XXXL Mann Mobilia in Mannheim. Foto: dpa
Von Daniel Bernock
Mannheim. Nach einem langen Kampf können sich die Mitarbeiter von XXXL Mann Mobilia sowie der Betriebsrat über einen guten Verhandlungsabschluss freuen. Für das Möbelhaus wird die Schließung eines Bereichs hingegen deutlich teurer als gedacht. Wie XXXL und der Betriebsrat gestern mitteilten, haben sich die Arbeitgeberseite und der Betriebsrat auf die Zahlung von 1,8 Millionen Euro geeinigt. Bei rund 73 Betroffenen bedeutet das im Schnitt eine Abfindung in Höhe von fast 25 000 Euro.
Ende Februar hatte das Möbelhaus überraschend die Abteilung Sachbearbeitung im Zentrallager in Mannheim geschlossen und rund 100 Mitarbeiter freigestellt. Dieser Schritt wurde den Mitarbeiter an einem Montagmorgen mitgeteilt, als sie gerade ihre Arbeitsplätze betreten wollten. Die Art und Weise, wie XXXL mit den betroffenen Mitarbeitern umging, hatte landesweit für Empörung gesorgt und eine Welle der Solidarität ausgelöst. Zwischenzeitlich hatte der Konzern einen Teil der freigestellten Mitarbeiter in einer anderen Abteilung wieder eingestellt, sodass aktuell noch 73 Mitarbeiter von der Schließung der Abteilung betroffen sind.
Betriebsrat Thomas Becker zeigte sich mit dem Erreichten gestern zufrieden. Der ausgehandelte Interessensausgleich und der Sozialplan seien "eine gute Lösung für die Beschäftigten". Die Höhe der Abfindungen sei ein "fairer Wert".
Noch im April sollen die Kündigungen für die betroffenen Mitarbeiter ausgesprochen werden. Bis zum Ende der Kündigungsfristen erhalten die freigestellten Mitarbeiter weiter ihre Gehälter. Nach Angaben von XXXL koste das Unternehmen die Schließung der Abteilung insgesamt rund vier Millionen Euro. Zusätzlich zu den Abfindungen wird es einen Fonds für soziale Härtefälle in Höhe von 200 000 Euro geben, kündigte das Möbelhaus an. Über die Vergabe der Gelder entscheidet der Betriebsrat.
Der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz begrüßte gestern die getroffene Einigung zwischen Betriebsrat und XXXL, bedauerte aber gleichzeitig, dass es nicht gelungen sei, "den Arbeitsplatzabbau in Gänze zu vermeiden".