Ein Mitarbeiter eines Heizöllieferanten bereitet am 20.03.2014 die Betankung eines Mehrfamilienhauses in Müllrose (Brandenburg) mit Heizöl vor. Foto: Patrick Pleul/dpa
Mannheim. (hab) Die Opec ringt um eine Fördermengenbegrenzung beim Rohöl. Doch Fördergiganten außerhalb der Opec wie Russland und die USA haben an einer solchen Reduzierung kein Interesse, obwohl täglich eine Million Barrel Rohöl mehr gefördert werden, als der Markt aufnehmen kann.
Beim Energiehandelsverband Südwest-Mitte (VEH) erwartete man am Donnerstag keine wesentlichen Fördereinschränkungen von Seiten der Opec, obwohl man dort eigentlich auf den sinkenden Rohölpreis reagieren müsste. Auswirkungen auf den Heizölpreis in unserer Region hätten kurzfristig nur große Mengenveränderungen. Und die seien nicht zu erwarten, so VEH-Geschäftsführer Hans-Jürgen Funke.
Deutlicher wird der deutsche Heizölpreis von Faktoren beeinflusst, die uns viel näher liegen. Zum Beispiel vom Niedrigwasser im Rhein. Aber die Nachfrage nach Heizöl und damit auch der Preis hängen wesentlich auch von der Witterung ab. Der letzte Winter und der Oktober brachten überdurchschnittliche Temperaturen. In solchen Situationen spekulieren viele Heizölkunden auf sinkende Preise. Man hatte noch genügend im Tank, um die lauen Herbsttage zu überstehen und hoffte auf sinkende Preise ab 2019. Aufgrund der Kaufzurückhaltung wurde bei den Energiehändlern gegenüber dem Vorjahr ein um 20 Prozent geringerer Absatz erzielt.
Überhaupt beobachten die Heizölkunden den Preisverlauf sehr intensiv. Erkennbar ist das an der sehr schnell ansteigenden Nachfrage, wenn die Preise zu fallen beginnen. Festlegen auf eine künftige Heizölpreisentwicklung will man sich beim VEH traditionell nicht. Aber die Entspannung bei der Niedrigwasserproblematik und die zu erwartende Opec-Entscheidung deuten auf eher "moderate" Heizölpreise Anfang 2019 hin.
In Baden-Württemberg liegt der Anteil an Ölheizungen bei 39,2 Prozent, an Erdgasheizungen bei 31,1 Prozent. Am günstigsten heizt man gegenwärtig mit Holzpellets, gefolgt von Erdgas, Flüssiggas und Fernwärme. Erst danach kommt die Ölheizung. Noch immer ist mehr als die Hälfte aller Ölheizungen in Deutschland älter als 20 Jahre. In den letzten 20 Jahren sei der Ölverbrauch zum Heizen und damit der CO2-Ausstoß um 54 Prozent zurückgegangen. Nicht durch weniger Heizungen, sondern vor allem durch bessere Effektivität.