1899 Hoffenheim

Bangen um Torhüter Baumann

"Hoffe" verliert mit 1:2 gegen Den Haag - Dietmar Hopp und Andreas Rettig fordern die Bundesliga zum Klimaschutz auf

09.01.2020 UPDATE: 10.01.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden
Torhüter Oliver Baumann. Foto: APF

Marbella/Heidelberg. (jog/dpa/sid) Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim bangt um Stammkeeper Oliver Baumann. Der 29-jährige Breisgauer hatte am Mittwoch das Testspiel gegen den niederländischen Traditionsverein Feyenoord Rotterdam (2:3) überraschend verpasst, war wegen anhaltender Knieprobleme aus dem Trainingslager in Marbella/Spanien abgereist und wurde bereits am Donnerstag in Heidelberg gründlich untersucht. Eine genaue Diagnose stand zu Redaktionsschluss noch aus.

Zwischenzeitlich haben die Kraichgauer am Donnerstag auch ihr zweites Testspiel im Trainingslager in Marbella mit 1:2 (1:0) gegen ADO Den Haag verloren. Gegen den Tabellenvorletzten der niederländischen Ehrendivision traf zunächst Jürgen Locadia (16. Minute) für die Kraichgauer. Tomas Necid per Elfmeter und Crysencio Summerville drehten die Partie mit ihren Toren.

Aufgrund Baumanns Ausfall stand Stefan Drljaca aus der zweiten Mannschaft zwischen den Pfosten. Zum Einsatz kam der lange verletzte Schweizer Nationalspieler Steven Zuber. Zudem gab der israelische Neuzugang Munas Dabbur in der 59. Minute sein Debüt für die TSG.

Am Freitag fliegt die Mannschaft wieder nach Hause. Die erste Liga-Partie im neuen Jahr steht am 18. Januar gegen Eintracht Frankfurt an.

„Der Druck, dass auch der Fußball aktiv wird, ist groß“: TSG-Mehrheitsgesellschafter Dietmar Hopp würde sich freuen, wenn sich der FC Bayern und Borussia Dortmund dem Thema Klimaschutz öffnen würden. Foto: APF

Derweil haben sich "Hoffes" Mehrheitsgesellschafter Dietmar Hopp (79) und Andreas Rettig (55), Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), in der neuen Sinsheimer Klima Arena getroffen. Das Erlebniszentrum unweit des Stadions war der ideale Ort, um einige Botschaften loszuwerden. Nachdem Rettig dem Stifter und "Hausherrn" ein Glas Honig, der auf dem Dach des St. Pauli-Stadions am Millerntor angebaut und nach dem ehemaligen Trainer Ewald Lienen launig als "E-Wald Bienenhonig" bezeichnet wird, symbolisch übergeben hatte, forderten beide die Bundesliga zu mehr Engagement für den Klimaschutz auf.

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"Der Druck, dass auch der Fußball aktiv wird, ist groß", sagte Hopp in einem gemeinsamen Interview des klubeigenen Magazins "Spielfeld", das die TSG am Donnerstag veröffentlichte. "Es wäre aber auch wichtig, wenn ein großer Player wie der FC Bayern München oder Borussia Dortmund sich diesen Themen öffnet, um einen möglichst großen Nachahmungs- und Sogeffekt zu erzielen."

Rettig schlug vor, ökologische Aspekte mit in die Lizenzierung der Vereine durch die DFL einfließen zu lassen. "Mir leuchtet nicht ein, dass wir die Lux-Werte für das Flutlicht definieren, wie viele Quadratzentimeter die Werbung auf dem Trikot umfassen darf, aber zu ökologischen Themen gibt es null Vorgaben in den Lizenzierungsvorschriften der DFL", erklärte er. Der 55-Jährige war Manager bei verschiedenen Erstliga-Vereinen und zuletzt kaufmännischer Geschäftsleiter beim Zweitligisten FC St. Pauli.

Die Hoffenheimer und ihr Chef Hopp sehen sich im Profifußball als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und haben schon mehrere Projekte gestartet. Hopp finanzierte auch den am 7. Oktober offiziell eingeweihten Themenpark zum Thema Klima- und Umweltschutz in Sinsheim als Stifter mit rund 40 Millionen Euro.

Der Milliardär aus Walldorf regte an, die DFL solle bei den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit für die Profivereine Impulse setzen. "Man sollte den Klubs generell Anreize zum nachhaltigen Wirtschaften geben. Entweder indem sie stärker an den Erlösen partizipieren oder ihnen etwa in einem größeren Rahmen Aufmerksamkeit garantiert."

Rettig sieht die Möglichkeit, das Thema öffentlichkeitswirksam zu besetzen, als "verpasst". Die wichtigsten Themen, Nachhaltigkeit und Zukunft, seien bei der DFL nicht besonders ausgeprägt: "Dabei müsste bei einem Umsatz von 4,6 Milliarden Euro pro Jahr auch in Forschung und Entwicklung investiert werden", sagte der gebürtige Leverkusener.

Auch der Schwerpunkt der sozialen Verantwortung, als Corporate Social Responsibility (CSR) bekannt, sollte nach Ansicht von Hopp und Rettig stärker beachtet werden. "Ich habe schon einmal in einem Interview gesagt, dass jeder Klub verpflichtet werden sollte, drei Prozent des Etats für CSR-Projekte aufzuwenden", äußerte Hopp. "Das finde ich sowohl angemessen als auch leistbar. Leider fand der Vorschlag kein Gehör."

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