwache Minuten nach dem Seitenwechsel besiegelten am Mittwoch in Leipzig das dritte Zweitrundenaus im DFB-Pokal nacheinander. Weil Nagelsmanns einfache Erfolgsformel in dieser Phase nicht aufging: "Man muss am Ende des Tages auf 100 Prozent kommen aus Emotionen und Taktik, in diesen 20 Minuten hatten wir leider sehr wenig Emotion und uns nicht an den Plan gehalten - das ist dann die sogenannte tödliche Mischung." So waren sich unter anderem Kerem Demirbay und sein Trainer einig, dass man zu Beginn der zweiten Hälfte beim Pokal-K.o. "nicht alles in die Waagschale geworfen" habe.

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Am Bayer-Kreuz müssen Elan und Einsatz wieder über 90 Minuten passen. Denn Nagelsmann warnt: "Sie haben unglaublich gute Einzelspieler, mit unglaublichem Tempo, gerade auf den Offensivpositionen." Stimmt: Vor allem Außenbahnspieler Karim Bellarabi ist nach seiner vier Spiele andauernden Rot-Sperre zuletzt zur Hochform aufgelaufen.

Nagelsmann: "Sie machen das sehr gut, wenn sie tief verteidigen - und dann mit gehörigem Alarm nach vorne marschieren." Auch der Ex-Hoffenheimer Kevin Volland und die talentierten Julian Brandt und Kai Havertz verdienten sich zuletzt Bestnoten.

Genauso wie Trainer Herrlich. "Er hat offenbar auch die richtigen Maßnahmen getroffen, sonst schießt man nicht elf Tore gegen zwei Gegner, die davor auch nicht schlecht drauf waren", sagte Nagelsmann, der im besonnenen Handeln der Verantwortlichen in Leverkusen "wieder einmal ein Paradebeispiel" sah, dass man bei Trainern "vernünftige Bewertungszeiträume" an den Tag legen sollte.

Apropos Bewertungszeitraum: Die kommenden fünf Tage werden Aufschluss geben, wohin die Reise der TSG zumindest kurzfristig geht. Gewinnen die "Nagelsmänner", sind sie wieder dick im Bundesligageschäft, macht man sich ohne Punkte im Gepäck auf die Heimreise, sind die Champions-League-Plätze vorerst kein Thema mehr. Und auch in der Königsklasse wird am Mittwoch in Lyon eine Vorentscheidung fallen.

Darum kündigte Nagelsmann an, auch am Samstag wieder rotieren zu wollen, um in beiden Partien eine frische und schlagkräftige Truppe auf dem Feld zu haben. In Leverkusen wieder am Ball sein wird Florian Grillitsch (Wadenproblem). Adam Szalai dagegen, der in Leipzig über Übelkeit klagte und ausgewechselt werden musste, leide immer noch unter Kopfschmerzen und wird zusehen müssen, so Nagelsmann.

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